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Furious love

Furious love

Titel: Furious love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Sam u Schoenberger Kashner
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herauskam, alle machten ›Ooh‹. Aber dann kam sie näher und sah aus, als hätte man ihr gerade gesagt, dass ihre gesamte Familie vernichtet wurde«, erzählt Ferrara. »Auch vor dem Theater hatte sich eine Menschenmenge versammelt und rief ›Liz! Liz!‹, obwohl es doch Burtons Rückkehr an den Broadway war. Man wollte sie.«
    Im Sardi’s, nach der Vorstellung, stand Burton auf und umarmte Suzy Hunt vor Elizabeths Augen. Liz Smith erzählt: »Das war das Ende. Als sie aus dem Restaurant kamen, war Elizabeth sturzbetrunken und Richard stocknüchtern. Er half ihr in den Wagen, aber sie wusste, dass alles vorbei war. Sie verließ New York am nächsten Tag.«
    Die Jahrhundertehe war zu Ende. Statt Elizabeths Geburtstag zu feiern, traf Burton sich mit Suzy Hunt und Brook Williams in dem Restaurant Mont St. Michel und stieß auf sein neues Leben an – mit Mineralwasser.
    Und bei der Premiere von Equus am 23. Februar saß Suzy im Zuschauerraum, nicht Elizabeth. Das Publikum war begeistert, man stand Schlange, um ihn zu sehen, und gab nach grandiosen Theaterabenden Standing Ovations. Im Nu waren alle Vorstellungen ausverkauft. Die meisten – nicht alle – Kritiker waren ebenfalls beeindruckt. Walter Kerr schrieb in der New York Times (7. März 1976): »Burtons Darstellung in Equus halte
ich für die beste seines Lebens.« Clive Barnett sprach von einem »Star-Auftritt«. Plötzlich schien die Sonne wieder für Burton. Wann immer er und Suzy während der Laufzeit des Stücks ein Restaurant betraten, wurde ihnen applaudiert. Burton hielt sein Versprechen und präsentierte die Tony Awards. Bei dieser Gelegenheit bekam er ein Medaillon mit der Inschrift »Welcome Back to Broadway« überreicht.
    Nach Burtons triumphalem Premierenabend ging Suzy Hunt zu Richards Garderobe, um ihm zu gratulieren. Dort erwartete sie eine Überraschung: Elizabeth hatte eine Nachricht hinterlassen. Sie war nach der Vorpremiere ebenfalls in die Garderobe gegangen, um Richard zu beglückwünschen. Doch der Raum war leer. Sie hatte deshalb einen Augenbrauenstift genommen und wie Gloria Wandrous in Telefon Butterfield 8 an den Spiegel geschrieben: »Du warst fantastisch, Liebling.« Wie lange stand diese Botschaft schon am Spiegel? Und warum hatte Burton sie nicht abgewischt? Da wurde Suzy Hunt klar, dass Elizabeth eine Macht war, mit der sie rechnen musste, und die immer ein Teil von Richards Leben sein würde.
    Nachdem sie in die Scheidung eingewilligt hatte, flog Elizabeth nach Los Angeles. Dort bezog sie einen Bungalow des Beverly-Hills-Hotels – es war zu schmerzhaft, in eines der Häuser zu gehen, in denen sie mit Richard gelebt hatte. Cohen musste die geplante Party absagen und verkünden, dass sie die Tony Awards nicht moderieren würde. In Los Angeles wartete Henry Wynberg auf sie.
    Mit der zweiten und endgültigen, erneut von Aaron Frosch aufgesetzten Scheidungsvereinbarung beanspruchte Elizabeth alles für sich: die Kalizma , die Casa Kimberley, den ganzen Schmuck und alle Kunstwerke. Richard behielt nur die Everyman’s Library und einen kleinen Picasso, den er bei einer Auktion in London ersteigert hatte, bevor er bei Der Satan mischt die Karten hinausflog. Sein Haus in Céligny aus den Zeiten vor der Ehe mit Elizabeth blieb ebenfalls in seinem Besitz. Dorthin ließ er die große Bibliothek verlegen. Schwieriger zu entwirren waren ihre Geschäftsinteressen und die Unternehmen, die sie gemeinsam gegründet
hatten: Taybur Productions, Oxford Productions, ihre Anteile an Harlech TV und die Vicky-Tiel-Boutique in Paris.
    Nach der letzten Vorstellung von Equus reisten Richard und Suzy als Gäste von »Papa Doc« Duvalier nach Haiti. Es überrascht, dass Burton die Einladung annahm. Während der Dreharbeiten zu dem regimekritischen Film Die Stunde der Komödianten hatte er immerhin Morddrohungen erhalten. Duvalier war wohl auch nur ein ganz gewöhnlicher Fan, und Burtons Glamour stach seinen Fehltritt, in einem politischen Film mitgespielt zu haben, aus. Außerdem hatte Burton möglicherweise das Gefühl, es gebe nur noch wenige Orte auf der Welt, an denen er vor Elizabeths Einfluss sicher war. Zusammen mit Suzy kaufte er in den USA ein 14 Hektar großes Anwesen, auf das sie sich zurückziehen konnten. Die Scheidung von Richard Burton und Elizabeth Taylor wurde am 1. August 1976 rechtskräftig. Zwanzig Tage später und kurz nachdem Suzy Hunts Scheidung von ihrem Mann James gültig geworden war, heiratete Richard sie in einer nur vier

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