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Fußballfieber

Fußballfieber

Titel: Fußballfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Küche stand für sie fest, dass Esperanza zwar wirklich einen Herzanfall erlitten hatte, dass der jedoch nicht wirklich Besorgnis erregend war. Dennoch hielten sie es für angeraten, die alte Frau zur Überwachung mit ins Krankenhaus zu nehmen, wo auch einige Tests durchgeführt werden konnten. Innerhalb weniger Minuten hatten sie Esperanza so weit versorgt, dass sie transportfähig war. Pancho entschloss sich, mit seinem alten Pickup hinter den Sanitätern herzufahren, während Emiliano und Pedro zu Hause bleiben sollten. Keine Viertelstunde, nachdem er vor dem Haus gehalten hatte, verließ der Rettungswagen sanft schaukelnd die Oakwood Street.
    »Lasst uns reingehen«, sagte Emiliano, als der Wagen um die Ecke gebogen war. Seine Stimme klang rau, fast grimmig. »Ich will wissen, was Grandma so erschreckt hat.«
    Die vier Jungen gingen ins Haus und setzten sich drinnen in der Wohnstube an den Esstisch. Pedro holte sich schnell noch seinen Schmusebären aus dem Kinderzimmer. Anscheinend brauchte er etwas Trost nach der ganzen Aufregung.
    Das brachte Bob wiederum auf die Idee, dass der Junge vielleicht besser nicht bei dem folgenden Gespräch dabei sein sollte. Schließlich hatte er den Ritter ja nicht gesehen und es bestand kein Grund, dass man Pedro noch mehr verstörte, als er es ohnehin schon war.
    »Ahm, Emiliano«, sagte Bob daher vorsichtig und schielte unauffällig zu Pedro hinüber, der mit angezogenen Knien auf seinem Stuhl saß und seinen Bären fest an sich drückte. »Vielleicht sollten wir … «
    Emiliano verstand sofort. »Pedro, geh in dein Zimmer«, befahl er seinem Bruder ungeduldig.
    »Aber ich will –«
    »Du musst das nicht hören! Geh schon! Ich komm nachher zu dir.«
    Pedro schniefte, rutschte grummelnd von seinem Stuhl herunter und schlurfte Richtung Tür. Allerdings drehte er sich dort noch einmal um und fragte: »Kann ich heute dann bei dir schlafen, Emi?«
    »Ja, natürlich, aber geh jetzt bitte.« Dann wandte sich Emiliano wieder Justus und Bob zu. »Okay, was ist passiert?«
    In kurzen Worten berichteten die beiden Detektive, was sich zugetragen hatte, bevor Emiliano nach Hause gekommen war. Und natürlich davon, was sie beide vor dem Fenster gesehen hatten – den roten Ritter. Die Augen des Jungen weiteten sich zunächst vor Schrecken, als er von dem unheimlichen Reiter hörte, und dann sank er förmlich am Tisch in sich zusammen. Er senkte den Kopf, fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und flüsterte immer wieder: »Das kann nicht sein! Das kann nicht sein! Das ist völlig unmöglich!«
    »Emiliano!« Justus berührte ihn vorsichtig am Arm. Was ist unmöglich? Was kann nicht sein?«
    Emiliano blickte hoch und ein bitteres und zugleich auch verstörtes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sagte: »Antonio de Mendoza!«

Antonio de Mendoza
    »Antonio de Mendoza?«, echoten Justus und Bob fast gleichzeitig.
    »Genau, Antonio de Mendoza«, sagte Emiliano dünn und tat so, als ob damit alle Fragen geklärt wären.
    Doch das Gegenteil war der Fall. Justus und Bob waren alarmiert. Auf einmal kam ein konkreter Name ins Spiel und brachte Bewegung in die ganze Sache. Gab es jetzt endlich etwas Greifbares, etwas, dem man nachgehen konnte, und nicht nur diesen abergläubischen Hokuspokus, aus dem sie einfach nicht schlau wurden? Ihre detektivischen Lebensgeister waren jedenfalls neu erwacht und sie sahen den Jungen aufmerksam an.
    »Emiliano, könntest du uns vielleicht etwas näher erläutern, was es mit diesem Antonio de Mendoza auf sich hat?«, bat Justus.
    »Es ist verrückt!« Emiliano schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Einfach verrückt! Ich kann es nicht glauben!« Der Junge schüttelte fassungslos den Kopf und blieb eine ganze Weile am Tisch sitzen, ohne ein Wort von sich zu geben.
    Aber auch die beiden Detektive sagten nichts. Sie wollten Emiliano nicht drängen, irgendwann würde er schon sprechen.
    »Antonio de Mendoza«, fing Emiliano schließlich an, und sein Gesicht wirkte auf einmal sehr müde, »ist ein Geist.«
    »Ein … Geist?« Die Enttäuschung in Justus’ Stimme war unüberhörbar.
    »Nein, so meine ich das nicht«, korrigierte sich Emiliano. »Ich glaube nicht an Geister und solchen Kram, und wen immer ihr da draußen gesehen habt, der war sicher sehr lebendig. Aber der Einfachheit halber nenne ich den Typen mal einen Geist. Denn offenbar hat er es darauf angelegt, den echten Mendoza wieder auferstehen zu lassen.«
    »Und wer war dieser echte

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