Fußballfieber
Sackgasse treiben, mit der einzig Ihr Verein absolut nichts zu tun hatte!«
Die beiden alten de la Cruz staunten fassungslos. Sie konnten einfach nicht glauben, was sie da hörten.
»Nicht zu vergessen: die Entführung von Pedro!«, fügte Justus hinzu. Die Köpfe der anderen Männer und der de la Cruz bewegten sich von Bob zu ihm. Aber keiner sagte etwas, alle hörten nur gebannt zu. »Sie sollte die letzten Zweifel der de la Cruz, dass es der Geist auch wirklich ernst meinte, beseitigen. Wir können nur von Glück sagen, dass Pedro entkommen konnte. Wer weiß, was Sie sonst noch mit ihm vorgehabt hätten!«
Abelardo lächelte nicht mehr. Aber er knickte auch nicht ein und wirkte nicht einmal mehr verunsichert. Ruhig hatte er die letzten Minuten zugehört und dabei offenbar scharf nachgedacht.
»Das ist eine nette Geschichte«, sagte er jetzt in einem verächtlichen Ton. »Aber ich glaube nicht, dass euch irgendjemand hier am Tisch diesen Kram abnehmen wird. Und«, seine Stimme wurde zu einem bedrohlichen Flüstern, »ich möchte keinen meiner hier anwesenden Kollegen zu Unrecht verdächtigen, doch wenn das ein Trick sein sollte, um mir diesen Deal vor der Nase wegzuschnappen, dann wird das ziemlichen Ärger geben.«
Die anderen Männer, die ihn eben noch feindselig angestarrt hatten, wehrten sich empört gegen diesen Vorwurf. Das hätten sie nicht nötig, sie wären seriöse Geschäftsmänner und so weiter. Justus befürchtete schon, dass die Stimmung vielleicht umschlagen könnte. Wenn es Abelardo gelang, von den gegen ihn vorgebrachten Vorwürfen abzulenken, könnte er wieder Oberwasser gewinnen. Womöglich würde man über die seltsamen Umstände, unter denen die Entscheidung der de la Cruz zu Stande gekommen war, hinwegsehen. Schließlich ging es hier ums Geschäft, die Agenten wollten sich daher nicht unnötig und vor allem grundlos Feinde schaffen.
Justus hatte keine Wahl. Er musste auch noch den letzten Trumpf ziehen und er konnte nur hoffen, dass er wirkte. »Äh, Mr Abelardo«, sagte er gedehnt, »es ist gar nicht nötig, dass man uns glaubt. Wir haben Beweise!«
Die Männer verstummten wieder, und aus Abelardos Gesicht verschwand mit einem Mal die Siegesgewissheit.
»Als Pedro entführt wurde, hat er auf der Rückbank des Vans, in dem er abtransportiert wurde, diesen Lappen hier gefunden und eingesteckt.« Der Erste Detektiv ließ sich von Peter eine verschlossene, durchsichtige Tüte geben, in der ein alter, blauer Lappen war. »Wenn Sie einverstanden sind, würden wir einen Polizeihund daran riechen lassen. Sollte der dann keinen Zusammenhang zwischen Ihnen und dem Geruch herstellen können, werden wir uns vielmals bei Ihnen entschuldigen und uns sofort verabschieden. Aber sollte das Gegenteil der Fall sein …« Justus blinzelte treuherzig und zuckte mit den Achseln. »Solch eine Aussage eines Polizeihundes gilt vor jedem Gericht als eindeutiger Beweis.«
»Einen Polizeihund, ja?« Abelardo schmunzelte überheblich. »Und den habt ihr in eurem Detektivköfferchen dabei oder was?«
»Nein, heute mal nicht«, erwiderte Peter gelassen. »Aber Inspektor Cotta hat zufällig einen draußen in seinem Wagen.«
Peter wies mit einer förmlichen Geste auf den leicht ergrauten Polizisten und Cotta nickte höflich in die Runde. Die Männer am Tisch raunten und sahen ihn überrascht an. Nur Abelardo war mehr als überrascht. Er war sichtbar geschockt über diese Wendung und hatte auf einmal alle Gesichtsfarbe verloren.
Die drei ??? hatten Cotta vor zwei Tagen angerufen und ihn über alle wesentlichen Umstände des Falls und ihren Plan informiert und er war gerne bereit gewesen, heute mit nach San Fernando zu kommen. Die Zusammenarbeit zwischen ihm und den drei Detektiven hatte eine lange Tradition, obwohl Cotta nicht immer nur glücklich über deren Aktivitäten war. Aber diesmal war das etwas anderes. Die Fakten lagen für ihn klar auf der Hand, auch wenn es einige Zeit gedauert hatte, bis er die komplizierten Zusammenhänge verstanden hatte.
»Na, wie ist es?« Bob sah Abelardo verschmitzt an.
Der Mann stierte verstört auf die Tischplatte. »Ja«, sagte er mit belegter Stimme, »ja, gut.«
»Dann hol ich Diabolo mal herein.« Cotta stand auf, zwinkerte fröhlich und ging aus dem Zimmer.
Peter und Bob setzten sich nun betont gelangweilt auf ihre Stühle im Hintergrund und auch Justus machte ein teilnahmsloses Gesicht. Aber in ihm brodelte es. Jetzt musste etwas passieren! Jetzt gleich, sonst war
Weitere Kostenlose Bücher