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Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang

Titel: Fußballschule am Meer Bd. 3 - Im Alleingang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulli Schubert
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anzuschauen.
    Keiner von den anderen reagierte darauf, niemand sagte etwas. Sie schienen darauf zu warten, dass er noch etwas sagte. Aber was?
    Die Stille im Speisesaal wurde immer schwerer und für Finn kaum noch zu ertragen.
    Brit erlöste ihn.
    «Hast du denn inzwischen begriffen, warum wir so enttäuscht sind   … oder waren?», fragte sie, und ihre Stimme klang wieder wie immer.
    Finn biss sich auf die Lippen.
    «Ganz ehrlich – nein», sagte er und senkte den Kopf.
    Die anderen stöhnten auf. Vor allem Dani und Filip zeigten deutlich, dass ihre Enttäuschung immer noch anhielt.
    Josh brachte sie zum Schweigen.
    «Wir sind eine Mannschaft, Finn», erklärte er. «Egal, was passiert, wir müssen zusammenhalten.»
    «Gilt das etwa auch für Dennis?», fragte Charly lachend.
    «Ja, natürlich», sagte Josh. «Solange wir mit Dennis zusammenspielen, müssen wir zu ihm halten. Jedenfalls nach außen hin. Wenn unsere Gegner merken, dass wir das nicht tun, dass wir kein Team sind, keine Einheit, dann werden wir nie wieder auch nur ein einziges Spiel gewinnen!»
    Finn schwieg nachdenklich. Josh hatte es mal wieder auf den Punkt gebracht. Fußball ist ein Mannschaftssport. Das hatte Finn immer wieder zu hören bekommen, seit er vor über fünf Jahren in den ersten Fußballverein eingetreten war. Aber er hatte nie wirklich gespürt, wie sehr dieser Satz stimmte. Und auch jetzt konnte er zwar verstehen, was Josh gesagt hatte, aber fühlen konnte er es immer noch nicht.
    «Ich wollte doch nur Hausaufgaben machen», verteidigte er sich. «Ich wollte die Zeit sinnvoll nutzen, wenn ich schon nicht mitspielen durfte!»
    «Und uns zuschauen, uns anfeuern, uns hinterher vielleicht Tipps geben, was wir besser machen können – das alles ist für dich nicht sinnvoll?», fragte Dani.
    Finn sah sie an – und schwieg. Er versuchte zu verstehen, was sie gesagt hatte. Er wollte es wirklich begreifen. Doch irgendwo in seinem Kopf war eine Blockade, die unüberwindbar schien.
    Es war doch nur ein vollkommen unwichtiges Testspiel, dachte Finn, und er meinte es genau so. Doch zum Glück sagte er es nicht.
    «Ich habe es nicht böse gemeint», sagte er stattdessen, und das war tatsächlich die reine Wahrheit.
    Das schienen auch die anderen zu spüren.
    «Okay», sagte Filip und streckte Finn die Hand hin. «Wieder Freunde?»
    Finn nickte erleichtert.
    «Freunde», sagte er und starrte schnell wieder auf die Tischplatte vor sich, damit die anderen nicht sahen, dasssich nun doch zwei winzige Tränen den Weg in seine Augenwinkel gebahnt hatten.
    «Wollen wir hier eigentlich festwachsen?», fragte Julia.
    Die acht «Pappnasen» verließen den Speisesaal, gerade noch rechtzeitig, bevor die Putzkolonne aufmarschierte und sie womöglich noch beim Aufräumen helfen mussten.
    «Billardraum?», schlug Luca vor.
    Die anderen stimmten zu, nur Finn schüttelte den Kopf.
    «Ich muss immer noch meine Hausaufgaben machen», sagte er.
    «Musst du nicht», sagte Brit.
    Über Finns Gesicht huschte ein Hoffnungsschimmer.
    «Nein», sagte Brit und lachte. «Ich lasse dich nicht abschreiben. Aber Herr Petersen hat vorhin gesagt, dass morgen der Unterricht in den ersten vier Stunden ausfällt. Stattdessen besichtigen wir die Gemeindebibliothek und vielleicht auch noch den Behinderten-Kindergarten. Wir haben morgen also nur Sport, und du hast das ganze Wochenende Zeit, die Hausaufgaben zu machen.»
    Und ich habe drei Tage mehr Zeit, bis Luca entdeckt, dass sein Hausaufgabenheft verschwunden ist, dachte Finn erleichtert. Für einen Augenblick wollte er nachgeben und mit den anderen in den Billardraum gehen. Doch dann begriff er, dass er plötzlich die Chance hatte, den «Pappnasen» zumindest einen ersten Beweis dafür zu liefern, dass er etwas ändern wollte.
    «Ich komme trotzdem nicht mit», sagte er deshalb. «Ich möchte lieber schon mal anfangen, und es kann auch nicht schaden, mal wieder etwas früher ins Bett zu gehen.»
    «Sehr vernünftig», sagte Brit, und Finn wusste nicht, ob das jetzt ein ernst gemeintes Lob war oder sie sich über ihn lustig machen wollte. Aber anscheinend hatte er diesmal tatsächlich alles richtig gemacht.
    «Wenn du Hilfe brauchst   …», sagte Filip. «Ich werde dich zwar nie wieder bei mir abschreiben lassen, aber wenn du etwas nicht weißt, kannst du mich gern fragen.»
    «Danke», sagte Finn, obwohl er schon wusste, dass er dieses Angebot nicht annehmen würde. Er hatte nämlich eine andere Idee!
    Während sich die

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