Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
Vom Netzwerk:
müssen.“
    „Nun, wir verloren ein wenig die Kontrolle“, untertrieb die rothaarige Frau.
    „Ja, ein wenig.“ Wie war doch ihr Name? Sandra Glenn. „Sandra, er scheint Sie zu mögen. Kümmern Sie sich um ihn. Halten Sie ihn ruhig und so, daß er keinen anderen behindert.“
    Er hoffte nur, daß sie ihn nicht danach fragte, wie sie das machen sollte. Sie tat es nicht, sondern sagte nur: „Ich werde es versuchen, Mr. Grego.“
    Wieder zurück in seinem Büro, ließ er sich mit Dr. Mallin verbinden, dem Leiter des Wissenschaftszentrums.
    Dem amtierenden Chef des Wissenschaftszentrums stand die schwarz-weiße Uniform gut, in die er heute gekleidet war. Sie paßte zu einem kompromißlosen Schwarz-weiß-denken. Sein Gesicht war schmal und verschlossen, die Lippen preßte er meist zusammen; früher einmal war dies ein beinahe arrogant selbstsicheres Antlitz gewesen. Jetzt war es das eines Mannes, der damit rechnete, daß der Stuhl, auf dem er saß, jeden Augenblick zusammenbrechen könnte.
    „Guten Morgen, Mr. Grego.“ Besorgt und furchtsam klang seine Stimme, auch wenn er sich bemühte, das nicht merken zu lassen.
    „Guten Morgen, Doktor. Diese Fuzzys, mit denen Sie vor dem Verfahren gearbeitet haben – die, die Dr. und Mrs. Riebeek jetzt gehören: waren das die einzigen, die Sie hatten?“
    Die Frage schien Mallin zu überraschen. Natürlich waren sie das gewesen, versicherte er. Und seines Wissens hatte Juan Jimenez, der sie ihm gegeben hatte, keine weiteren mitgebracht.
    „Haben Sie schon mit Dr. Jimenez gesprochen?“ fragte er dann, nachdem er die Geschichte von dem Fuzzy im Gebäude der Gesellschaft gehört hatte. „Ich glaube, er hat bei seiner Rückkehr vom Beta-Kontinent keinen mitgebracht.“
    „Nein, noch nicht. Ich wollte zuerst mit Ihnen darüber reden. Und auch noch über eine andere Sache. Dr. Mallin, ich nehme an, Sie sind mit Ihrer Stellung im Wissenschaftszentrum nicht recht zufrieden.“
    „Nein, Mr. Grego. Ich habe sie übernommen, weil seinerzeit nichts anderes da war, aber jetzt, da das Verfahren vorüber ist, würde ich lieber an meine eigene Arbeit zurückkehren.“
    „Nun, das sollen Sie auch, und ganz sicher nicht zu Lasten Ihres Gehalts. Ich möchte Sie weiterhin meines vollen Vertrauens in Sie versichern, Doktor. Während des Ärgers um die Fuzzys haben Sie das Beste getan, was in einer so unerträglichen Situation überhaupt getan werden konnte …“
    Er beobachtete, wie sich die Spannung in Mallins Gesicht löste; bevor er noch zu Ende war, lächelte der Psychologe ein scheues Lächeln.
    „Da wäre dann nur noch das Problem Ihres Nachfolgers. Was würden Sie von Juan Jimenez halten?“
    Mallin runzelte kurz die Stirn – zumindest wollte er den Anschein erwecken, nachzudenken.
    „Er ist noch recht jung, aber ich glaube, er wäre eine gute Wahl, Mr. Grego. Ich könnte seine Fähigkeiten als Wissenschaftler nicht einschätzen, weil sein Arbeitsgebiet so weit weg von meinem ist, aber er hat Verwaltungsfähigkeiten, ist entschlußfreudig und kann leiten. Außerdem kommt er gut mit Menschen aus. Ja, ich würde ihn empfehlen.“ Er hielt kurz inne, fragte dann: „Meinen Sie, daß er annehmen wird?“
    „Was meinen Sie, Doktor?“
    Mallin kicherte. „Das war eine dumme Frage“, gab er zu. „Mr. Grego – dieser Fuzzy. Halten Sie ihn immer noch im Gebäude der Gesellschaft? Was werden Sie mit ihm machen?“
    „Nun, ich hatte gehofft, ihn behalten zu können, aber vermutlich wird das nicht gehen. Er ist mir zu unternehmungslustig – hat vor kurzem erst unsere Bürogebäude auf den Kopf gestellt. Außerdem hat Leslie Coombes mir abgeraten, ihn zu behalten – er glaubt, daß uns das wieder Rainsford auf den Hals hetzen würde. Wahrscheinlich werde ich ihn nach Beta zurückbringen und freilassen.“
    „Ich würde ihn auch gern behalten, Mr. Grego. Nur, um mich mit ihm daheim jeden Tag zu unterhalten, um zu erfahren, wie er über alles denkt. Mr. Grego, diese Fuzzys sind die geistig gesündesten Wesen, die ich jemals kennengelernt habe. Ich habe versucht, die, die mir für meine Experimente zur Verfügung standen, durch Frustationen psychotisch zu machen, und es gelang mir einfach nicht. Wenn wir ihre psychologische Grundstruktur erkennen könnten, wäre das der größte Fortschritt von Psychologie und Psychiatrie seit Freud.“
    Damit war es ihm ernst. Ernst Mallin hatte sich sehr verändert: Er war jetzt bereit, hinzuzulernen, wollte seine eigene Unwissenheit besiegen, statt

Weitere Kostenlose Bücher