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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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leuchteten bei Wärmezufuhr auf. Trug man sie als Schmuckstücke, so reichte die Körperwärme desjenigen, der sie trug, aus, sie zum Glühen zu bringen, so wie sie jetzt auf der elektrisch aufgeheizten Tischplatte glühten. Man fand diese Steine nirgendwo in der ganzen Galaxis außer auf Zarathustra, und schon in bescheidener Größe waren sie ein kleines Vermögen wert.
    „Wenn Sie die schnell einschätzen, in runden Zahlen – wieviel Geld lagert dann in diesem Raum?“ fragte Grego Evins.
    „Nun, die terranische Markt-Notierung lag vor sechs Monaten bei eintausendeinhundertundfünfundzwanzig Sol für ein Karat, aber das ist nur der Durchschnittspreis. Es gibt Steine erster Güte …“
    Er nahm einen dieser Steine in die Hand – er war fast perfekt rund, etwa einen Zoll im Durchmesser und glühte dunkelrot. Grego wünschte, daß dieser ihm gehören würde, aber er gehörte einer Abstraktion namens Zarathustragesellschaft, die wiederum einige tausend Aktionäre repräsentierte, zu denen auch andere Abstraktionen etwa mit Namen Terra-Baldur-Marduk-Spacelines und Interstellar Explorations-GmbH. und das Banken-Kartell gehörten. Er fragte sich, was Conrad Evins empfinden mochte, der ständig mit diesen wundervollen Steinen arbeitete, der wußte, was sie wert waren, und dem doch nicht einer davon gehörte.
    Als Evins am Ende seiner Ausführungen über die Bedingungen auf dem terranischen Markt angelangt war, fügte er noch hinzu: „Ich kann Ihnen sagen, wieviel diese Steine mindestens wert sind. Ich schätze sie auf mindestens einhundert Millionen Sol.“
    Das hörte sich nach einer Menge Geld an, wenn man es schnell aussprach und nicht darüber nachdachte. Die Zarathustragesellschaft war nämlich, ob mit oder ohne Rechte an diesem Planeten, eine gigantische Gesellschaft, deren Aktivitäten ungeheure Summen verschlangen. Dieses Geld reichte nicht einmal ein halbes Jahr für alle entstehenden Kosten.
    „Das ist ein neuer Stein, nicht wahr?“ fragte er, während er ihn auf die geheizte Tischplatte zurücklegte.
    „Ja, Mr. Grego. Wir kauften ihn vor knapp zwei Monaten, kurz vor dem Prozeß.“ Das letzte Wort betonte er besonders; der Tag, an dem Pendarvis die Gesellschaft mit seinem Hammer zerschlagen hatte, würde Tag Eins im Jahre Null auf Zarathustra werden. „Er wurde von Jack Holloway gekauft“, fügte er noch hinzu.
     

 
2.
     
    Jack Holloway schaltete sein brandneues Diktiergerät aus, steckte seine Pfeife wieder in Brand und schob den Stuhl zurück, schaute sich dann in dem um, was einmal sein Wohnzimmer gewesen war und was jetzt das Büro des Beauftragten für Eingeborenenangelegenheiten auf dem Planeten der Klasse IV, Zarathustra, geworden war. Dies war einst ein gemütliches Zimmer gewesen, in dem ein Mensch sich ausbreiten oder in dem er seine wenigen Besucher empfangen konnte, die sich bis hier in die Wildnis hinauswagten. Der Hartholzfußboden war mit Fellen übersät, die von Tieren stammten, die er geschossen hatte; die tiefen Sessel und die Couch waren mit kleineren Fellen bedeckt. Wie der große Tisch, an dem er arbeitete, hatte er auch diese Möbelstücke selbst hergestellt. Außerdem fanden sich hier ein Leseschirm, ein Metallregal voller Mikrobücher; aus dem Gewehrschrank schimmerten matt die polierten Läufe und Kolben der Waffen. Und wie hatte sich hier alles verändert!
    Zwei weitere Bildschirme waren hinzugekommen, ein Visifon, ein Vokalschreiber, ein Fernschreiber. Darüber hinaus ein zusätzlicher Tisch auf Böcken, der über und über mit Karten und Blaupausen und unzähligen anderen Dingen bedeckt war. Am meisten aber haßte er diesen rotgepolsterten Drehstuhl, auf dem er jetzt saß.
    Vor vierzig Jahren hatte er Terra verlassen, um seinen Hosenboden von Stühlen dieser Art wegzubekommen, und jetzt, in der Abenddämmerung seines Lebens – oder besser: am späten Nachmittag desselben – klebte er wieder darauf.
    Aber es war ja nicht nur dieses Zimmer. Durch die offene Tür konnte er hören, was draußen vor sich ging. Das Donnern von Äxten, das Heulen von Kettensägen – ganz sicher würde er die großen Federblattbäume um sein Haus herum vermissen. Dazu kam das maschinengewehrartige Rattern der Dampfhämmer, das Klappern und Schnaufen der Bulldozer. Jetzt ertönte ein Warnschrei, gefolgt von einem Krachen und vielstimmiger Gotteslästerung. Er hoffte nur, daß keiner der Fuzzys so nah daran war, daß er sich verletzte.
    Jetzt zog ihn etwas sanft an der Hose, und ein dünnes

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