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Fuzzy Sapiens

Fuzzy Sapiens

Titel: Fuzzy Sapiens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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vorzeitig ablöste. Er schob einen Stapel Papiere vor sich auf dem Tisch hin und her, in denen die Ereignisse und Ergebnisse der bisherigen Schicht festgehalten waren. Im Einsatzraum nebenan rasselten und tickten Fernschreiber, Schreibmaschinen, man hörte immer mehr menschliche Stimmen in all dem Lärm – die Ablösung fand sich dort langsam ein. Gerade fragte er sich, ob er gleich nach Hause gehen, etwas lesen und dann schlafen sollte, oder ob noch ein Besuch in einigen Bars angebracht war, in denen vielleicht ein Mädchen aufzulesen war, als Bert Eggers an zwei Sergeanten vorbei durch die Tür trat. „Hallo, Fitz, wie läuft es?“
    „Nun, abgesehen von einigen hundert falschen Alarmen war nicht viel los.“ Er schob seinem Kollegen einige Fotos zu, die vor ihm auf dem Tisch gelegen hatten.
    „Wer sind denn die?“ fragte Eggers.
    „Herckerd und Novaes – ihnen haben wir den falschen Daueralarm zu verdanken. Sie werden wegen verschwundener Fuzzys gesucht.“
    Eggers machte ein wütendes Gesicht. „Diese verdammten Fuzzys verschaffen uns ständig mehr Arbeit“, sagte er. „Jetzt wollen meine Kinder und meine Frau auch schon einen. Weißt du, Fuzzys sind inzwischen Statussymbole – hast du keinen, kannst du gleich irgendwo in die Slums ziehen.“
    „Ich habe keinen Fuzzy, und ich bin noch nicht in die Slums gezogen.“
    „Du hast auch keine Kinder.“
    „Gott sei Dank nicht!“
    „Ich wette, er hat auch nie finanzielle Probleme“, sagte einer der Sergeanten an der Tür.
    Bert wollte gerade etwas darauf antworten, als sich eine vierte Stimme zu Wort meldete.
    „Quiik!“
    „Wenn man vom Teufel spricht“, sagte jemand.
    „Du hast einen Fuzzy hier, Fitz?“ fragte Eggers. „Wo, zum Teufel…“
    „Dort steckt er“, sagte einer der Männer und deutete ins Zimmer hinein.
    Der Fuzzy, der sich hinter einem Sessel verborgen gehalten hatte, trat jetzt hervor. Er zog an Eggers' Uniformjacke und quiekte erfreut.
    „Was hat er da auf dem Rücken?“ Eggers griff nach unten. „Was hast du denn da?“
    Es war ein kleiner Rucksack mit ledernen Tragriemen und einem Verschluß, der durch eine Schnur zugezogen wurde. Sobald Eggers sich daran interessiert zeigte, streifte der Fuzzy ihn ab, als sei er heilfroh, ihn loszuwerden. Mortlake hob ihn auf und legte ihn auf einen Tisch; er war mindestens zehn Pfund schwer.
    Eggers knotete die Schnur auf und fuhr mit einer Hand hinein.
    „Er ist voller Steine“, sagte er und zog eine Handvoll heraus.
    Die Steine glühten schwach. Eggers ließ sie fallen, als wären sie wirklich so heiß, wie sie aussahen.
    „Guter Gott! Diese verdammten Dinger sind Sonnensteine!“
     

 
20.
     
    „Aber warum?“ beharrte Diamant. „Warum machen Große päng, päng, machen tot? Nicht gut. Warum nicht machen Freund, helfen, haben Spaß?“
    „Nun, einige Große sind böse, machen Streit. Andere Große kämpfen, das Streit aufhört.“
    „Aber warum Große schlecht? Warum macht nicht jeder Freund, macht Hilfe, ist gut?“
    Wie, zum Donnerwetter, sollte er diese Frage beantworten? Vielleicht hatte Ernst Mallin das gemeint, als er gesagt hatte, daß die Fuzzys die geistig gesündesten Leute wären, die er jemals kennengelernt hatte. Vielleicht waren sie zu vernünftig, um böse sein zu können, und wie konnte ein kranker Mann ihnen das erklären?
    „Pappi Vic weiß nicht. Vielleicht Unka Ernst oder Unka Panko wissen.“
    Die Glocke seines privaten Visifonanschlusses ertönte, er stand auf, nahm Diamant von seinem Schoß und setzte ihn auf den Sessel. Dann schaltete er das Gerät an der Wand ein. Auf dem Bildschirm erschien Captain Morgan Lansky, der an Captain Steefers Tisch saß. Er schaute drein, als sei vor ihm gerade eine Atombombe auf dem Schreibtisch gelandet.
    „Mr. Grego – die Edelsteinkammer! Fuzzys rauben sie aus!“
    Grego unterdrückte den Impuls, Lansky zu fragen, ob er betrunken oder verrückt sei. Lansky war keines von beiden – er war nur verängstigt.
    „Nur ruhig, Morgan. Erzählen Sie mir alles – erstens, was Sie erfahren haben, und dann das, wovon sie glauben, daß es geschehen ist.“
    „Jawohl, Sir.“ Lansky hatte sich wieder gefangen, schwieg einige Sekunden. „Es war vor zehn Minuten – in der Wachabteilung war Schichtwechsel, und beide Lieutenants befanden sich in der Zentrale. Plötzlich kam ein Fuzzy aus einem Lagerraum hinter dem Büro – er hatte einen kleinen Rucksack auf dem Rücken, in dem sich knapp zwölf Pfund Sonnensteine befanden.

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