Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)
schwierig.
„Los, einen noch!“, feuerte er mich an.
„Boaaaaaa…. hmmmmm…“, keuchte ich und stemmte mich wieder nach oben.
„Na für den Anfang nicht schlecht.“, kommentierte Alex lächelnd und nahm seine Hand von meinem Bauch, was mir fast leid tat, „aber versuch das nächste Mal, statt die Luft anzuhalten, auszuatmen.“
„Lüg nicht.“, erwiderte ich mit leiser Stimme und nach Atem ringend. Ich setzte mich auf. Mein Bauch zog sich komisch zusammen, vorsichtig drückte ich meinen Rücken durch und machte ein extremes Hohlkreuz, um meine Bauchmuskeln zu dehnen.
„Sexy.“
„Hä?“ Mein verwirrter Blick traf seinen. Ich verstand den Zusammenhang zwischen einem solchen Wort und meiner Person nicht.
„Na, was du grad gemacht hast, ziemlich aufreizend.“, erklärte er und deutete auf meinen Oberkörper.
„Ich wollte nicht…“, setzte ich an, überlegte es mir dann jedoch anders, „ach, weißt du was, ich bin zwar kein Model, aber ich kann ja zeigen, was ich hab.“, sagte ich dann trotzig und blickte auf meine Oberweite, wie um zu bestätigen, dass sie noch da war.
„Ich habe ja nicht gesagt, dass du es lassen sollst.“ Er zog kurz eine Augenbraue nach oben und in seinen Mundwinkeln zuckte es schelmisch.
„Casanova!“ Es sollte wie eine Beschuldigung klingen.
„Eher Don Juan.“, erwiderte er selbstsicher, und bevor ich etwas darauf erwidern konnte, nahm er sein Handtuch und ging zu einem anderen Gerät.
Ich sah ihm dabei zu, wie er angestrengt seine Übung machte. Er zog über seinem Kopf die Gewichte hoch. Für diese Übung musste er seinen Oberkörper perfekt aufrichten und aufgrund der Zugrichtung wurde er etwas nach außen gedrückt. Meine Augen wollten mir nicht mehr gehorchen und hefteten sich an jede Bewegung, die er machte.
Erst als er seinen ersten Satz beendet hatte und mich, um seine Ausstrahlung wohl wissend, ansah und seinen Mund zu einem schiefen Lächeln verzog, konnte ich meinen Blick von ihm abwenden. Ich starrte auf den Teppich zu meinen Füßen und musste mich wieder sammeln. Sowas war mir noch nie passiert, nur dadurch, dass ich ihn ansah, geriet mein Herz in Aufregung. Es pumpte das Blut durch meine Adern, als wäre ich gerade von einem Dauerlauf gekommen. Ich spürte es so heftig in meiner Brust pochen, dass es mir fast die Luft abschnürte. Ich atmete tief ein.
War ich dabei, mich in ihn zu verlieben? Und das so schnell nach dem Kram mit Jasper? War das möglich? Außerdem… bei Jasper hatte sich das alles so anders angefühlt, weniger aufregend, viel mehr erfüllend. Das hier war was anderes, nur was?
„So, du bist dran.“ Alex überließ mir seinen Platz. Doch als ich aufstehen wollte und mein Handtuch hinter mir herzog, bemerkte ich nicht, dass sich der Saum des Tuches um eine der Schrauben eines Gerätes gewickelt hatte. Ich riss mit vollem Schwung an dem Tuch und mit einem lauten Knall wurde die Sitzfläche zur Liegefläche, da ich den Haltestift herausgezogen hatte.
Peinlich! Erst das mit dem Getränkehalter und nun das… Alex sah mich belustigt an und half mir dabei, die Schraube wieder einzudrehen, während die Belegschaft des Studios halb erschrocken und halb belustigt zu uns herüber sah.
Nun konnte ich mich dem neuen Gerät zuwenden und achtete dieses Mal peinlich genau darauf, wo mein Handtuch so hinflatterte.
Ich nahm die gleiche Position ein wie er vorhin. Er korrigierte noch meine Haltung und dann konnte es losgehen. Als ich anfing, wurde mir plötzlich klar, dass er mich genauso musterte, wie ich ihn. Jedoch fiel es ihm gar nicht ein, seinen Blick beschämt abzuwenden, als ich ihn dabei ertappte. Wie dreist! Aber das gefiel mir irgendwie auch. Jasper hatte mich lange nicht mehr so angesehen…
„Sag mal, hast du eigentlich einen Freund?“, fragte er dann und legte seinen Kopf etwas schief, süß. Er stand nur ein paar Schritte von mir entfernt, sein Handtuch über die Schulter geworfen und die Arme vor der Brust verschränkt.
„Ähm… nein.“, antwortete ich zögernd. Es hätte den Eindruck machen können, dass ich wegen der Anstrengung stockte, aber er schien mich genau zu kennen, denn er sah mich etwas misstrauisch an.
„Wieso nicht? So ein hübsches Wesen wie du… Dir müssten die Kerle doch zu Füßen liegen.“ Er sagte das so einfach, ohne Zögern, ohne Unsicherheit und es klang nicht mal wie ein dummer Anmachspruch.
„Ich ähm…“ Ich ließ die Gewichte fallen. Wie sollte ich das nun
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