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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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auf der Uniseite im Internet gesehen, dort stand, dass er promovierte.
    In der Vorlesung hatte er einen ziemlich klugen, aber auch höchst eingebildeten Eindruck gemacht. Er wusste, was er konnte. Er war sich seiner anscheinend sehr ausgeprägten Stärken ganz klar bewusst und zögerte nicht, sie auch zu zeigen.  
    Damals fand ich ihn attraktiv, solch ein Selbstbewusstsein fehlte mir nämlich.
    „Du brauchst nicht rot zu werden, das war doch nur Spaß.“ Er grinste immer noch, mittlerweile laufend. Für einen kurzen Moment gewann ich den Eindruck, dass ich ihn etwas irritierte. Grade war ich mir nicht sicher, ob ich sein Selbstbewusstsein zu arrogant fand, oder ob er einfach super charmant war. 
    „Ach was…“, murmelte ich verlegen.
    „Ich heiße Alexander, sag einfach Alex.“ Er reichte mir im Laufen eine Hand, welche ich zu ergreifen versuchte, dabei aber aus dem Tritt geriet. Prompt stolperte ich über meine eigenen Beine und wäre fast vom Gerät gefallen, wenn Alex mich nicht festgehalten hätte.  
    Ich kam nicht umhin, seine enorme Körperbeherrschung zu bewundern.
    „Ich weiß. Ich kenne Sie… ähhh… dich aus einer Vorlesung.“, plapperte ich drauf los, als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.
    „Wirklich? Ich studiere schon länger nicht mehr… also nicht so richtig jedenfalls.“ Er sah mich aufmerksam an. 
    „Nee, nicht als Student, du… Sie waren der Dozent.“ Du… Sie… na was denn nun?
    „Sag ruhig: Du." Er lächelte mich freundlich an und hatte diesen lehrerhaften Blick drauf, der sagte: Schon gut Kleine, ich war auch mal so jung. 
    „Jetzt musst du mir noch verraten, wie du heißt.“, sagte er nach einer Weile, in der wir uns nur verlegen ansahen. Beziehungsweise ich ihn verlegen ansah und er mich fragend musterte.
    „Achso! Jaaa, ich heiße Fynia.“ Oh man. Fynia! Wie peinlich kann dein Auftritt eigentlich noch werden?
    „Hübscher Name, nicht sehr gebräuchlich.“, bemerkte Alex.
    „Jaaaaa…“, nuschelte ich, nicht wissend, was ich sagen sollte. Ich war noch nie cool oder tough gewesen.
    „Und was studierst du so?“, fragte er weiter. Er verwickelte mich in ein Gespräch. Erst war es nur Smalltalk, aber dann begann ich echtes Interesse an ihm zu entwickeln, und er anscheinend an mir. Je länger wir uns unterhielten, desto charmanter fand ich ihn.
    Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen wegen Jasper, das legte sich jedoch schnell. 
    Nach wenigen Minuten hatte ich das Gefühl, ihn schon länger zu kennen. Er wirkte so sympathisch, gar nicht wie in der Vorlesung, sondern viel aufgeschlossener und freundlicher. Und, und das war das Wichtigste, selbstbewusst, aber nicht arrogant.
    Alex deutete auf meinen MP3-Player. „Was hörst du so?“
    „Ähm jetzt grade? Oder allgemein?“, fragte ich verwirrt.
    „Beides.“, lächelte er. Sehr geduldig der Mann, denn ich stellte mich schon die ganze Zeit sehr ungeschickt an.
    „Och so alles Mögliche. Aber grade höre ich so 'ne Band… Die ist ziemlich unbekannt.“ Ich hielt ihm einen Stecker hin. Er sah ihn erst kurz an, dann nahm er ihn aber und hörte sich meine Musik an. 
    „Sie heißen Schicksalsschlag . Eigentlich gibt es nur den Sänger und viele Backstageleute.“, erklärte ich. 
    „Klingt nett. Aber du hast recht, die kenne ich nicht.“, antwortete er nach einer Weile und gab mir den Stecker wieder.
    „Ich kenne ihn auch erst seit ein paar Tagen. Aber seine Texte passen einfach grade so zu meinem Leben.“, erklärte ich lächelnd. Ich wollte unbedingt einen guten Eindruck auf den Typen machen.
    „Kann ich verstehen. Hört sich gut an…“, erwiderte er nur und schwieg danach.
    Toll, Gespräch vorbei. Was nun?
    „Und woher kommst du?“, fragte Alex plötzlich.
    „Ähm, ich wohne nicht weit von hier, aber ich komme eigentlich aus einem Dorf 'ne ganze Ecke entfernt.“, erklärte ich.  
    Was er wohl von mir halten würde, wenn er von meiner Clanvergangenheit wüsste? Naja er war ja Anthropologe, es dürfte ihn wohl interessieren. Vielleicht eine Methode, um sein Interesse an mich zu binden?
    „Ja, geht mir ähnlich.“, antwortete er, „es heißt Twellbachtal, hast vielleicht schon mal davon gehört. Dort leben… nämlich… Alles okay?“ Er sah mich verdutzt an und eine Spur Sorge schien sein Gesicht zu streifen. Als er Twellbachtal gesagt hatte, war mein Unterkiefer heruntergeklappt. Ich hatte sogar vergessen weiter zu treten, sodass mein Stepper mich böse anpiepte. 
    „Ich… ich

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