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Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition)

Titel: Fynia - wo die Schafe sterben gehen (Fantasy-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Fricke
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komme auch aus dem Dorf…“, sagte ich leise und betrachtete ihn eindringlicher.
    „Aus dem Dorf? Aus dem… Clan?“, fragte er dann, ebenso leise. Ich nickte.
    „Unglaublich!“, rief er und grinste nun breit.
    „Ja, das finde ich auch.“ Ich lächelte auch.  
    Wie wahrscheinlich war es, dass ich hier jemanden aus meinem Dorf traf? Vor allem, wieso kannte ich ihn nicht?
    „Wie alt bist du?“, fragte ich ein wenig misstrauisch.
    „Achtundzwanzig, wieso?“
    „Ich wollte nur wissen… es ist so komisch, dass wir uns nicht daher kennen.“, erklärte ich wahrheitsgemäß.
    „Ja, finde ich auch. Aber ich habe auch eher zurückgezogen gelebt.“ Er zuckte mit den Schultern, „wir können gleich weiterreden, ich möchte grad 'ne Runde sprinten.“ Ich nickte.  
    Alex erhöhte die Geschwindigkeit seines Laufbandes.
    Ich beobachtete ihn eine Weile. Er sah aus, als würde er öfter Sport machen. Er hatte eine kurze Hose, ein ärmelloses T-Shirt und Laufschuhe an, alles perfekt farblich aufeinander abgestimmt. Seine Haare, welche gerade so lang waren, dass sie ihm über die Ohren und in die Augen fielen, hatte er mit einem weißen Stirnband zurückgebunden. Nun flatterten sie bei jedem Schritt tollkühn in der Luft herum.
    Ich betrachtete sein Gesicht. Er wirkte ernst, aber vorhin, da wirkte er locker und offen. Ziemlich cool, um ehrlich zu sein. Ich war mir sicher, dass er, wenn er wollte, keinen Abend alleine verbringen müsste.
    Um seinen Mund spielten zwei tiefe Falten, die ihm einen markanten Zug verliehen, während sein Kinn, Hals und seine Wangen von einem schwarzen Bartschatten verdunkelt wurden. Er war groß, irgendwo zwischen 1,80 und 1,90 schätzte ich und seine Bewegungen wirkten sehr kontrolliert.
    Ich fühlte mich ertappt, als er einen kurzen Blick zur Seite warf und dabei meinen streifte. Erneut errötend fixierte ich wieder meine Wasserflasche. Ob ich mich auf ein Abenteuer einlassen sollte? In der Kneipe war ich ja auch kurz davor.
    In meinem Unterbewusstsein rebellierte ein kleiner Teil meiner selbst. Der Teil, der noch immer an eine Versöhnung mit Jasper glaubte. Doch eigentlich hatte ich mich schon entschieden.
    Ich warf erneut einen Blick zu Alex. Er sah gut aus, war gewiss nicht dumm und schien zumindest oberflächlich an mir interessiert. Und etwas gemeinsam hatten wir auch. Nun musste ich nur noch herausfinden, ob er tatsächlich im Clan war, ob er eine Gabe hatte, oder nicht.
    „Uff…“, machte er, als das Laufband langsamer wurde und er, völlig durchgeschwitzt, zum Stehen kam. Das Haar klebte nun teilweise an seiner Stirn, deswegen schüttelte er den Kopf ein wenig und beförderte die widerspenstigen Dinger mit einem Rück auf ihren Platz zurück. Mir wurde bewusst, dass ich ihn wieder anstarrte und das war mir peinlich. Aber er sah so gut aus…
    „Hast du einen Trainingsplan?“, fragte er, wohl wissend, wie ich ihn die ganze Zeit angeschaut hatte. Ich sah es in seinen Augen und ich sah, dass ihm diese Art der Aufmerksamkeit gefiel.
    „Ähm nein. Ich komme nicht oft her…“, murmelte ich fast schon entschuldigend.
    „Macht nichts, ich zeige dir wies geht, komm einfach mit.“ Er winkte mich mit einer ausholenden Geste zu einem der kleineren Geräte heran.
    Ich wollte gerade vom Stepper steigen, da stieß ich mit dem Knie gegen den Trinkflaschenhalter und beförderte ihn mit einem lauten Scheppern samt Flasche auf den Boden. Erschrocken sammelte ich ihn wieder auf und sah mich verstohlen um, ob es jemand gesehen hatte. Alex Brustkorb schüttelte sich vor unterdrückten Lachen und ich konnte nicht anders, als ebenfalls zu grinsen.
    Er erklärte mir wirklich ausdauernd und genau, wie ich jedes Trainingsgerät zu bedienen hatte, was es bewirkte und wo ich Muskelkater bekommen würde. Außerdem ließ er es sich nicht nehmen meine Körperhaltung äußerst penibel zu korrigieren.
    Ich hing gerade fast schon kopfüber mit dem Rücken auf einer Trainingsbank, Übungen für das nicht vorhandene Sixpack, da spürte ich seine Hand auf meinem Bauch. Er übte leichten Druck aus und sah mich halb lächelnd und halb ernst aus seinen, wie mir auffiel, grau-blauen Augen an.
    „Hier, diese Muskeln musst du anspannen, mach mal.“ Ich errötete, aber das machte nicht mehr viel aus, die Übungen trieben mit ohnehin schon das Blut in den Kopf. Ich spannte meine Bauchmuskulatur an und versuchte mich aufzurichten. Das erste und zweite Mal war noch recht leicht, doch dann wurde es

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