Fyrgar - Volk Des Feuers
du dich geweigert hast, mir zuzuhören! Für dich gab es nur deine eigene Weisheit!«
»Nun, dann freue dich, dass ich mich verändert habe. Ich habe keine Hemmungen mehr, dich zu töten, ob du dich wehrst oder nicht, denn ich habe lange auf diesen Moment gewartet.« Aldavinur hob das Schwert. Ein großer Sprung, und er wäre bei Gondwin.
Ein Sonnenstrahl fiel auf die Schneide, und sie glühte auf mit leisem Klang.
»L-Luvian«, stotterte Gondwin überrascht. »Wie bist du an dieses Schwert gekommen? Weißt du denn nicht, dass ...«
»Genug!« Aldavinur sprang, und Gondwin konnte sich nur retten, indem er sich über die Kante von der Terrasse fallen ließ und die Flügel ausbreitete, um den Sturz abzufangen. »Stell dich mir, du Bastard!«, brüllte der Fyrgar. »Wir beenden jetzt, was im Frühling begonnen hat!«
»Du bist ein unbelehrbarer Einfaltspinsel!«, schrie Gondwin zurück. Er hob den Arm und schlug mit der geballten Faust durch die Luft.
Aldavinur wurde von den Beinen gerissen, und er keuchte auf, als wäre er unmittelbar von dem Hieb getroffen worden.
»Ich bin ein Mächtiger! Du kannst mich nicht besiegen, nicht einmal die geballte Kraft aller einundzwanzig deiner Artgenossen konnten das!« Gondwin brauste über den Gestürzten hinweg und versetzte ihm weitere Lufthiebe.
Unter größter Anstrengung rollte Aldavinur sich herum, versuchte den Schlägen auszuweichen und kam taumelnd wieder auf die Beine. Er packte Luvian mit beiden Händen und hielt es vor sich. Seine Turmalinaugen flammten. »Kämpfe endlich wie ein Mann!«, knurrte er. »Ich habe dieselbe Gestalt wie du, wir sind ebenbürtig. Feigling! Sei ein Mal aufrichtig in deinem Leben!«
»Ich habe dich nie belogen!«, rief Gondwin, landete ein Stück abseits und rannte auf den Fyrgar zu, ohne das Schwert zu ziehen. Mit einer einzigen magischen Bewegung schleuderte er Luvian aus Aldavinurs Händen und sprang ihn an.
Die beiden Männer rangen miteinander und schlugen mit Fäusten aufeinander ein, rammten den Kopf gegen die Nase und teilten Tritte aus in der Absicht, Knochen zu brechen. Sie hebelten sich aus, stürzten und rollten über den Boden, kamen wieder hoch, schleuderten den anderen über die Terrasse, gegen die Säulen. Keuchender Atem erfüllte die Luft ringsum. Längst bluteten sie, das Gesicht gezeichnet von Rissen und Schürfwunden.
Luvian lag nutzlos auf den Steinen, und Aldavinur kam nicht an den Dolch und das Langmesser am Gürtel heran. Jedes Mal, wenn er es versuchte, setzte Gondwin seine Magie ein. Also blieb Aldavinur nichts anderes übrig, als das Raubtier freizulassen, das immer noch in ihm lauerte, und er schlug mit aller Kraft auf den Halbkrahim ein, mit allen Gliedmaßen, wie eine Katze. Auch wenn ihm die Zähne und die Krallen für einen tödlichen Schlag fehlten, war er sehr viel stärker als sein Gegner.
Als Gondwin merkte, dass er bald unterliegen würde, setzte er ein weiteres Mal seine Macht mit einem Blendschlag ein, schleuderte den halb betäubten Aldavinur zu Boden, setzte sich auf ihn, presste seine Arme mit den Knien zu Boden, packte ihn an der Kehle und drückte zu.
»Hör auf, Aldavinur, das ist Wahnsinn!«
»Nein ... es ist unmöglich«, keuchte der Fyrgar. »Wie kann ... deine Magie ... gegen mich, gegen uns alle wirken? Was ist da ... in dir?«
Er konnte sich nicht mehr bewegen, und die kräftigen Finger schnürten ihm die Luft ab. Das alles war unvorstellbar, ein Halbkrahim konnte einem Fyrgar niemals überlegen sein, und gewöhnliche Magie hatte keine Wirkung. Fast jeder Zauber prallte von einem Fyrgar ab, mit Ausnahme der großen Flüche wie dem Glasbann. Aber wieso beherrschte Gondwin ihn überhaupt? Aldavinur hatte bereits vermutet, dass er ein Mächtiger war, aber wodurch?
»Bitte, Aldavinur!« Gondwin schluchzte fast. »Wenn du mir nur endlich zuhören würdest!«
Es gab nur eines, das Aldavinur von ihm hören wollte. Die Fragen, die er stellen wollte, würde Gondwin nicht beantworten, und vom Schattenwebergeschwätz hatte er genug.
»Ich will ... nur ... folgendes wissen: Wo ... ist ... Efrynn?«
»Du wirst ihn nicht mehr finden.«
»Dann ... beende es jetzt ... töte mich, oder du wirst es ... bereuen ...«
»Warum willst du es nicht verstehen?«, flüsterte Gondwin und beugte zu ihm hinunter. »Es gibt keine Neutralität, das ist nur Illusion. Die Finsternis bringt den Frieden. Ich habe es gesehen ...«
»Wenn ... du mich ... zu Tode reden ... willst ... wird dir ... das bald
Weitere Kostenlose Bücher