Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
Vom Netzwerk:
geworden, der ich werden sollte. Erinnerst du dich nicht, oh Meister, dass ich immer die Berge verlassen wollte? Weißt du noch, dass ich eine Skulptur baute, von der du stark ergriffen warst? Ja, ich war etwas Besonderes, aber nicht für die Fyrgar. Sondern für ganz Waldsee!« Efrynn kam hinter dem Thron hervor und zeigte sich nun in voller Größe, mit all seinen schimmernden Regenbogenschuppen. Doch die Farben waren düster.
    »Schließ dich uns an!«, rief er voller Inbrunst. »Du selbst hast schon davor gewarnt, dass unsere Welt dem Sturm vielleicht nicht trotzen kann. Hilf uns dabei, sie zu wappnen!«
    »Indem du ... aus allen Wesen seelenlose Puppen machst, die du an Fäden führst?«, stieß Aldavinur fassungslos hervor.
    »Nein, sie werden alle Eins ....«
    »Genug!«, donnerte Aldavinur, beinahe so machtvoll wie in früheren Zeiten. »Efrynn, komm zu dir! Ich werde einen Weg finden, dich von Gondwins Gift zu heilen!«
    Der Drache spie ihm Feuer entgegen. »Ich bin nicht krank!«, fauchte er. »Und Gondwin befolgt meine Befehle, genauso wie jeder andere! Du bist nur deswegen hier, weil ich dich für mich gewinnen will! Nach mir bist du der mächtigste Fyrgar, und du sollst teilhaben an der Wandlung der Welt. Ich brauche dich, Meister! Wir sind das mächtigste Volk der Welt, ihr Flammenritter habt es gerade bewiesen!«
    Aldavinur lauschte auf den Klang der Worte, blickte tief in Efrynns Baiku hinein, und erkannte, dass sein ehemaliger Schützling ihn nicht belog. Er war der, der er vorgab zu sein, und er war überzeugt von dem, was er tat. So musste es schon immer gewesen sein, doch der Lehrmeister hatte es nicht wahrhaben wollen. Aber wie konnte es geschehen, dass die Hoffnung der Fyrgar der Finsternis anheimgefallen war?
    »Deine Eltern sind umsonst gestorben«, flüsterte er.
    »Daran trägst allein du die Schuld!«, zischte Efrynn ihn an und senkte den Kopf, bis er auf Augenhöhe mit Aldavinur war. »Kein Wunder, dass du nun in dieser Schandgestalt gefangen bist! Aber es gibt noch Hoffnung für dich. Ich kann dir dein ursprüngliches Baiku und deine Gestalt zurückgeben!«
    Nefreta, die unterdessen, von Gondwin argwöhnisch beobachtet, in der Halle auf und ab gegangen war, trat vor. »Wie lange wollen wir uns das noch anhören?«
    »Keinen weiteren Herzschlag mehr.« Aldavinur setzte den Helm auf und verschloss ihn. Dann zog er sein Schwert.
    Efrynn lachte auf. »Du willst mich angreifen, Meister? Noch dazu in dieser Gestalt?«
    »Ich habe ihn gefunden«, fuhr Nefreta fort und deutete in die Dunkelheit am rechten Ende der Halle.
    Darauf hatte Aldavinur nur gewartet. »Gut! Worauf warten wir?«
    Gemeinsam rannten sie los.
    »Halte sie auf!«, schrie Efrynn, der sich nicht schnell genug herumdrehen konnte.
    Gondwin breitete die Flügel aus, stieß sich ab und folgte den Fliehenden, doch niemand konnte zwei Katzen einholen, auch wenn sie menschliche Gestalt trugen. Mit weiten Sprüngen gelangten sie zu einer hinter einem Wandteppich verborgenen schmalen Tür und waren hindurch, bevor Gondwin sie einholen konnte.
    »Es kann nicht mehr weit sein«, rief Nefreta im Laufen. »Die Wände hier sind schon aus Vulkangestein!«
    Aldavinur sah einen langen Gang vor sich, der zu einer schmalen, steilen Treppe führte. »Dort entlang!«, keuchte er. Seine Rippen brannten. »Es ist sehr eng, das verschafft uns einen Vorsprung, bis Efrynn den anderen Weg genommen hat.« Er hörte Gondwins Flügelschlag hinter sich und hastete die Treppe hinab. Sie war zu eng zum Fliegen, und so würde der Geflügelte auch die Füße benutzen müssen.
    Doch er hörte ihn nicht mehr nachkommen, anscheinend nahm er, so wie Efrynn, einen anderen Weg.
    »Er hat recht, Aldavinur«, erklang Nefretas Stimme über ihm. Die Treppe war sehr eng und steil, und es war kein leichtes Durchkommen. »Obwohl wir keine Mächtigen sind, besitzen wir mit unserem Wissen und mit der Gewalt des Feuers unglaubliche Stärke. Wenn sich das ganze Volk der Fyrgar zusammentäte, nicht nur die Flammenritter, könnte niemand uns Widerstand leisten.«
    »Aber so sind wir nicht«, gab er zurück. »Auch ihr Flammenritter habt eure Macht niemals ausgenutzt.«
    »Doch es muss in uns lauern, sonst hätte Efrynn nicht so werden können ...«
    »In uns allen gibt es Licht und Dunkelheit, Nefreta. Und es ist wahr, dass ich Misstöne bei Efrynn spürte, doch ich wollte sie nie wahrhaben. Vielleicht wäre es auch nie so weit gekommen, wenn Gondwin nicht gewesen wäre.«
    »Es

Weitere Kostenlose Bücher