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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Ergebnis wird dasselbe sein: Ein schwerer Kopf.«
    Sie hatten sich allerdings mehr vorgenommen, als sie tatsächlich schafften. Sie tranken jeder nur einen Pokal Wein, die meiste Zeit über schweigend, und als danach niemand außer ihnen mehr anwesend war, sah Alrydis die Zeit gekommen, zu Bett zu gehen. Sie wies die müden Schankdiener an, aufzuräumen und abzusperren, verließ mit Aldavinur die Stube und stieg mit ihm die breite Treppe hinauf.
    Sie sagte kein Wort, als er ohne zu zögern mit zu ihrer Kammer ging, anstatt zu seinem Zimmer, das durch eine Zwischentür mit Eírtitis Kammer verbunden war.
    Helles Mondlicht fiel durch das Fenster herein, sodass sie kein Kerzenlicht brauchten. Im Halbdunkel zogen sie sich voneinander abgewandt aus und legten sich ins Bett, Rücken an Rücken, ohne sich noch einmal angesehen oder miteinander gesprochen zu haben.
    Irgendwann wachte Aldavinur auf, weil er jemanden atmen hörte, und drehte sich um. Alrydis schlummerte tief, und ihre Wärme übertrug sich auf ihn. Er rückte nah zu ihr hin, bis keine störende Decke mehr zwischen ihnen war. Mit geschlossenen Augen atmete er ihren Duft ein, dann berührte er ihre Schulter, ihren Arm. Strich über ihren Körper, so warm, so weich. Ihr Atemrhythmus veränderte sich, sie war jetzt wach, doch sie bewegte sich nicht. Er küsste ihren Nacken, die Wirbel zwischen den Schulterblättern, während seine Hand nach vorn glitt und ihre runden Brüste umfasste und streichelte. Als er merkte, dass ihre Brustwarzen anschwollen, rieb er sie, bis sie sich steif in seine Hand drückten. Dann strich er über ihren Bauch hinab zu ihrem Schoß, tastete sich hinein und fand sich dort willkommen.
    Sanft drang er in sie ein, liebte sie ruhig und gleichmäßig. Ab und zu hörte er sie leise seufzen und spürte, wie sie sich fester an ihn drückte und ihr Becken leicht bewegte. Als er merkte, dass sie ihrem Höhepunkt entgegenstrebte, gestattete er sich ebenfalls freien Lauf und presste sich mit einem letzten Stoß zitternd und aufkeuchend an sie.
    Den Arm um Alrydis gelegt, an ihren Rücken geschmiegt, schlief Aldavinur wieder ein. Noch vor dem Morgengrauen erwachte er, stand auf, nahm seine Sachen und verließ lautlos das Zimmer.
 
    Viel Zeit war vergangen, und er hatte sich mehrmals gehäutet und war stark gewachsen. Inzwischen musste er darauf achten, sich zu verbergen, weil er nicht mehr übersehen werden konnte. Tagsüber versteckte er sich in einer Höhle oder wo auch immer er eine geeignete Zuflucht fand, und nachts setzte er seinen Weg fort.
    Es zog ihn in die Berge. Er wollte ganz hoch hinauf, denn von dort aus war es nicht mehr weit bis in die Sphären. Nichts konnte ihn aufhalten, denn niemand wusste von ihm. Niemand kannte ihn.
    Er hatte keinen Namen. Und er brauchte auch keinen. Er wusste ja, wer er war. Inzwischen ernährte er sich am liebsten von Menschenfleisch, das er mit ihren Seelen würzte. Es war nicht schwer, sie aus ihnen he- rauszusaugen, Menschen hielten, da sie so kurzlebig waren, nicht sonderlich daran fest. Doch für ihn waren sie ein Segen, sie stärkten ihn, sie ließen ihn wachsen, und er konnte sich mit der Zeit immer besser verbergen. Er fing an, dieses Leben zu mögen.
    Doch er konnte sich nicht auf immer hinter den Seelen der Sterblichen verstecken. Er strebte nach mehr, viel mehr.
    In einer der seltenen völlig mondlosen Nächte machte er sich an den Aufstieg. Die Lieblichen Höhen waren sein Ziel.
 
    Als Eírtiti zwölf Jahre alt wurde, sagte sie zu ihrem Vater, der gerade auf der Bank vor dem Haus saß und vor sich hindöste: »Dádá, es wird Zeit, dass du dir eine Frau suchst. Es kann nicht angehen, dass ein gesunder Mann wie du immer allein schläft.«
    »Ich bin sehr zufrieden damit, wie es ist«, erwiderte Aldavinur und strich sich durch seinen grau gewordenen Bart. Nicht, dass er über seine vorlaute und altkluge Tochter empört gewesen wäre. Das hatte er längst aufgegeben. »Und wie du siehst, bin ich gealtert, welche Frau sollte mich da wohl ansehen.«
    »Ich kann nicht glauben, dass du keine Bedürfnisse mehr hast!«, versetzte sie mit der ganzen Strenge ihrer Mädchenjahre. »Du wolltest altern, weil du dich jeden Tag grämst und in deiner Trauer verkriechst. Denkst du, ich weiß das nicht? Was wirst du tun, wenn ich erwachsen bin?«
    »Dann wirst du fortziehen, und ich werde mir einen Platz zum Sterben suchen.«
    Ihr stockte der Atem. »Wie kannst du das zu mir sagen, ich bin noch ein Kind!«
    »Du

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