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Fyrgar - Volk Des Feuers

Fyrgar - Volk Des Feuers

Titel: Fyrgar - Volk Des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uschi Zietsch
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Überlebenden mussten sich zurückziehen und fortan ein heimliches Leben bei Dunkelheit führen.
    Umso überraschter war Dàvin, eine Jagd bei Tageslicht zu erleben. Er erfasste schnell das Gebiet, schätzte Entfernungen ab, und sah kurzzeitig einen hellen Haarschopf weiter unten zwischen zwei Felsen aufblitzen. Der Jäger war davon nicht mehr weit entfernt, nur noch ein oder zwei Sprünge.
    Kurz entschlossen riss Dàvin sich die Fellfetzen von den Füßen und rannte ebenfalls los, achtete nicht auf die Schmerzen in seinen Sohlen, wenn er über scharfkantiges und raues Gestein laufen musste. Auch seine Lungen begehrten auf, sein Herz, doch es war ihm gleich. So schnell er konnte, setzte er über die Felsen hinweg, immer ein Stück oberhalb des Räubers.
    Das Kind wurde langsamer, stolperte immer wieder und lief oft in die falsche Richtung, rannte auf offenes Gelände zu, anstatt Deckung zu suchen. Wie etwa einen kleinen Durchschlupf, durch den der Räuber nicht passte.
    Der Krakenwolf kläffte triumphierend, während er zwei Tentakel nach vorn schießen ließ, die sich jeweils um einen Arm und um ein Bein schlangen. Der Junge stürzte, schlug sich dabei das Knie blutig und heulte laut auf, als die Tentakel ihn langsam über den schorfigen Boden zogen.
    Dàvin stieß sich ab, sprang dem Krakenwolf mit seinem ganzen Gewicht in den Rücken und riss ihn um.
    Der Jäger war so überrascht, dass er den Jungen losließ, und der krümmte sich schluchzend zusammen, zu keiner Regung mehr fähig vor Angst und Schmerz.
    Beide Männer prallten auf harten, staubigen Fels, und Dàvin schaffte es, den Arm um die ungeschützte Kehle zu legen, und drückte zu.
    Ächzend rappelte sich der Jäger auf, seine Tentakel schwirrten wild durch die Luft, eine traf Dàvin mit voller Wucht an der Schläfe. Er keuchte auf und sah Sterne vor seinen Augen tanzen. Halb betäubt schüttelte er den Kopf. Der Druck auf die Kehle des Gegners ließ nach, und das nutzte der Krakenwolf sofort aus. Mit festem Griff erwischten zwei Tentakel den Fyrgar, schleuderten ihn hoch und warfen ihn rücklings zu Boden, dass es ihm die Luft aus den Lungen trieb, und die Knochen knirschten. Der Krakenwolf war über ihm, drückte ihn mit dem ersten Beinpaar nieder und umschlang seine Kehle mit dem vorderen Tentakelpaar.
    »Was soll das, du übergeschnappter Dämlack?«, knurrte der Krakenwolf Dàvin ins Gesicht, und dem wurde schwindlig von dem stinkenden Atem, als ob seine Nase in die Kloake einer Schwefelgrundel gesteckt würde. »Hältst dich für 'ne Katze, oder was?«
    »So in etwa ...«, stieß Dàvin gepresst hervor. Er hatte instinktiv gehandelt und völlig vergessen, dass er nun eine menschliche Gestalt hatte.
    »Was bist du denn für ein Idiot?« Der Krakenwolf sprang zurück, schleuderte Dàvin mit den Tentakeln gegen eine Felswand. »Da vergeht einem ja der Appetit!«
    Dàvin röchelte, als sich die Tentakel enger zusammenzogen.
    »Einen wie dich fresse ich nicht«, fauchte der Jäger. »Könnte ansteckend sein. Was ist mit deinen Augen los? Die sind doch auch nicht normal!«
    »Du kennst dich ja gut mit Menschen aus ...«
    »Meine Spezialität, Freundchen. Menschen sind zart und saftig, und ganz ohne Fell ...«
    Dàvin fühlte, dass er bald das Bewusstsein verlieren würde. »Du hast doch gar nicht den Schneid dazu ...«
    Der Krakenwolf knurrte und schüttelte ihn durch. »Ich beiße dir die Kehle durch, du dürres Elend!«
    »Wie ... willst du ... das denn anstellen?«
    »Was?«
    »Du kommst doch gar nicht an meine Kehle ran, du Feigling, du kannst nur deine Tentakel rumschleudern ...«
    »Ich werde dir gleich zeigen, was ich kann!«, brüllte der Krakenwolf und kam mit gefletschten Zähnen näher.
    Schon lockerte sich der Tentakelgriff.
    In diesem Augenblick schoss Dàvins Kopf mit einem Ruck vor und schlug mit voller Wucht auf die empfindliche Nase des Krakenwolfs. Der kreischte auf vor Schmerz, ließ Dàvins Kehle los und fuhr zurück. Dàvin, der röchelnd nach Luft rang, setzte ihm sofort nach, ohne auf die eigene Schwäche zu achten. Er packte einen Tentakel, drückte fest zu und brach die Spitze mit einem grausamen Ruck. Der Krakenwolf heulte schrill und schlug um sich, und Dàvin trat ihm mit dem bloßen Fuß gegen das Bein. Als der Jäger die Pfote hochriss, packte Dàvin sie und verdrehte das Gelenk, wobei er gleichzeitig auf einen bestimmten Nerv drückte, sodass der Krakenwolf hilflos winselnd zusammensank.
    »So groß, so gefährlich, und so

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