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Gabe der Jungfrau

Gabe der Jungfrau

Titel: Gabe der Jungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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dass annabelle nur mit einem dünnen Hemdchen bekleidet vor ihm stand. Nervös fuhr er sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. annabelles Brustkorb hob und senkte sich. Ihre langen blonden Locken bedeckten ihre Brüste, trotzdem konnte Matthias sie prall und fest durch den dünnen Stoff durchschimmern sehen.
    »Du bist wunderschön!«, flüsterte er.
    Annabelle lächelte und öffnete die Kordel, die ihr Hemd zusammenhielt. Nun sah Matthias ihren schlanken Hals und die ebenmäßige weiße Haut. als der Stoff von ihrer Schulter rutschte, zog sie ihn erschrocken hoch und umklammerte schamhaft lächelnd ihr Hemd. Für einen kurzen augenblick hatte Matthias den ansatz ihrer Brüste gesehen. Er trat zu ihr heran und küsste sie stürmisch. als er spürte, wie annabelle unter seinen Küssen erbebte, zog er sie auf ihr Lager. Zärtlich liebkoste er ihren Körper und konnte sich nur mit Mühe zügeln.
    »Verlass mich nie!«, flüsterte annabelle und öffnete ihre Schenkel.

Kapitel 10
    Veit schnitzte mit einem scharfen Messer aus einem zweifingerdicken ast einen neuen Zinken, da die mittlere Spitze einer Mistgabel abgebrochen war. Das ausbessern des Handwerkzeugs war eigentlich nicht seine aufgabe, doch um allein zu sein, war er in den Stall gegangen und hatte die kaputte Mistgabel auf einem Holzklotz entdeckt.
    Veit schnitt mit dem Messer in den ast.
    Was war nur los mit ihm? Seit Tagen tobten Gefühle in ihm, die er weder erklären noch verstehen konnte. Sobald anna Maria in seiner Nähe war, schien er nicht mehr klar denken zu können. Zorn stieg in ihm hoch, wenn er andreas Täuber mit anna Maria zusammen sah. Erst am Vortag hatte er eilends den Raum verlassen müssen, weil Täuber der jungen Frau etwas zugeflüstert hatte, das sie zum Lachen brachte. als Täuber anschließend spöttisch zu Veit herüberblickte, hatte er sich schwer zurückhalten müssen, um sich nicht auf den Landsknecht zu stürzen und ihm das Lächeln aus dem Gesicht zu prügeln. Stattdessen war Veit hinausgelaufen und hatte sich in den Schnee fallen lassen. Erst als seine Kleidung durchnässt war und er zu zittern begonnen hatte, wurde sein Herzschlag wieder ruhiger, war der Zorn verraucht.
    Solche Gefühle waren Veit fremd, und er wusste sie nicht einzuordnen. Nie hatte eine Frau sein Blut in derart heftige Wallungen versetzt. Seltsamerweise spürte er nicht nur Zorn und Verzweiflung, sondern hatte auch sanfte, zärtliche Empfindungen, wenn er an anna Maria dachte. Wenn Veit die junge Frau beobachtete, wie sie an der Burgmauer stand und in die Ferne blickte, wenn er sah, wie ihre augen einen traurigen ausdruck annahmen, fühlte er einen Stich im Herzen. In solchen Momenten hatte er das Bedürfnis, anna Maria an sich zu ziehen, um sie zu beschützen.

    Veit stöhnte leise auf.
    Jetzt, da er in Ruhe nachdachte, wurde ihm manches klar. Nun glaubte er den Grund dafür zu kennen, warum er die Sicherheit des Waldes verlassen hatte und auf die Burg gekommen war.
    An jenem Tag vor einigen Wochen war er inmitten des Waldes wieder umgekehrt, um nach anna Maria zu sehen. Denn bereits damals hatte dieses seltsame Gefühl von ihm Besitz ergriffen. als er dann im Schutz der Bäume zusehen musste, wie die Wolfsjäger anna Maria gefangen nahmen, wollte er seine Deckung aufgeben und ihnen hinterhereilen. Doch die Pferde waren zu schnell für ihn. Er hatte aber gehört, wie Michel von Burg Nanstein sprach, und das hatte ihn beruhigt. Schließlich bewohnte mittlerweile sein eigener Bruder die Burg. Trotzdem hatte ihn tags darauf eine innere Unruhe erfasst, die ihn zwang, der jungen Frau auf die Burg zu folgen – allerdings mit der absicht, dort nur kurze Zeit zu verbringen und dann in den Wald zurückzukehren. Doch seit Veit auf Nanstein weilte, schwanden seine Vorsätze von Tag zu Tag, und er wusste nicht, wie es weitergehen sollte.
    Wütend rammte er das Messer in den Holzblock. Mit beiden Händen fuhr er sich durch das dunkelblonde, schulterlange Haar und ließ die Finger gefaltet auf dem Scheitel ruhen.
    »Dieses verfluchte Frauenzimmer!«, murmelte er. »So weit kommt es noch, dass ich mir wegen eines Weibsbilds den Kopf zerbreche. Soll Täuber mit ihr anstellen, was er will!«
    Scheinbar zufrieden mit dieser Entscheidung wandte er sich wieder seiner Schnitzerei zu, als plötzlich das Tor hinter ihm geöffnet wurde. Sofort stellten sich seine Nackenhaare auf, was nicht an dem kalten Wind lag, der ihm über den Rücken strich.
    Veit tat, als hätte er

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