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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Geschichte konzentriert und so viel Zeit in Bibliotheken oder online verbracht, um die Vergangenheit zu studieren.
    Sie glaubte nicht, sie wäre nirgendwo gewesen. Überall war sie gewesen.
    »Und Eleanore Granger?«, fragte sie, weil sie Liliths Aufmerksamkeit von sich selbst ablenken wollte. »Warum wurde sie nicht schon früher gefunden? Tauchen die Sternenengel erst nach zweitausend Jahren aus dem Nichts auf? Wenn ja, warum?«
    »Auch das ist eine gute Frage.« Lilith lächelte geheimnisvoll. »Leider kann ich sie nicht beantworten.«
    Konnte sie nicht? Oder wollte sie nicht? Juliette stand vor einem Rätsel. Schließlich wechselte sie das Thema. »Wenn Samuel Lambent in Wirklichkeit Samael ist, ist dann der Vertrag mit mir überhaupt noch relevant? Muss ich immer noch Material für seine TV-Serie sammeln?«
    »O ja, denn er ist tatsächlich ein Medienmogul.« Lilith stellte ihre Tasse auf den Couchtisch. »Obwohl er kein Mensch ist, lebt er seit Jahrtausenden inmitten der Menschen. Und er war schon immer ein Multitasking-Genie.« Sie lachte leise. »Mit einer Hand bringt er die Welt durcheinander, mit der anderen macht er ein Vermögen.«
    »Also war die Miniserie nicht nur ein Trick, mit dem er mich geködert hat?«
    Als Lilith antwortete, wählte sie ihre Worte sehr sorgfältig. »Diese Serie wird er ganz sicher senden und vermutlich grandiose Quoten erzielen. Wie mit allen seinen Projekten. Aber er schlägt sehr gern zwei Fliegen mit einer Klappe. Ursprünglich wollte er Sie tatsächlich mit seinem Vorschlag ködern.« Nachdenklich unterbrach sie sich. »Doch er hätte Sie auch ohne Vorwand treffen können, wann immer er wollte.«
    Auch Juliette stellte ihre Tasse ab. »Und die Geschichte von dem Kriegsherrn? Das ist eine Lüge, nicht wahr?«
    Lilith schüttelte den Kopf. »In jeder Legende steckt ein Körnchen Wahrheit. Die Sternenengel besitzen eine besondere Magie. Und da draußen existiert ein extrem mächtiges Wesen, das sich Ihre magischen Kräfte aneignen will.«
    »Aber nicht Gabriel?«, fragte Juliette, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Laut Lawrence hatte der Kriegsherr schwarzes Haar, jedoch keine silbergrauen Augen. Und Gabriel hatte erwähnt, der adarianische Anführer Abraxos sei schwarzhaarig und blauäugig. Zweifellos war er hinter der Magie des zweiten Sternenengels her.
    »Nein, Gabriel ist es sicher nicht«, bestätigte Lilith. »Er will etwas anderes von Ihnen.«
    Heiß stieg Juliette das Blut ins Gesicht, und sie kam sich vor wie einst in der High School, wenn sie einer Freundin anvertraut hatte, ihr Schwarm würde ihre Gefühle erwidern. Aber was sie jetzt empfand, war viel stärker. Mit gesenkten Wimpern wischte sie sich die heißen, feuchten Hände an den neuen Jeans ab und wechselte wieder das Thema. »Lilith …« Wie sollte sie die nächste Frage formulieren? »Gabriel und seine Brüder hassen Sam. Ist er wirklich so furchtbar? Und gefährlich? Zu mir war er sehr nett. Und sofern er von dem Adarianer sprach, als er die Geschichte von dem Kriegsherrn erzählte, wollte er mich sicher warnen, nicht wahr?«
    Lilith richtete sich kerzengerade in ihrem Sessel auf und sah sie mit ihren dunklen Augen plötzlich so eindringlich an, dass Juliette erschrak. »Das Gute und das Böse sind relative Begriffe«, erklärte sie in ernstem Ton. »Ob Samael gefährlich ist oder nicht … Sagen wir mal, an Ihrer Stelle würde ich mich vor ihm in Acht nehmen.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Und zwar immer.«

17
    Lilith blieb bei Juliette, bis es ein paar Stunden später wieder an der Terrassentür klopfte. Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Angus Dougal davor. Seine grünen Augen fixierten das Meer.
    »Ah, der Chief Inspector.« Lilith stand vom Esstisch auf, an dem sie sich mit Juliette eine leichte schottische Mahlzeit geteilt hatte. »In den sind viele Frauen auf Lewis und Harris verknallt. Unglücklicherweise trauert er immer noch der jungen Frau nach, die ihn vor einem Monat verlassen hat. Sie hat ihm das Herz gebrochen.«
    Während sie das erzählte, ging sie um den Tisch herum. Verwundert hob Juliette die Brauen und stand ebenfalls auf. Wieso zum Teufel wusste Lilith das alles?
    In diesem Moment spähte Dougal durch die Glasscheibe und begegnete Juliettes Blick.
    Lilith neigte sich zu ihr und wisperte: »Wenn Gabriel von diesem Besuch erfährt, flippt er aus.« Noch ein mysteriöses Lächeln erhellte ihr schönes Gesicht. Dann zwinkerte sie amüsiert und schlüpfte in

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