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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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hing Samuels übernatürliches Wesen vielleicht mit dem Feuer zusammen. Mit Schatten, die er vertreiben wollte.
    Auf dem Sofa zurückgelehnt, musterte Juliette den Plüschelefanten, den er ihr zurückgegeben hatte. Als hätte er genau gewusst, wann sie Nessie am dringendsten brauchen würde. Ein gutes Timing. So wie Gabriel sie rechtzeitig gerettet hatte vor dem sogenannten Adarianer.
    In ihrer Fantasie erschien Gabriels Bild, und sie versuchte sich den Mann hinter den betörenden Küssen und den silbernen Augen vorzustellen. Gewiss, er war im Pub über sie hergefallen. Aber wie sie sich eingestand, war das kein schlimmes Erlebnis gewesen. Ganz im Gegenteil. Trotzdem hatte sie ihn mit einem Kinnhaken bestraft. Kurz danach hatte er sie vor dem Angreifer gerettet, einem Adarianer, falls all die Geschichten stimmten, und der war eindeutig nicht Gabriels Komplize.
    Juliette starrte durch die hohe gläserne Schiebetür auf das ansteigende Wasser. Jetzt konnte sie wirklich nicht mehr glauben, Gabriel hätte jenen Angriff geplant. Er war ihr Retter gewesen und tatsächlich ein Engel.
    Abgesehen von ihrer bisherigen Vermutung, Engel wären kleine Putten mit winzigen Taubenflügeln und Pfeil und Bogen, passte in diesem Szenario alles zusammen. Auf erschütternde Art und Weise. Es erklärte ihre Talente, warum sie im Pub von Gabriels Profil fasziniert gewesen war, noch bevor sie seine Augen gesehen hatte, und warum er jenen unglaublichen erotischen Hunger in ihr weckte. Und seine Küsse.
    »O Gott«, flüsterte sie, »das erklärt alles.«
    Sie stand auf und kehrte zur Treppe zurück, um sich oben im Schlafzimmer anzuziehen. Auf halbem Weg blieb sie stehen, schüttelte den Kopf und lächelte wehmütig. Sie hatte vergessen, ihre Sachen zu waschen. Alle ihre Kleider waren schmutzig. Wahrscheinlich musste man Münzen in den Generator werfen, damit die Waschmaschine funktionierte, eine der Tücken einer so entlegenen Gegend wie Luskentyre auf den Äußeren Hebriden.
    Als sie die Schlafzimmertür öffnete, erstarrte sie. Auf dem Bett lagen alle ihre Kleider, sauber und ordentlich gefaltet, dazu mehrere neue Sachen.
    Sam. Was immer er sein mochte, er war sehr mächtig und umsichtig. Sie ging zum Bett und inspizierte die neuen Outfits. Stilvoll, warm und komfortabel. Genau das, was sie selbst kaufen würde, wenn sie genug Geld für Burberry, Gucci, Hilfiger oder Kors hätte. Sam schien ihren Geschmack zu kennen.
    Entzückt strich sie über das Leder und das Schaffellfutter einer Burberry-Fliegerjacke. War es richtig, so teure Geschenke anzunehmen? Doch sie hatte schon so viel von ihm angenommen. Was machte es schon aus, wenn noch etwas dazukam? Wahrscheinlich war das eine schreckliche Rechtfertigung, aber im Moment war sie emotional völlig erschöpft. Außerdem fror sie. Die Sachen sahen so warm aus. Und sie hatte Artikel von Burberry schon immer bewundert.
    Ohne sich noch länger den Kopf zu zerbrechen, zog sie neue Jeans, eine langärmelige Bluse, Stiefel und die Burberry-Jacke an. Dann ging sie in die Küche hinunter, um Teewasser aufzusetzen.
    Als es an der Terrassentür klopfte, zuckte sie zusammen. Verwirrt spähte sie durch die Glasscheibe und sah eine Frau draußen stehen, die einen bodenlangen Parka trug. Offenbar war der sehr warm. Vielleicht ein bisschen übertrieben für Schottland um diese Jahreszeit, dachte Juliette. Irgendwie kam ihr die Besucherin bekannt vor. Jetzt winkte ihr die Frau zu.
    »Lily?«, rief Juliette. Die Empfangsdame aus dem Trinity Hotel. Juliette erschauderte. Wieder musste sie an Samuel Lambent denken. Sie blickte an sich selbst herab, auf die neuen Sachen, die sie trug.
    Dann ging sie auf die Tür zu. Lily lächelte verlegen und hob die Schultern. Tut mir leid, formten ihre Lippen. Juliette öffnete die Schiebetür. »Lily?«, fragte sie und wappnete sich gegen den Wind, der ihr ins Gesicht wehte. Ihr restlicher Körper fühlte sich wunderbar warm an.
    »Verzeihen Sie die Störung«, sagte Lily, »aber ich dachte, wir sollten miteinander reden. Übrigens heiße ich nicht Lily, sondern Lilith. Und ich muss dringend mit Ihnen über Samuel Lambent sprechen.«
     
    »Ich bringe ihn um«, fauchte Gabriel
    »Viel Glück«, sagte Uriel.
    »Wow, diese Woche ist ein einziges Déjà-vu«, meinte Michael und raufte sich die dichten blonden Locken. »In dieser Situation waren wir schon einmal, Jungs. Also dürft ihr euch nicht wundern. Sam ist nun mal ein Bastard. Und sehr clever. Mit derartigem sollten wir

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