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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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war Az erschöpft in seinen Vampirschlaf gesunken.
    Gabriel hatte die Tür des kleinen roten Mietwagens als Portal benutzt und seine anderen Brüder hierhergeholt. Mit ihrer Hilfe hatte er wenigstens diesen einen Raum in der Ruine wieder erschaffen, um seiner Seelengefährtin einen Teil der alten Zeiten zu schenken, die sie so liebte. Aber als er dann so vor ihr gestanden und ihr in die Augen gesehen hatte, da hatte sie ihn besiegt. Zu groß war ihre Dankbarkeit gewesen, zu rührend, zu tief ihr Verständnis. Er hatte geglaubt, in der grenzenlosen Dankbarkeit dieser schönen Augen zu ertrinken, und da war es um ihn geschehen.
    So manches hatte Gabriel Frauen im Lauf der Jahre beteuert, so viele Worte geflüstert. Aber niemals diese, die nur für seinen Sternenengel bestimmt waren. Und als sie endlich über seine Lippen gekommen waren, war er von seinen Emotionen fast überwältigt worden.
    In seiner Brust mischten sich nun maßlose Erleichterung, herzzerreißende Angst und wilde Freude. Jetzt kannte er nur mehr das Gefühl ihrer Lippen auf seinen, den Duft ihrer Haut, den süßen Geschmack ihrer Zunge, die Hitze ihrer zierlichen Gestalt an seiner Brust. Immer fester drückte er sie an sich, konnte ihr gar nicht nahe genug kommen, wollte sie gar verschlingen. Sein Herz öffnete sich so weit wie nie zuvor, seine Seele erwachte zu neuem Leben, und die Welt rings um ihn war nicht mehr wichtig.
    Wohl aber war er froh, ausgerechnet das Gemach des Herrschers nachgebildet zu haben. Ohne den Kuss zu unterbrechen, den er so dringend brauchte, hob er Juliette hoch. Würde sie auch nur ein wenig von ihm zurückweichen, wäre es unerträglich.
    Aber sie wich nicht zurück. Dass er sie zum Bett trug, schien sie nicht zu bemerken. Ihre Zunge spielte mit seiner, ihr Körper verschmolz mit ihm und bot ihm die süßeste Kapitulation an. So zart lag sie in seinen Armen, so kostbar, zierlich und zerbrechlich. In diesem Moment begehrte er sie so sehr, dass er fürchtete, ihr wehzutun.
    Über zweitausend Jahre hatten die Suche, die Jagd und die Sehnsucht nach seinem Sternenengel gedauert. Jetzt bestürmten ihn diese Erinnerungen, als er mit Juliette auf das Bett sank und sie auf die Matratze drückte. Noch immer küsste er sie. Immer hungriger. Und er konnte sich kaum beherrschen.
    Er berührte ihren zarten Hals, tastete über ihre Jacke, die Kleider, die sie darunter trug und die er hasste, weil sie ihm Juliettes Haut vorenthielten. Von verzweifelten Gelüsten erfüllt, beendete er den Kuss.
    »Verzeih mir«, bat er. Für so vieles galt diese Entschuldigung. Für alles, was er ihr zugemutet, wie er sie behandelt hatte, für die Situation, in der sie sich jetzt befand. Er wünschte und brauchte ihre Vergebung. Denn er konnte sein Verlangen nicht zügeln.
    Mit halb geschlossenen, völlig verschleierten Augen und geöffneten rosigen Lippen schaute sie ihn an. Ihre Wangen waren gerötet, ihr Atem ging stoßweise.
    »Verzeih mir«, wiederholte er. Die Worte entrangen sich seiner verengten Kehle, drangen durch seine zusammengebissenen Zähne. Inbrünstig flehte er Juliette an. Er musste es von ihr hören.
    Ein schelmisches Lächeln erhellte ihr Gesicht und erlosch sofort wieder. »Dazu solltest du mich veranlassen«, hauchte sie.
    Da spürte Gabriel, wie seine Augen zu glühen begannen. Er hob Juliette ein wenig hoch, streifte die Jacke von ihren Schultern und Armen und warf sie zu Boden. Mit einem neuen Kuss raubte er Juliette den Atem, presste sie wieder auf die Matratze und schob eine Hand unter ihre langärmelige Bluse. So weich, so warm war ihre Haut. Er stöhnte an ihren Lippen. Seine Fingerspitzen berührten den unteren Rand ihres BHs. Plötzlich wollte der Mann in ihm dieses Ding zerfetzen, weil es ihn behinderte.
    Aber seine Seele, die sich dem geliebten Wesen öffnete, duldete nicht, dass er dem Sternenengel wehtat. Behutsam glitt seine Hand hinter Juliettes Rücken. Dabei genoss er das Gefühl ihrer seidenweichen, wunderbaren Haut.
    Mit Hilfe seiner zweiten Hand versuchte er den BH-Verschluss zu lösen. Diesmal verlor sein besseres Ich den Kampf, und er zerrte ungeduldig an der Schließe, bis sie zerbrach. Mitsamt der Bluse zog er Juliette den BH über Arme und Kopf nach oben, ehe er ihre Handgelenke auf dem Bett umklammerte.
    »Verzeihst du mir?«, fragte er. Jetzt schwang eine sanfte Warnung in seiner Stimme mit. Mühelos benutzte er nur eine Hand, um ihre nackten Arme festzuhalten, die andere wanderte langsam zu ihren perfekten

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