Gabriel
Brüsten.
Dann erhob er sich über ihr. Wie seltsam er auf sie wirken musste, wusste er – mit silbernen Augen, die in seinem gebräunten Gesicht flüssigen Blitzen glichen, und geweiteten Pupillen. Das konnte er nicht kontrollieren. Hilflos und ausgeliefert lag seine Seelengefährtin unter ihm. Und er erkannte, dass in jedem Mann ein Dämon hauste, mochte er ein Engel sein oder nicht.
Nur halbherzig bäumte sie sich auf, als wollte sie ihre Arme befreien. Ihre Lippen waren von seinen Küssen geschwollen, die Wangen glühten. Im Mondlicht schimmerte ihre leicht gebräunte Haut.
Gabriel beobachtete, wie sich ihre haselnussbraunen Augen grün färbten, und konnte seinen Blick nicht von ihr losreißen. Nicht nur er nahm sie gefangen, er war auch ihr Gefangener. Gebannt verfolgte er ihr Mienenspiel. Nichts durfte ihm entgehen.
Inzwischen hatte seine Hand eine ihrer Brüste erreicht und umkreiste die perfekte Rundung.
Plötzlich erstarrte sie. Während ihr Blick seinen fesselte, glitt sein Daumen über ihre Brustwarze. Atemlos hob Juliette ihm ihren Busen entgegen.
»Willst du nicht antworten, Liebes?« Gabriels Stimme klang heiser vor Verlangen. Juliettes weicher Körper unter seinem reizte ihn qualvoll, und alles in ihm fieberte einer noch intensiveren Nähe entgegen.
Jetzt stimulierte er die Brustwarze etwas zielstrebiger und beobachtete Juliettes Gesicht, sah ihre gesenkten Lider, die dichten langen Wimpern auf den Wangen. Leise seufzte sie, und er schwelgte in dem süßen Laut.
»Verzeihst du mir endlich?«
Zärtlich küsste er ihre Stirn. Als sie noch immer nicht antwortete, schob er seine Hand über ihren flachen Bauch zu ihrer Hüfte hinab. Dort hielt er inne und stieß bebend den Atem aus. Die Macht, die sie auf ihn ausübte, überwältigte ihn beinahe. Unter seinen Fingern schien ihre Haut zu vibrieren. Sein ganzer Arm war wie elektrisiert. Ihr Seufzen klang wie Musik in seinen Ohren. Die Augen geschlossen, verlor er sich in ihrem Zauber. Wie von selbst glitten seine Finger unter ihrer Jeans in den Slip. Nur ein kurzer Ruck, und beides rutschte über ihre schlanken Beine nach unten.
Wie eine Welle umfing ihn die Hitze, die sie ausstrahlte, von schwachem Seifenduft begleitet. Ganz tief saugte er dieses feminine Aroma in seine Lungen. Als er Juliettes Fingerspitzen seitlich an seinem Hals spürte, stockte ihm der Atem. Dass er ihre Arme losgelassen hatte, wurde ihm erst jetzt bewusst. Doch sie war viel zu zögerlich. Oh, meine Süße! So viel mehr wünschte er sich. Fass mich an!
Als hätte sie seine Gedanken erraten, schlang sie ihre Finger in seine schwarzen Locken. Da bedeckte er ihre zierliche Gestalt mit seinem immer noch bekleideten Körper, legte einen Arm um ihre Taille, und sie stöhnte wieder. Nach einer Weile erhob er sich auf die Knie, und er zog auch Juliette hoch, sodass sie vor ihm saß. Voller Glut küsste er sie.
Plötzlich erschien ihm ein Jahrhundert wie nichts. Und noch eines. Gabriel öffnete mit seinen Küssen die Pforten zu Juliettes Seele. Ein Jahr nach dem anderen vergaß er. Zwanzig Dekaden, dann hundert, und schließlich fielen zwei Jahrtausende von ihm ab, und er fühlte sich so leicht wie die Luft ringsum.
Der Wind stahl sich ins herrschaftliche Schlafgemach und wehte Juliettes langes seidiges Haar um ihre nackten Schultern, auf ihren Rücken, und Gabriel ließ die weichen Strähnen zwischen seinen Fingern hindurchgleiten. Als er ihre Hände unter dem Rand seines Pullovers spürte, kämpfte sein Bedürfnis, sie zu umarmen, mit dem immer dringlicheren Wunsch, ihre nackte Haut auf seiner zu fühlen.
Sehnsüchtig seufzte er an ihren Lippen, und sobald sie seinen entblößten Bauch streichelte, mit warmen unschuldigen Händen, wusste er, was sein Herz begehrte. Er zerrte den Pullover mitsamt dem Hemd über seinen Kopf und warf beides beiseite.
Die grünen Augen weit geöffnet, betrachtete Juliette seine muskulöse Brust, und er genoss ihr Interesse. Alles, was sie erträumt hatte, wollte er sein, so wie sie es für ihn war. Wie klein und zerbrechlich sie ihm erschien. Er bewunderte ihre schimmernde Haut, die schmale Taille, den wohlgeformten Busen.
Nun legte sie zögernd ihre Hände auf seine Brust, und er schloss die Augen. Das Feuer der Leidenschaft drang durch seine Haut, seine Muskeln und Knochen, bis es irgendetwas in der Tiefe seines Innern entzündete. Mit ihrer Unschuld und Verletzlichkeit eroberte sie ihn vollends.
»Juliette, meine Liebste«, flüsterte er und
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