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Gabriel

Gabriel

Titel: Gabriel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Killough-Walden
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Seiten ihres Kopfes stützte er seine Hände gegen den Stein. »Also? Was für ein Geheimnis verbirgst du vor mir?«
    Juliettes Herz raste. Sollte sie es gestehen? Ich liebe dich, das ist mein Geheimnis.
    Da ertönte hinter Gabriel eine tiefe Stimme: »Mit einer einzigen Berührung kann sie Leute heilen, das ist ihr Geheimnis.«
    Sofort fuhr er herum und schirmte Juliette gegen die drohende Gefahr ab. Weil sie wissen musste, was da geschah, spähte sie an dem kraftvollen Körper des Erzengels vorbei.
    Ein paar Schritte entfernt standen drei Männer zwischen den Steinen, alle sehr groß, attraktiv und schwarz gekleidet. Offensichtlich war der Sprecher ihr Anführer, ein Afro-Amerikaner, unglaublich muskulös, sodass er aus seiner Jacke zu platzen schien. Bernsteinfarbene Augen beherrschten sein markantes Gesicht. Schräg hinter ihm hatte sich ein Mann postiert, der italienisch aussah, mit dunklem Teint, dichtem dunklem Haar und schwarzen Augen. Der Mann zu seiner Linken war blond und blauäugig.
    Wachsam musterten sie Gabriel. Jetzt spürte Juliette eine seltsam geladene Atmosphäre, die sie an etwas erinnerte.
    Adarianer.
    Erschrocken riss sie die Augen auf. Diese knisternde Luft hatte das Hotelzimmer erfüllt, als der Adarianer über sie hergefallen war. Nur aufeinander konzentriert, hatten Gabriel und sie selbst die Ankunft der Feinde nicht bemerkt. Die fremdartigen Waffen, die sie trugen, kannte sie nur zu gut. Mit einem solchen Schießeisen war der Adarianer in Slains Castle ausgerüstet gewesen. Die Splitterwaffe, die Gabriel teilweise versteinert und ihm grausame Schmerzen zugefügt hatte. Es war schwierig gewesen, ihn zu heilen, und die Prozedur hatte qualvoll an Juliettes Kräften gezehrt.
    »Der General wäre gern persönlich hier erschienen«, erklärte der Farbige. »Aber neuerdings hat er gewisse Probleme mit der Sonne.« Ein vielsagendes Grinsen entblößte seine funkelnden weißen Zähne. Dann wurde er ernst. »Zwing sie nicht, dich sterben zu sehen, bevor wir sie mitnehmen, Gabriel.« In den Bernsteinaugen leuchtete ein seltsamer Glanz, halb flehend, halb warnend. »Auf diese Weise wirst du dich nicht von ihr verabschieden wollen.«
    Alle drei Waffen zielten auf Gabriel. Was die Geschosse bewirken würden, konnte Juliette sich vorstellen. Nicht einmal ihre übernatürliche Heilkunst würde ihn retten.

24
    Sie durfte ihn nicht sterben lassen. Nicht ihretwegen. Nicht so! Lieber würde sie sich ergeben. »Gabriel …«
    »Was du denkst, weiß ich, Babe«, unterbrach er sie, ohne die Adarianer aus den Augen zu lassen. »Vergiss es, denn sie werden mich so oder so töten, ganz egal, ob du dich ergibst oder nicht.«
    »Warum erzählst du ihr so etwas?«, fragte der Farbige und schüttelte den Kopf.
    Juliette dachte über Gabriels Worte nach, kaltes Entsetzen schnürte ihr die Kehle zu. Natürlich würden sie nicht riskieren, dass er sie verfolgte oder ins Erzengelhaus zurückkehrte, um die Jagd gemeinsam mit seinen Brüdern aufzunehmen. Was sie einmal errungen hatten, würden sie sich nicht wieder wegnehmen lassen.
    O Gott. Juliettes Brust verengte sich, ihre Finger wurden ganz taub. In wachsender Panik starrte sie die Waffen an. Jeden Moment würden sie losgehen. Und meiner Welt ein Ende bereiten.
    »Die Entscheidung liegt bei Ihnen, Juliette«, erklärte der Blonde und musterte sie mit seinen blauen Augen, die dem Eis der Arktis glichen. »Begleiten Sie uns, und wir werden ihn nicht töten.« Wie ruhig und vernünftig seine Stimme klang. Aber die Luft war mit einer bedrohlichen Magie geladen, die ihr das Atmen erschwerte.
    »Juliette!«, stieß Gabriel hervor. »Rühr dich nicht!«
    Sonst schießen sie. Ein endgültiger Gedanke, ein entscheidender Faktor im Plan des Schicksals. Aber ich muss mich auch gar nicht rühren, dachte sie dann, und ihre Instinkte übernahmen die Kontrolle. Sie schaute zum Himmel, stellte sich einen Blitz vor.
    Aber der Adarianer mit den Eisaugen beobachtete sie. »Uns alle können Sie nicht treffen, Juliette. Zumindest einen werden Sie verfehlen. Und der wird feuern.«
    Seine Augen missfielen ihr, die versetzten sie in einen merkwürdigen Zustand. Plötzlich fühlte sie sich müde. Und schwach. Während sie ihn anstarrte, glaubte sie zu fallen. Sie wandte ihren Blick von ihm ab und schüttelte den Kopf. »Was sind Sie?«, hörte sie sich fragen. Zweifellos übte er irgendeine Macht auf sie aus.
    »Lass sie in Ruhe!«, fauchte Gabriel. Noch immer stand er dicht vor ihr, und sie

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