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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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war atemberaubend.
    „Ich möchte dir für diesen Tag danken“, sagte Lazar und blickte weiterhin geradeaus. „Ohne dich wäre ich niemals hier. Nichts von alledem wäre geschehen. Ich werde dich niemals vergessen, Allegra.“
    Es war der schrecklichste Moment in ihrem ganzen bis- herigen Leben. Seine Worte sprachen von einer entsetzli- chen, unerträglichen Endgültigkeit.
    „Das ist also ein Abschied?“ flüsterte sie kaum hörbar.
    „O nein, ganz und gar nicht.“ Er schaute auf seine

Hände, die auf der Reling ruhten, und runzelte die Stirn. „Ich wollte nur, dass du den Sonnenaufgang siehst ...“
    Der Sonnenaufgang.
    Unverwandt schaute er auf seine Fingerknöchel und dachte zweifelsohne ebenso wie Allegra an den Sonnen- aufgang, den sie einmal miteinander erlebt hatten.
    „Doch, es ist ein Abschied“, sagte er schließlich.
    „Um Himmels willen, schau mich an“, stieß Allegra her- vor und kämpfte gegen die Tränen an, die in ihr aufstiegen. „Nur einmal. Schau mir nur einmal in die Augen.“
    Er tat es nicht. Stattdessen betrachtete er aufmerksam den Ärmel seines Hemdes.
    „Was ist mit uns geschehen?“ rief sie. Es war ihr in die- sem Moment gleichgültig, ob andere sie hören konnten. „Was ist mit uns geschehen? Ist es meine Schuld, dass der Vikar gestorben ist?“
    „Sei nicht so laut“, sagte Lazar und betrachtete jetzt wieder seine Hände.
    „Hast du mich jemals geliebt? Oder hast du die ganze Zeit mit mir gespielt?“
    „Allegra.“
    „Was habe ich falsch gemacht?“
    „Auf mir lastet ein Fluch, Allegra“, erklärte er ange- spannt. „Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“
    „Du willst nicht, dass ich verletzt werde?“ stieß sie ungläubig hervor. „Und letzte Nacht? Was war das?“
    „Ein Fehler.“ Er hob das Kinn und straffte die Schul- tern, wie er das immer tat, wenn er innerlich Abstand von ihr nehmen wollte.
    Verzweifelt sah ihn an. Erneut fühlte sie sich verraten, denn wieder hatte sie zu hoffen begonnen.
    „Leb wohl, Allegra.“
    „Du selbstsüchtiger ...“ Sie hielt inne und holte tief Luft. „Königliche Hoheit“, sagte sie dann. „Sie können zur Hölle fahren.“
    Abschiedsworte.
    Unvermittelt drehte Allegra sich um und hastete davon. Dabei prallte sie mit jemand zusammen, entschuldigte sich aber nicht einmal. Während sie den Niedergang hinunter- kletterte und dabei mehr fiel als stieg, taumelte sie vor Qual und Leid.
    In der Kajüte angekommen, sammelte sie ihre wenigen

Habseligkeiten zusammen und schnürte sie zu einem Bün- del zusammen. Sie konnte vor Tränen kaum sehen, was sie tat, auch wenn sie verzweifelt versuchte, nicht zu weinen.
    Natürlich folgte Lazar ihr nicht. Er musste sich schließ- lich um sein Königreich und sein Volk kümmern.
    Sie war eine so große Närrin, dass sie ihm sogar eines seiner Hemden stahl und es ebenfalls in den Beutel stopfte. Es war eines, das er getragen hatte und worin noch immer sein Geruch hing – Rum und Rauch, Leder und Salzwasser.
    Wie sehr wünschte sich Allegra, diesem Mann niemals begegnet zu sein.
    In einem rasch einberufenen Zusammentreffen aller Rats- herren brachten die alten Herren Domenico Clemente die Neuigkeiten.
    „Er ist hier, und es gibt ihn wirklich“, sagte Don Carlo.
    „Der Papst ist bereits auf dem Weg, um ihn zu krönen“, fügte Don Enrique hinzu. „Niemand kann sich il Papa in den Weg stellen. Pius hat Lazar angeblich sogar die ers- te Heilige Kommunion gegeben, als dieser noch ein Junge war. Wenn il Papa ihn als Alphonsos Sohn wieder erkennt, gibt es keinen Zweifel mehr über seine wahre Identität.“
    Domenico, der am Kopfende des langen, glänzenden Ma- hagonitischs in dem wieder hergerichteten Großen Salon Platz genommen hatte, starrte ungläubig und wie gelähmt vor sich hin. Kein Anzeichen von Zorn zeigte sich in seiner Miene.
    „Genua wird sich still zurückziehen, um einen Kampf zu vermeiden“, fuhr Don Carlo mit ausdruckslosem Gesicht fort.
    „Und damit kann es noch sehr zufrieden sein“, meinte ein anderer Ratsherr.
    Da schlug Domenico mit der rechten Faust auf die Tisch- platte. „Ihr habt also nicht einmal vor, um Amantea zu kämpfen?“
    „Was hätte es für einen Sinn?“ Der alte Mann zuckte die Schultern. „Amantea zahlt sich nicht mehr für uns aus.“
    „Zum Teufel! Dieser Mann muss vor Gericht gestellt werden. Er sollte gehängt werden. Schließlich ist er ein Pirat, verdammt noch mal!“
    „Das war nur eine geschickte List“, erklärte einer der

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