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Gaelen Foley - Amantea - 01

Gaelen Foley - Amantea - 01

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Herrscher von Amantea
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er sich ganz ruhig, geradezu erleich- tert. Obgleich ihm noch einige Minuten blieben, zu ent- kommen, entschloss er sich, nicht zu rennen. Nein, er war kein Feigling, wie sein Vater das immer gesagt hatte.
    Er wusste, was er zu tun hatte. Wer würde die Macht er- greifen, wenn es keinen König mehr gäbe? Ich werde alles zurückbekommen, redete er sich ein. Er könnte sogar Al- legra wiedergewinnen, wenn er sie noch wollte. Das Ein- zige, das er dafür tun musste, war, dem Piraten mitten ins schwarze Herz zu schießen.
    Lazar di Fiore war nicht unsterblich – ganz gleich, was die ungebildeten Bauern behaupteten.
    In diesem Moment bemerkten einige Leute, dass er ganz in ihrer Nähe stand – der verhasste junge Gouverneur, der drei Männer auf dem Scheiterhaufen hatte verbrennen lassen. Da wusste Domenico, dass vielleicht auch er nicht unsterblich war.
    Ihre feindseligen Blicke schienen ihn zu durchbohren, und unruhig beobachtete er, wie sie langsam auf ihn zu- gingen, um ihn in die Mitte der Piazza zu treiben. Er ging langsam auf eine der berittenen Wachen zu und befahl dem Soldaten, ihm sein Pferd und seine Pistole zu überlassen.
    Dieser gehorchte, und Domenico schwang sich in den Sattel, wendete das Pferd und galoppierte zu jenem Ort an der Küste, wo der so genannte König an Land gehen würde.
    Kurz danach verfolgten ihn die Soldaten der Ratsherren auf ihren Pferden. Wenn Fiore ihnen entkommen konnte, gelingt mir das auch, dachte er zornig.
    Der Strand war bald schon zu sehen. In der Ferne er- kannte er die Schiffe. In diesem Moment stolperte sein müdes Pferd.
    Es gab ein Dorf, von dem aus man das Meer überblicken konnte. Domenico führte sein Pferd dorthin, um sich ein

neues geben zu lassen. Er brauchte das beste, das ihm das Dorf bieten konnte, um nicht seinen Vorsprung vor den Soldaten zu verlieren.
    Zum Glück besaß er die Pistole, denn er hatte nicht vor, sich lange mit dem Gesindel herumzuschlagen.
    Das ganze Dorf sah so arm aus, dass er befürchtete, überhaupt kein Pferd vorzufinden. In diesem Fall müsste er einen guten Unterschlupf finden.
    Sicher würde der König in seiner Kutsche hier in der Nähe vorbeifahren, so dass er ihn auch aus seinem Ver- steck heraus erschießen könnte. Denn es war dieselbe Straße, die zum Hafen hinunterführte. Fiore musste hier entlangkommen.
    Doch als Domenico auf das am wohlhabendsten ausse- hende Haus zuritt, schrie jemand seinen Namen, und der junge Gouverneur wurde sogleich erkannt.
    Domenico bemerkte entsetzt, dass er in das falsche Dorf geraten war. Es war jener Ort, woher die drei Männer, die er hatte verbrennen lassen, stammten.
    Er schrie wie ein Wahnsinniger, als die Dorfbewohner ihn umzingelten und vom Pferd zogen.
    Es war spät am Vormittag, als Lazars Männer – die aus Piraten in königliche Wachen verwandelt worden waren – Allegra mit sich nahmen. Sie tat ihnen Leid.
    Allegra dachte daran, wie er ihnen gesagt hatte, dass sie ein zänkisches Weib sei. Er hatte sogar behauptet, dass sie die letzte Frau auf Erden sei, mit der er jemals das Bett teilen wollte.
    Die Piraten brachten sie zu einem mittelalterlichen Kloster, das drei Fuß dicke Mauern und unzählige Ver- stecke aufwies. Allegra begann, sich Sorgen zu machen, was die Schwestern wohl mit einer Frau, die guter Hoff- nung war, anfangen würden.
    Während sie zum Strand gerudert wurde, überlegte sie, sich in die Wogen vor der Küste Amanteas zu stürzen. Doch schließlich siegte ihre Vernunft. Sie war nicht ihre Mutter, und Lazar war sicher nicht König Alphonso. Und sie hatte genug davon, sich wegen dieses Mannes zur Märtyrerin zu machen.
    So saß Allegra nur stumm und erschöpft da, während sie das Gefühl nicht losließ, ihr Herz für immer verloren zu

haben. Sobald sie am Strand angekommen waren, führten sie die Männer zu einer wartenden Kutsche, die, von zwei weiteren Kutschen eskortiert, in Richtung Kloster fuhr.
    Inzwischen begann sie tatsächlich zu hoffen, dass sie Lazars Kind in sich trug. Das hätte zwar zur Folge, dass sie keine Nonne werden könnte. Es bedeutete auch große Schande, aber zumindest würde sie nicht allein sein. End- lich gäbe es jemand, der sie liebte und sie nicht verlassen würde.
    Darius, der mit ihr gekommen war, blickte sie in der Kutsche aufmerksam an.
    „Was ist los?“ erkundigte sie sich.
    Er zuckte die Schultern und behielt wie gewöhnlich seine Gedanken für sich. Dann schaute er wieder aus dem Fenster.
    Wie verletzt der Junge ist, dachte

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