Gaelen Foley - Amantea - 01
zumindest versuchen, einen Mittelweg zu finden.
Er würde sie nicht heiraten.
Sie würde in jeder Hinsicht seine Frau sein, nur nicht seine Angetraute. Dann würde Gott sie vielleicht nicht niederstrecken, nur um ihn erneut zu verletzen. Auf ihrem Anwesen, fern von der Gewalt und dem Chaos der Welt, könnten die Fiori neue Wurzeln schlagen.
Falls seine Familie in Gefahr war, würde er es schaffen, sie zu beschützen. In dieser Hinsicht wusste er, dass er besser als sein Vater war.
Ja, redete er sich ein, es würde gut gehen, solange er sie nicht heiratete. Er hoffte nur, dass Allegra das verstehen würde.
Obgleich er mit dieser Lösung nicht zufrieden war, sank Lazar schließlich doch in einen unruhigen Schlaf.
14. KAPITEL
Im hellen Licht des Morgens weckte Allegra ihren schla- fenden Prinzen mit einem Kuss.
Sie war bereits seit einiger Zeit auf, hatte sich gewa- schen, angezogen, gegessen und sich ihre Notizen über die letzten Kisten mit Papieren ihres Vaters zurechtge- legt. Diese hatte sie in der Nacht zuvor, während Lazar Nachtwache hatte, durchgeschaut.
Aus der Kombüse hatte sie für ihn Frühstück besorgt, um ihn dafür zu stärken, was sie ihm zu sagen hatte.
Er würde es wohl brauchen.
Lazar wachte beim sanften Druck ihrer Lippen auf den seinen auf. Sie löste sich von ihm, bevor er sie zu einem weiter gehenden Spiel hätte überreden können. Doch er fasste sie am Handgelenk, während er ins Sonnenlicht blinzelte.
Er sah wunderbar aus. Sein kurzes Haar war zerzaust, und die markanten Züge seines Gesichtes wirkten im Son- nenlicht weich. Die Laken waren noch immer warm von der Hitze seines kräftigen Körpers.
Er begrüßte sie mit einem schläfrigen Lächeln, setzte sich auf und griff nach der Schale mit Orangenscheiben, die auf dem Tablett neben seiner Koje stand. Mit offen- sichtlichem Genuss schob er sich eine nach der anderen in den Mund.
Allegra beobachtete das Heben und Senken seines Adamsapfels und dachte innerlich seufzend, dass sie nicht gewusst hatte, wie schön ein Mann beim Essen aussehen konnte. Lazar ließ einen herzhaften Laut des Wohlergehens hören und stellte die Schale auf das Tablett zurück.
„Guten Morgen, Kätzchen“, sagte er und zog sie an sich. Dann ließ er sich auf die Matratze zurücksinken, so dass sie auf seiner bloßen Brust zu liegen kam. Er küsste sie voller Verlangen.
Allegra sträubte sich.
„Was ist los?“ fragte er.
„Der Kaffee wird kalt.“
„Nicht, wenn er in unserer Nähe steht.“
„Was für ein Draufgänger du doch bist“, sagte sie tadelnd, doch ihre Stimme klang zärtlich.
„Jemand ist mir letzte Nacht eingeschlafen.“ Er küsste sie auf die Nasenspitze.
Sie stützte sich mit beiden Händen auf der Matratze ab, um sich von seinem warmen, festen Körper und dem Bett zu lösen, bevor er sie wieder ganz verzaubert hatte. „Ja, ich wollte darüber sprechen.“
„Es gibt nichts zu sprechen.“ Er hielt sie mit beiden Armen an der Taille fest. „Küss mich.“
Auf einmal spürte Allegra den harten Beweis seiner Männlichkeit.
„Lazar“, sagte sie. „Wir müssen über Amantea spre- chen“, brachte sie atemlos hervor.
„Müssen wir das?“
Es fiel ihr schwer, ihre Gedanken zu ordnen, während er an ihrem Ohrläppchen knabberte. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, um sich noch einmal von ihm loszuma- chen. Ernst sah sie ihm in die Augen. „Hör mir zu. Es muss so vieles unternommen werden ...“
„Hm ... Hm ...“ Er achtete überhaupt nicht darauf, was sie sagte. Stattdessen führte er ihre Hand zu seiner Männlichkeit, damit sie ihn dort liebkoste.
Sie erbebte, als sie ihn spürte, weigerte sich aber, ihn zu streicheln. „Hör auf! Benimm dich. Lass mich sofort los. Ich habe die Papiere durchgeschaut, und wir dürfen keine weitere Minute verlieren.“
„Das stimmt. Ich verliere fast den Verstand, weil ich dich so sehr begehre und besitzen möchte.“
„Das ist aber nicht möglich!“ Sie befreite sich von ihm und floh durch die Kajüte in eine sichere Ecke. Sie atmete schneller vor erweckter Lust, während sie ihn ansah.
Lazar setzte sich auf und warf ihr einen verblüfften Blick zu. Dann verfinsterte sich seine Miene.
„Warum ist es nicht möglich?“ fragte er ernst.
„Du bist bereits verlobt“, sagte sie leise.
Ungläubig schaute er sie an.
Sie eilte zu den Papieren, die sie auf seinem Schreibtisch
auf einen Stapel gelegt hatte, hob sie hoch und reichte sie Lazar. „Es steht alles hier. Deine
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