Gaelen Foley - Amantea - 02
„Wenn du schön brav bist, bekommst du alles.“
Dieser eingebildete Barbar! Seine Macht über sie erzürnte Serafina. Sie wollte ihn beherrschen und nicht klein beige- ben. Zwar mochte er sie so weit gebracht haben, aber nun wollte sie ihm das Gleiche antun.
Sie öffnete die Augen und blickte Darius durch einen Schleier der Lust an. Er hatte die Augen geschlossen, und das Haar fiel ihm in die Stirn. Während er langsam in sie drang und sich dann wieder ebenso langsam zurückzog, biss er sich auf die Lippe und genoss sichtbar jeden Moment der Lust.
Serafina entschlüpfte ein Stöhnen. Sie schlang die Arme um ihn und presste sich noch enger an ihn.
„Ja, Liebling. So ist es gut.“
„O Darius, ich kann es nicht länger ertragen.“
„Lass mich jetzt nicht im Stich, Engel. Noch nicht. Nicht, bis ich es sage“, brachte er keuchend hervor.
Wieder drang er in sie ein.
Es war ein gewaltiges Ringen. Zeit verlor ihre Bedeutung, und Darius bewirkte etwas mit ihrem Körper und ihrem Geist, was sie bis dahin nicht für möglich gehalten hatte. Sie fühlte sich verzweifelt und entzückt, beherrschend und beherrscht. Sie schienen zwei Unsterbliche zu sein, die miteinander im Netz der Ewigkeit verbunden waren. Keiner konnte dem anderen entkommen, obgleich sie zwischen Verlangen und Misstrauen hin– und hergerissen waren.
Seine Finger drückten sich in ihre Haut, während ihre Nä- gel sich tief in seinen Rücken bohrten. Sie bissen einander, und um ihn zu erobern, gab sie jedem seiner Wünsche nach. Die Empfindung, wie sein Körper sich an ihrem rieb, rief ein Schwindelgefühl in ihr hervor. Und ihr Kuss ließ all seine Bitterkeit verschwinden.
„Süß, so süß“, flüsterte er und schien von ihren Lippen zu trinken. Er bedeckte ihren zitternden Körper mit dem seinen und erbebte tief drinnen in ihr.
Schließlich hatte er genauso die Kontrolle verloren wie sie. Hemmungslos überließen sie sich der Lust. Er liebte sie so lei- denschaftlich, dass er sich selbst vergaß. Doch Serafina war sich ihres Triumphes kaum bewusst, so sehr war sie ebenfalls ihm verfallen.
Endlich erhob er sich, stützte sich mit den Fäusten auf der Matratze ab und nahm sie von neuem. Sein Gesicht strahlte Entzücken und Wildheit aus. Schweißperlen glänzten auf sei- nem kraftvollen Oberkörper, und die Sonnenstrahlen, die ins Zimmer fielen, erhellten sein markantes Gesicht.
Serafina klammerte sich an seine Arme, während seine heftigen Bewegungen ihren ganzen Körper erschütterten. Da bäumte sie sich noch ein letztes Mal auf und erreichte den Gipfel der Ekstase. Ein heftiges Beben durchfuhr sie, und sie erreichte eine solche Intensität der Gefühle, dass sie zu schluchzen begann.
Sie meinte einem Gott wie in uralten Zeiten geopfert zu werden. Darius folgte ihr. Er biss ihr in die Schulter und klammerte sich an ihre Hüften, als er sich in ihr ergoss.
Dann sank er auf sie, und beide vermochten sich nicht mehr zu bewegen. Sie fühlten sich erschöpft und verletzlich.
Er ist schwer, dachte sie nach einer Weile. Morgen werde ich nicht mehr gehen können.
Was für unsinnige Überlegungen! schalt sie sich. Er musste ihr den Verstand geraubt haben. Auf einmal begann Darius ohne ersichtlichen Grund, leise zu lachen. Erstaunt schaute sie ihn an.
„Ach, kleine Serafina“, sagte er schalkhaft, während er die Augen geschlossen hielt. „Ich glaube, niemand hat gewon- nen.“
Sie lächelte fröhlich, während sie ihn von sich hinunter- schob und sich auf die Seite rollte. Mit einer Hand stützte sie ihr Gesicht ab, und mit der anderen strich sie ihm über den festen Bauch. Unsicher betrachtete sie sein markantes Gesicht, in dem die Augen geschlossen waren.
Was machen wir nun?
Er öffnete die Augen und sah sie zärtlich an. „Willst du mich noch immer verlassen?“ fragte er sanft.
Der Ausdruck in seinen Augen verriet eine solche Liebe, dass es ihr die Sprache verschlug. Sie glitt näher und schmiegte sich an ihn. Beglückt nahm er sie in die Arme. Sie legte den Kopf auf seine Brust und seufzte vor Erleichterung auf.
Darius strich ihr durchs Haar und genoss die süße Ver- trautheit des Augenblicks. Als sie so sicher in seinen Armen lag, konnte Serafina kaum noch glauben, dass sie einander beinahe verloren hätten.
Schließlich küsste er sie auf die Schläfen und holte tief Atem.
„Du hast mich einmal gefragt, woher diese Narbe stammt.“ Er wies auf die halbmondförmige Kerbe, die sich auf seinen Lippen befand. „Ich möchte
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