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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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„Versuchen Sie es. Sie schaffen es schon, Serafina.“
    „Ich kann überhaupt nichts! Ich bin nur ein nutzloses Dekorationsstück!“
    Darius lächelte und setzte sich hin, um auf sie zu warten. „Sind Sie nicht die Frau, die Philippe Saint-Laurent eine Ohrfeige verpasst hat? Hören Sie auf, sich wie ein Kind zu benehmen.“
    Er hörte ein Murren aus dem Tunnel. „Widerlicher, trop- fender, ekliger Gang. Wahrscheinlich voller Fledermäuse. Irgendetwas stimmt mit dem Feuerstein nicht ...“
    Darius schmunzelte.
    Endlich schaffte sie es. Er öffnete die Falltür und ließ Se- rafina wieder heraus. Ihre Wangen glühten vor Stolz, so dass er ein Lachen unterdrücken musste. Rasch schloss er den Zugang wieder und verteilte Erde und Nadeln darüber.
    Sie gingen zur Villa zurück, wo ihr gemeinsames Schwei- gen erst unangenehm wurde, als sie wieder vor der Biblio- thek standen. Darius betrachtete die Prinzessin heimlich und musste sich bedauernd eingestehen, dass es für den Moment das Beste war, sich zu trennen. Er trat an den Schreibtisch und begann, die Landkarten zu betrachten.
    Auf sie achtete er nicht weiter.
    „Darius?“
    „Ja, Serafina?“
    Sie zögerte. „Was machen Sie jetzt?“
    „Arbeiten.“
    „Frühstücken Sie denn nicht?“
    „Sobald ich Zeit habe.“
    „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
    „Nein, danke.“

Schweigen.
    Er blinzelte verstohlen unter seiner Stirnlocke hervor und sah, dass ihre volle Unterlippe leicht zitterte.
    „Was gibt es noch?“ erkundigte er sich kühl, da er nicht auf den Schmerz in seinem Herzen achten wollte.
    „Was soll ich jetzt tun?“ fragte sie scheu.
    Er zuckte die Schultern. „Ich bin hier, um Sie zu beschützen – nicht, um Sie zu unterhalten, Serafina.“
    Serafinas Antwort hörte sich ungeduldig an. „Ja, das weiß ich.“
    „Und?“
    Flehend sah sie ihn an, ehe er den Kopf senkte. „Sind Sie jemals einsam, Darius?“ fragte sie kaum hörbar.
    „Jeder ist irgendwann einmal einsam, Serafina.“ Er begut- achtete aufmerksam eine Karte der Gegend.
    Da fuhr sie ihn an: „Also gut, schließen Sie mich nur aus. Ich hätte nie vermutet, dass Sie genauso wie alle anderen sind.“
    Darius schaute verblüfft auf. „Wie bitte?“
    Mit wild funkelnden Augen bückte sie ihn an. „Jeder schaut mich an, aber niemand sieht mich, Darius. Sie haben es einmal getan, aber jetzt auch nicht mehr. Heute könnte ich nackt vor Ihnen stehen, und Sie würden es gar nicht bemerken.“
    „Verdammt noch mal, Serafina!“ Er warf den Federhal- ter, den er genommen hatte, auf die Tischplatte, stützte die Ellbogen ab und rieb sich die Schläfen mit den Daumen.
    Serafina schwieg eine Weile. „Warum wollen Sie mich nicht um sich haben? Was habe ich Schreckliches getan?“
    „Nichts.“ Darius rührte sich nicht.
    „Es muss doch einen Grund geben. Wissen Sie denn, wie es ist, wenn der Mensch, der einem am nächsten steht, sich von einem abwendet?“
    „Das weiß ich genau“, gab er scharf zurück, bereute es jedoch sogleich.
    Er war neun Jahre alt gewesen, als er seine Mutter das letzte Mal sah. Natürlich hatte er sich zu diesem Zeitpunkt bereits innerlich verschlossen, da sie so häufig abwesend gewesen war. Es war ihm beinahe gleich, als sie schließlich endgültig fortging.
    „Sie haben mir wehgetan, Darius.“
    Er wusste nicht, wieso sein Herz so heftig pochte. Betont kühl zuckte er die Schultern. „Das ist Ihre Schuld. Sie hätten

Ihre Gefühle für sich behalten sollen. Somit hatte ich keine Wahl. Ich musste gehen.“
    „Sie hatten eine Wahl“, sagte sie leise und bedeutungsvoll.
    Fest blickte er Serafina an. „Aha, nun werden wir also endlich dieses Gespräch führen.“
    „Werden wir das?“ fragte sie traurig. „Ich bin mir sicher, dass Sie eine Ausrede finden, um auch dem auszuweichen.“
    Darius seufzte verärgert und legte eine Hand über seine Augen. „Lassen Sie es, Serafina. Es hat keinen Sinn.“
    „Glauben Sie, dass sich alles lösen wird, wenn wir nicht darüber reden? Ich hielt Sie für einen mutigen Mann, San- tiago. Haben nicht Sie mir immer gesagt, als ich noch ein Kind war, dass ich offen und ehrlich sein soll? Halten Sie sich doch selbst an diesen Rat.“
    „Warum tun Sie mir das an?“ fragte er.
    „Weil ich Ihr ewiges Versteckspiel, Ihr Schweigen nicht mehr ertrage. Sie tun so, als wäre nie etwas zwischen uns ge- wesen. Das werde ich nicht mehr hinnehmen. Außerdem ma- che ich mir um Sie Sorgen. Zumindest eine Antwort verdiene ich doch!

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