Gaelen Foley - Amantea - 02
würdevoll und fremdartig, voll unterdrückter Leidenschaft.
Serafina lag im Gras und schloss die Augen. Ganz nahe befand sie sich bei dem Mann, den sie ihr Leben lang geliebt hatte, und war völlig verzaubert.
Als das Lied endete, empfand sie eine tiefe Sehnsucht.
Serafina öffnete die Augen und sah Darius, der sich als schwarze Silhouette gegen den mit Sternen übersäten Him- mel über ihr abhob. Sie rührte sich nicht und wagte kaum zu atmen. Sie spürte sein Verlangen, das er mit jedem seiner Blicke, die über ihren Körper wanderten, offenbarte.
„Princesa“, flüsterte er und reichte ihr die Hand.
Noch immer bewegte Serafina sich nicht, sondern schaute ihm nur sehnsüchtig in die Augen. Liebe mich, dachte sie. Vollende, was du begonnen hast.
„Prinzessin.“
„Ja, Darius?“
„Steh auf“, flüsterte er lächelnd.
Auf einmal fühlte sie sich verunsichert.
„Komm mit mir.“ Er wartete mit ausgestreckter Hand.
„Wohin?“
„Du weißt, wohin, Serafina.“
Sie hielt die Luft an und schaute ihn fragend an. Wie im Traum ergriff sie seine Hand und stand auf.
Keiner von ihnen sprach ein Wort, sondern sie blickten sich nur an, als sie zum Haus gingen.
Das ist ein schwerer Fehler, dachte Serafina mit klopfen- dem Herzen.
Voller Bewunderung betrachtete er sie, als er ihr in die dunkle Eingangshalle folgte. Hinter ihnen fiel die Tür zu. Kaum hatten sie die Schwelle übertreten, drängte er sie schon gegen die Wand und begann, Serafina zu küssen. Sie seufz- te und spürte zitternd seinen Körper, der sich an den ihren presste.
Er würde ihr heute Nacht so manches Geheimnis offenba- ren – das wusste sie. Sein Mund schmeckte angenehm nach Wein.
Darius Santiago – ihr Dämon, ihre große Liebe – wollte ihr das geben, wonach sie sich schon lange gesehnt hatte. Doch als ihr Wunsch nun kurz vor der Erfüllung stand, hatte sie plötzlich Angst.
Sollte sie wirklich mit ihm nach oben gehen? Würde sie dann nicht den Verstand verlieren, wenn sie Anatol heiratete? Würde sie nur eine weitere von Darius’ Eroberungen sein? Das könnte sie nicht ertragen.
Doch seine Hände waren so warm, und sein Mund schmeckte so süß.
Als er sich schließlich von ihren Lippen löste, hob er mit einer Fingerspitze Serafinas Kinn und sah ihr tief in die Au- gen. „Ich möchte nicht, dass du heute Nacht Angst hast“, raunte er ihr zu. „Ich werde dir nicht die Unschuld nehmen. Das schwöre ich bei meiner Ehre. Ich werde nichts tun, was du nicht willst.“
Er trat einen Schritt zurück und wartete auf sie.
Aber sie folgte ihm nicht. An die Wand gelehnt, barg sie das Gesicht in den Händen.
„Princesa?“
Sie ließ die Arme sinken und sah ihn voller Qual an. Langsam begriff Darius und blickte betroffen drein.
„All das ist falsch“, sagte er. „Es tut mir so Leid. Ich dachte ... Ich weiß nicht ...“ Hilflos hörte er abermals mitten im Satz auf.
Steif drehte er sich um und wollte sich entfernen.
Serafina hielt ihn am Arm zurück.
Er wandte sich ihr zu, und sein markantes Gesicht spiegelte den Schmerz wider, den er empfand.
Sie zog ihn an sich, und schon war er wieder in ihren Ar- men und drängte sie erneut gegen die Wand, wobei er sie mit heißen, brennenden Lippen küsste. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn.
Serafina überließ sich ihm, als er sie hochhob und die Treppe nach oben zu ihrem Gemach trug.
9. KAPITEL
Darius setzte Serafina ab, öffnete die Tür mit zitternden Fingern und trug sie dann über die Schwelle.
Er verriegelte die Tür und zog Serafina zu sich auf den Boden.
Dort begann er ihr geschickt das Kleid am Rücken auf- zuknöpfen, während sie einander gegenüberknieten. Es war ihnen nicht mehr möglich, noch länger zu warten, so dass sie es nicht einmal bis zum Bett schafften.
Darius schob ihr das Kleid über die Schultern und bedeckte den Hals und ihr Dekollete mit Küssen, während er erregt ihr Haar durchwühlte. Serafinas Puls raste. Sie schloss die Augen und zog Darius an sich. Als er mit der Zunge über ihr Ohrläppchen fuhr, stöhnte sie leise. Sie vernahm nur noch sein heftiges Keuchen.
Behutsam drückte er sie auf den Boden.
Wieder küsste er sie leidenschaftlich, während sie entzückt seinen starken Körper spürte. Seine Nähe war so wundervoll, dass sie hätte weinen können.
Nach einer Weile setzte er sich auf und kniete sich über sie.
„Warum machst du nicht weiter?“ fragte sie besorgt und klammerte sich an sein Hemd.
„Ich höre nicht
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