Gaelen Foley - Amantea - 02
er- lebt. Zum Glück half ihr Elisabettas Bedrückung, ihre eigene Verzweiflung über Darius einen Moment lang zu vergessen. Nach einigen Stunden hatte sie sich sogar davon überzeugt, dass er genauso betroffen über ihren Abschied gewesen war wie sie. Vielleicht war er nur deshalb so steif und kalt gewesen, weil ihr Vater daneben gestanden hatte.
Er hatte versucht, ihr die Nachricht von Caras Verrat scho- nend beizubringen. Am liebsten hätte er sie vermutlich in die Arme genommen und getröstet, doch das war nicht möglich gewesen.
Hoffnung keimte in ihr auf. Vielleicht würde er sie heute Abend in ihren Gemächern aufsuchen.
Der Tag zog sich scheinbar endlos dahin, und sie sah Darius kein einziges Mal.
Spät in der Nacht lag sie wach im Bett und versuchte ver- zweifelt, ihn durch ihren Willen herbeizulocken. Vergeblich. Die geheime Tür öffnete sich nicht. Schließlich schlief sie weinend ein.
Es war zwei Uhr nachts, und Darius hielt sich in seinem Gemach auf. Stundenlang hatte er schon hier gesessen, ge- raucht, nachgedacht und vor sich hin gestarrt. Von Zeit zu Zeit schleuderte er seinen Dolch mit dem Ebenholzgriff an die Wand, wo er zitternd stecken blieb. Darius unterdrückte sein Hungergefühl und ging noch einmal seinen Plan im Kopf durch.
Er wollte nicht sterben. Pech gehabt, dachte er und drückte seine Zigarre aus.
Dunkelheit umfing ihn. Er brauchte all seine Selbstbeherr- schung, um Serafina nicht aufzusuchen. Das durfte er nicht! Eine klare Trennung war das Beste – ganz gleich, wie sehr sie ihn in diesem Moment brauchte oder wie groß seine Angst und Einsamkeit war.
Erschöpft und verzweifelt lehnte er sich zurück.
Eine Weile lauschte er dem Zirpen der Zikaden vor seinem Fenster und nickte dabei fast ein. Mit einem Mal wurde die Stille durch das Knarren seiner Tür unterbrochen.
Überrascht sah er auf und erblickte Teresa, eine seiner früheren Geliebten. Seine Stimmung wurde sogleich noch düsterer.
Leise schloss sie die Tür und näherte sich ihm. Darius wartete mit finsterer Miene.
Als sie vor seinem Sessel stand und ihn unsicher anlächelte blickte er sie feindselig an. Dennoch trat sie näher, was er von ihr auch nicht anders erwartet hatte. Er spannte sich an als sie sich zwischen seine gespreizten Beine kniete.
Ausdruckslos beobachtete Darius, wie sie ihn langsam zu streicheln begann. Zuerst ließ sie die Finger über seine Weste und dann zu seinem Halstuch gleiten. Langsam löste sie es Wieso war er nur so benommen? Was war nur an ihm, das
die Frauen dazu brachte, sich so zu verhalten?
Sie fasste zwischen seine Beine.
„Nein“, murmelte er, schob ihre Hand jedoch nicht fort.
Sie liebkoste seinen flachen Bauch.
„Nein?“ fragte sie mit einem wissenden, begehrlichen Blick.
„Lass mich allein“, sagte er mühsam. Doch sie öffnete stattdessen sein Hemd und kratzte ihn zärtlich mit den Nä- geln über die Brust. Schließlich spürte er, wie Hitze in ihm hochstieg.
Darius sprach weiterhin kein Wort. Teresa drängte sich an ihn, schlang die Arme um ihn und strich mit der Wange über seinen zusammengekniffenen Mund. Er fühlte sich erschöpft,
ja missbraucht. Warum ging sie nicht endlich? Sie stöhnte verärgert, als sie ihren Mund auf den seinen presste und er ihren Kuss nicht erwiderte. Wieso sollte er?
„Bitte, Santiago“, flüsterte sie ihm ins Ohr. „Du weißt, dass ich gut bin, Santiago ...“
Sie widerte ihn an. Seine eigene Lust widerte ihn an. Die Hände auf ihren Schultern, wusste er nicht, ob er Teresa wegschieben oder auf den Fußboden drängen wollte.
Mein Gott, er hasste sie! Doch ihr roter Mund gefiel ihm.
Sie fasste nach den Knöpfen an seiner Hose.
Nie zuvor hatte es ihn gekümmert, dass er diese Frauen nicht wirklich begehrte. Wichtiger war gewesen, dass sie ihn begehrten.
Doch diesmal war es anders.
Teresa schaute ihm lüstern in die Augen und fuhr sich mit der Zunge über die roten Lippen.
Starr blickte er sie an. „Ich will dich nicht“, sagte er. „Geh!“
„Nein?“ fragte sie und streichelte sein steifes Glied durch die Hose. „Was für ein Spiel treibst du mit mir, Adonis?“
Er schob ihre Hand fort. „Kein Spiel. Verschwinde.“
Verwirrt schaute sie drein. „Was ist los mit dir?“
„Verschwinde!“ Plötzlich stand Darius auf und stieß sie beiseite. Teresa fiel nach hinten.
„Ich sagte, du sollst verschwinden“, wiederholte er mit bedrohlich klingender Stimme.
Sie hastete aus dem Zimmer und warf die Tür hinter sich
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