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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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Teresa“, sagte Julia hochmü- tig. „Fast jeder hat davon Kenntnis. Aber ich weiß etwas über ihn, von dem sonst niemand eine Ahnung hat.“
    „Oh, wirklich?“ spottete Serafina.
    Julia lächelte selbstzufrieden und schwieg.
    „Nun?“ wollte Antonia wissen.
    „Es ist ein großes Geheimnis“, erklärte Julia wichtigtue- risch. Ganz offensichtlich genoss sie den Augenblick ihres Triumphs.
    Serafina seufzte betont gelangweilt.
    „Sein wahrer Name“, verkündete Julia bedeutungsvoll, „ist Conte Darius Santiago.“
    Die anderen Hofdamen blickten überrascht drein. Verärgert betrachtete Serafina Julia im Spiegel.
    „Das glaube ich nicht“, bemerkte die Prinzessin, während die anderen untereinander tuschelten. „Warum wollen Sie ein solches Gerücht in Umlauf bringen? Nur um Darius lächerlich zu machen? Wissen Sie denn nicht, dass er ein Bastard ist?“
    „Das ist er nicht. Aber, Hoheit, wurdet Ihr davon nicht in Kenntnis gesetzt? Sein Vater hat ihn, kurz bevor er starb, als seinen Sohn anerkannt.“
    „Wirklich?“ rief Antonia.
    Julia nickte eifrig. „Als der alte Conte erfuhr, wie weit es sein Sohn gebracht hat, wollte er ihn unbedingt anerken- nen. Gott allein weiß, was für Halunken seine anderen Söhne waren.“
    „Er hat Brüder?“ riefen die Frauen erfreut.
    „Zwei Halbbrüder. Beide älter als er“, erklärte Julia. „Sie sind die legitimen Söhne des Conte.“
    Serafina hatte es vor Verblüffung beinahe die Sprache verschlagen. „Wer hat Ihnen das erzählt?“ fragte sie.

Julia trank anmutig einen Schluck Tee. „Eine wichtige Person im Bankhaus, wo Santiago seine Millionen hortet.“
    Die anderen erhoben von neuem ihre Stimmen. „Millio- nen?“
    Serafina zog die Augenbrauen hoch und schaute die Hof- dame an. Was für ein Spiel trieb sie mit ihnen? „Haben Sie also in seinen Angelegenheiten herumgeschnüffelt, Contessa Julia?“
    „Ich weiß alles über ihn“, erklärte diese. „Alles.“
    Die Prinzessin verschränkte die Arme. „Und woher soll der Bankier von Darius’ Vater wissen?“
    „Ganz einfach, Hoheit. Er hat die Wechsel, die Darius für seinen Vater ausgestellt hat.“
    Überrascht blickte Serafina sie an. „Soll das heißen, dass sein Vater Geld von ihm wollte?“
    „Natürlich. Der Mann war ein mittelloser Trinker.“
    Verblüfft und erzürnt, dass sie solche Einzelheiten aus Da- rius’ Leben von einer ihrer Hofdamen erhielt, drehte sich Serafina zum Spiegel um.
    Auch der Gedanke an diesen gefühllosen Mann – der sich nicht um seinen Sohn gekümmert hatte, als dieser ein Junge gewesen war und ihn gebraucht hätte – entsetzte sie. Wie konnte er es wagen, zu Darius zu kommen und ihn um Geld zu bitten!
    „Ach, Hoheit, ich vergaß fast zu erwähnen ...“ Julia lä- chelte zuckersüß. „Haben Sie schon gehört? Ihr Gatte ist nach dem Frühstück eingetroffen.“
    Serafina wurde bleich. „Noch ist er nicht mein Gatte.“
    Julia trank einen weiteren Schluck Tee und lächelte hinter- hältig. „Oje, wie werdet Ihr uns fehlen, wenn Ihr erst einmal in Russland seid!“
    Serafina verlor plötzlich die Geduld. „Genug!“ fuhr sie die Hofdamen an. Sie huschten beiseite, als die Prinzessin vom Hocker herabstieg und in ihr Ankleidezimmer schritt. Das Gekicher der Frauen ignorierte sie.
    „Ich würde doch keine schlechte Contessa darstellen, nicht wahr?“ fragte Julia die anderen, als Serafina die Tür hinter sich zuschlug.
    Wenig später eilte die Prinzessin den Gang entlang. Sie hatte nur ein Ziel vor Augen: Darius Santiago zu finden und ihm mitzuteilen, was sie von seiner lächerlichen Ge- heimnistuerei hielt. Sie verabscheute so etwas ebenso sehr wie Lügen. Auch ihre eigene Gutgläubigkeit war ihr zuwi-

der. Naiv hatte sie angenommen, dass sie einander so nahe standen, wie das zwei Menschen überhaupt konnten – und stattdessen hatte er die ganze Zeit ein falsches Spiel mit ihr getrieben.
    Sie wusste genau, warum er ihr von seinem Titel nichts er- zählt hatte. Er hatte sich hinter seinem Stand versteckt, damit sie nicht auf die Idee kam, dass er in Wahrheit ein begehrter Heiratskandidat war.
    Ihr hatte es niemals etwas bedeutet, woher er stammte oder was er besaß. Sie hatte ihn nur um seiner selbst willen geliebt. Warum machte ihm das solche Angst?
    Wahrscheinlich würde er erleichtert aufseufzen, wenn sie endlich mit Anatol verheiratet war und ihn nicht länger mit ihrer ermüdenden Schwärmerei langweilen konnte. Ihren Körper hatte er allerdings nicht

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