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Gaelen Foley - Amantea - 02

Gaelen Foley - Amantea - 02

Titel: Gaelen Foley - Amantea - 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhören Sie mich Prinzessin
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Der Angriff konnte erst stattfinden, wenn Admiral Villeneuve den Engländer Horatio Nelson besiegt hatte.
    Nelson zu schlagen – das war Bonapartes erstes Ziel, wie Darius las. Selbst wenn Amanteas Flotte der französisch- spanischen Marine eingegliedert würde, war eine Invasion Englands nicht möglich, solange der furchtlose Admiral die Meere unsicher machte.
    In diesem Augenblick vernahm Darius wieder Rufe vor der Tür. Rasch legte er alles dorthin, wo er es gefunden hatte, und eilte durch eine hohe Tür, die in ein dunkles Musikzimmer

führte. Das durchschritt er und kam durch eine weitere Tür in einen ihm unbekannten Gang. Er stürzte in einen Salon, verschloss die Türen hinter sich und hörte wieder laute Rufe.
    Hier öffnete er das Fenster und schaute in den Garten hi- nunter, der sich fünfzehn Fuß unter ihm befand. Er kletterte auf das Fensterbrett und sprang. Fluchend landete er in ei- nem Blumenbeet und rannte im Schutz der Dunkelheit zu den Toren des Palastes.
    Dort traf er auf drei Wachleute, die sich ihm in den Weg stellten. Er griff den ersten Mann an und setzte ihn mit einem Kinnhaken außer Gefecht. Dann nahm er ihm den Degen ab.
    Unter wildem Fechten wehrte er die beiden anderen ab. Nach kurzer Zeit hatte er es geschafft, einen von ihnen zu beseitigen, während der andere ihn immer mehr an die Mauer drängte. In diesem Moment kam der Hauptmann der Wachen angeritten.
    Darius duckte sich, als ihn der Reiter mit seinem Säbel at- tackierte. Als er sich umdrehte und einen Augenblick ohne Deckung war, stürzte sich der Soldat auf ihn. Darius wirbelte herum und traf seinen Gegner mit einem tödlichen Degen- hieb in die Brust. Voll kalten Zorns sah er zu, wie der Mann auf die Knie sank.
    Dann wandte er sich wieder dem Hauptmann zu, den er nach kurzer Zeit ebenfalls außer Gefecht gesetzt hatte. Mit wild pochendem Herzen öffnete er die Eisentore und schwang sich auf das Pferd des am Boden liegenden Verletzten.
    Einen Moment später galoppierte er davon.
    Serafina saß seit Stunden in der Porträtgalerie und blickte auf das Bild von Darius, das ihre Mutter hatte anfertigen lassen.
    Sein Bild schien den großen Saal zu beherrschen. Seine Rit- terlichkeit und sein edler Mut zeigten sich deutlich in seinem Gesicht, und es kam ihr so vor, als hätte nur Darius selbst diese Eigenschaften noch nicht an sich bemerkt.
    Seit sechs Tagen hatten sie noch nichts von ihm gehört.
    Serafina seufzte laut. Als sie schließlich die Kraft fand, sich loszureißen, stand sie schweren Herzens auf. Einen Au- genblick blieb sie noch vor dem Bild stehen, küsste ihre Fin- ger und drückte sie auf das Porträt. Dann ging sie langsam davon.
    Während sie wie benommen durch die Galerie schritt, hörte sie gedämpfte Rufe, die aus einem der Zimmer vor ihr ka-

men. Als sie um die Ecke bog, sah sie junge Männer, die sich im Billardzimmer versammelt hatten. Sogar draußen vor der Tür drängten sich ein paar Dutzend. Immer wieder applau- dierten und pfiffen sie, johlten begeistert und stießen Laute des Erstaunens aus.
    Da hörte Serafina die aufgeregte Stimme ihres Bruders und wurde bleich. „Santiago ist uns allen ein Vorbild! Sind wir Feiglinge? Diese Politik des Friedens um jeden Preis ist eine Schande für uns. Ihr seht, was geschieht: Meine Schwester wird einem Tyrannen übergeben, der uns beschützen soll. Wollen wir uns das bieten lassen?“
    Serafina lauschte voller Entsetzen.
    „Die Russen verspotten uns als Feiglinge, weil wir nicht gewillt sind, unseren eigenen Krieg zu führen“, fuhr Rafael fort. „Diese Heirat wird gegen ihren Willen vollzogen!“
    Mit heftig klopfendem Herzen eilte sie in das Billardzim- mer, wobei sie sich einen Weg durch die Menge bahnen musste. Überrascht riefen einige Männer:
    „Principessa!“
    „Lasst mich durch, ihr Narren!“
    Die Stimmung war spürbar aufgeladen. Wohin sie auch sah, bemerkte sie gerötete Gesichter und zornig funkelnde Au- gen. Die Männer schienen kurz vor einem Aufstand zu sein und nur darauf zu warten, ihren Mut unter Beweis stellen zu können. Fassungslos erkannte Serafina, dass sie vorhatten, unter ihrem Banner zu kämpfen.
    Verängstigt schaute sie sich um.
    „Hört auf!“ rief sie, konnte jedoch nicht das begeisterte Johlen und Klatschen, das bei ihrem Anblick entstanden war, unterbrechen.
    Man achtete nicht auf ihre Bitte.
    Ihr Bruder stand auf dem Billardtisch in der Mitte des riesigen Zimmers. Alec befand sich ganz in seiner Nähe. Sie ging zu ihnen,

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