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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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nicht und flüsterte ihren Vögeln leise Koseworte zu.
    Hawk lächelte Coldfell schief an; trotz seiner üblen Stim- mung berührte ihn dieser Anblick. „Ich weiß nicht recht, ob wir sie stören sollten. Sie scheint ganz hingerissen von ihren Tieren.“
    Der Earl strahlte vor väterlichem Stolz. „Unsinn, sie wird über Ihren Besuch begeistert sein. Sie sollten das arme, einsa- me Kind ein wenig besser kennen lernen. Ich habe ihr viel von Ihnen erzählt.“ Hawk musterte Coldfell skeptisch. Was er sei- ner Tochter wohl erzählt hatte? Schau, Juliet, hier ist der nette Mann, der mit deiner Stiefmama ins Bett gehen wollte.
    „Denken Sie daran – sprechen Sie langsam, dann kann sie von Ihren Lippen ablesen.“ Coldfell machte sich in Richtung Taubenschlag auf.
    Hawk folgte ihm, doch bevor sie dort angekommen waren, erklang fröhliches mädchenhaftes Gelächter.
    „Was zum Teufel?“ rief Coldfell und starrte in den Obstgar- ten.
    Entmutigt erkannte Hawk, was los war. Anscheinend hatte Lady Juliet schon einen Gefährten gefunden, einmal abgese- hen von ihren Tauben. Die Obstbäume hatten ihn bisher nur verborgen: Clive Griffon, der zu ihrer Erheiterung einen Kopf- stand machte und mit den Beinen wackelte.
    „Huuuuaaa!“ schrie er, als er ins Gras stürzte, doch dann

schlug er einen Purzelbaum, schoss wie ein Clown vor ihr auf die Füße und überreichte ihr einen flaumigen Löwenzahn.
    „Wünschen Sie sich etwas“, sagte Griffon zu ihr, so vertraut, als hätte er schon die letzte halbe Stunde mit ihr verbracht. Ganz verliebt sah sie ihn an und blies die Löwenzahnsamen in alle Himmelsrichtungen davon. Ihre Lippen waren immer noch gespitzt, und Griffon wollte sich schon kühn vorbeugen und sie küssen, als er den Aufschrei des Earl of Coldfell hörte und erstarrte. Hawk sank der Mut.
    „Das reicht, Sir!“ bellte der Vater und stapfte stockschwin- gend auf das junge Paar zu. „Entfernen Sie sich sofort von mei- ner Tochter!“
    Das Treffen verlief nicht gut.
    Kurz darauf verließen Hawk und der unverzagte Clive Grif- fon den Garten und liefen zu ihren Pferden.
    „Ich habe mich verhebt.“
    „Nun seien Sie kein noch größerer Esel als ohnehin schon. Wie konnten Sie sie nur vor den Augen ihres Vaters küssen, Griffon?“
    „Ich kann nichts dafür; mein Herz hat es mir befohlen. Au- ßerdem hat es ihr gefallen.“
    „Woher wollen Sie das wissen? Wie konnten Sie sich über- haupt mit ihr unterhalten?“
    „Sie hat mit den Augen geredet. Meine Lieblingskusine ist auch taub. Das macht gar nichts, wenn man es gewohnt ist. Ach, wie schön sie ist!“ Griffon presste sich den Hut ans Herz und ging, das Haus im Blick, rückwärts zu seinem Pferd. Hawk schaute in dieselbe Richtung und sah gerade noch, wie die geknickte Juliet dem jungen Griffon aus einem der oberen Fenster eine Kusshand zuwarf. Griffon fing den Kuss mit ei- nem freudigen Ausruf auf und lachte dann laut heraus. Hawks Miene verfinsterte sich, eher vor Ärger als aus Eifersucht we- gen seiner eventuellen zukünftigen Braut. Im Moment wäre er durchaus zufrieden, für den Rest seiner Tage Junggeselle zu bleiben. Er stülpte sich den Kastorhut auf den Kopf und schwang sich in den Sattel.
    „Ich werde sie heiraten, Hawkscliffe. Sie ist die Richtige.“
    „Ach, Sie sind wirklich der albernste junge Mann, der mir je begegnet ist“, murmelte Hawk, während sie sich Richtung Knightsbridge in Bewegung setzten.
    „Irgendwer muss sie doch heiraten, oder nicht? Mir macht es

nichts aus, dass sie taub ist. Ich finde sie wunderbar ...“
    Er hörte nicht auf zu schwärmen, bis Hawk es nicht länger ertrug.
    „Griffon, ich habe beschlossen, Ihnen den Sitz zu geben“, unterbrach er ihn ungeduldig.
    Der junge Mann hielt die Luft an. „Euer Gnaden?“
    „Miss Hamilton meint, ich sollte Ihnen eine Chance geben. Und jetzt halten Sie den Mund, bevor ich es mir anders über- lege.“
    Als Dolph von seinem Club in seine Junggesellenwohnung in der Curzon Street zurückkehrte, fand er dort einen Brief mit dem Siegel des Duke of Hawkscliffe vor. Rasch riss er den Brief auf und las die herrische Vorladung mit höhnischer Miene.
    Wurde ja auch Zeit.
    Allerdings hatte er nicht vor, nach Hawkscliffes Pfeife zu tanzen. Er nahm Feder und Papier zur Hand und verfasste fol- gende Antwort:
    Der „White Swan“ entspricht mir nicht. Man kennt mich dort, aber die Angelegenheit betrifft niemanden außer uns und ihr. Fahren Sie Richtung Hampstead Heath. Biegen Sie an der Chalk

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