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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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so gingen sie auf die Kutsche zu.
    Lord Alec gesellte sich zu ihnen. „Bei deinem Glück solltest du zu spielen anfangen.“
    „Wie geht es Breckinridge?“
    Alec blickte zur anderen Seite der Lichtung. „Ich glaube fast, er liegt im Sterben.“
    Bel blieb stehen. „Im Sterben?“ Auf einmal bemerkte si e, dass Dolph nach ihr rief; so jämmerlich klang seine Stimme, dass sie ihn unmöglich ignorieren konnte. Zögernd drehte sie sich um.
    Dolph lag in einer Blutlache am Boden, von seinem Freund gestützt. Er war totenbleich.
    „Robert, bitte lass uns noch einen Augenblick Zeit“, bat sie inständig.
    „Nicht, Belinda ...“
    „Ich muss“, murmelte sie und ging zu Dolph hinüber.
    Dolphs Augen füllten sich mit Tränen, als er sie sah. Schwach fuhr er sich mit der Zunge über die Lippen. „Bel.“
    Die Wundärzte hatten seinen Oberkörper freigemacht. Die

Narbe, die ihm der Bär beigebracht hatte, war blutüberströmt. Bel wurde ein wenig schwindelig.
    „Ich will nicht sterben, ohne dass du mir vergeben hast“, stieß er hervor. „Es tut mir Leid, dass ich deinen Vater ins Ge- fängnis gebracht habe. Ich habe es getan, weil ... du weißt, wa- rum. Hier.“ Er hob die Hand. Bel kniete sich neben ihn und nahm sie entgegen – seine Kette mit dem Zahn des Bären, von dem er die Narbe hatte. „Ich liebe dich wirklich, auf meine Art.“
    „Ich weiß, Dolph.“ Sie legte ihm die Hand auf die Stirn. „Versuch dich zu entspannen.“
    Er ergriff ihre andere Hand. „Ich habe keine Angst“, brach- te er zitternd hervor und bemühte sich, verächtlich zu blicken. „Onkel! Wo ist mein Onkel?“
    „Möchtest du mir noch etwas sagen?“
    Bel schaute auf und entdeckte Lord Coldfell. Das Ableben seines Erben schien ihn nicht im Mindesten zu bekümmern. Dolph umklammerte Bels Hand fester, als schöpfte er daraus Kraft. „Das Feuer in Seven Oaks, das hab ich gelegt. Ich war’s.“
    „Ja, Dolph, ich weiß“, erwiderte der Earl kühl.
    Plötzlich begann Dolph zu keuchen und zu würgen. Sein Se- kundant rief nach dem Arzt, doch es war nichts mehr zu ma- chen. Bel starrte auf ihren Peiniger hinab, während der Le- bensfunke in ihm erlosch. Seine Hand wurde schlaff. Er war tot.
    Wie erstarrt blickte sie auf ihn hinunter. So nah war sie dem Tod noch nie gewesen. Robert drängte sich zu ihr durch und half ihr auf die Beine. Er stützte sie mit dem Arm und führte sie weg. Schutz suchend schmiegte sie sich an ihn.
    „Hawkscliffe!“
    Sie drehten sich noch einmal um. Lord Coldfell kam ihnen nach. Bel spürte, wie Robert sich versteifte.
    „Gut gemacht, Hawkscliffe“, lobte der alte Mann, als er bei ihnen angekommen war. Seine blassblauen Augen glänzten. „Sie haben heute der Gerechtigkeit zum Sieg verholfen. Ihr Vater wäre stolz auf Sie. Ich werde das nie vergessen. Ich kann eine Menge für Sie tun.“
    Erschöpft schüttelte Robert den Kopf. „Das ist nicht nötig.“ Bel verstärkte ihren Griff. Die zufriedene Reaktion des Earls irritierte sie. „Mylord, wenn Sie uns bitte entschuldigen wür-

den, aber der Herzog muss sich jetzt ausruhen. Komm, Lieb- ling.“
    Robert nickte dem Earl zum Abschied zu und legte den Arm um Belindas Schultern. Zusammen gingen sie zur Kutsche zu- rück, doch als sie sich noch einmal verstohlen umsah, stand der Earl immer noch da und bückte ihr voll berechnender Miss- billigung nach.

17. KAPITEL
    Etwa eine Stunde später lagen sie im Bett, wobei Hawk die spärlich bekleidete Belinda im Arm hielt. Nach den Anstren- gungen der Nacht versuchten sie zu ruhen. Die Morgensonne schien ins Schlafzimmer und wärmte Bels seidige Haut. Den rechten Arm hatte sie über Hawks bloße Brust gelegt, den Kopf in seine Halsbeuge gekuschelt. Der Duft ihres Haares stieg ihm in die Nase, und ab und zu drückte er ihr einen Kuss auf die Stirn und sog ihren süßen Duft ein.
    Körperlich war er wie gerädert, doch noch größer war die geistige Erschöpfung, nachdem er in den letzten zwölf Stunden wahre Wechselbäder von Zorn und Schmerz, Schuld und Lie- be erlebt hatte – ihre erschütternde Beichte, die beklommenen Nachwehen seiner Gewalttätigkeit, das scharfe Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit nach seinem Duell mit Dolph. Und trotzdem konnte die Vergeltung, die er geübt hatte, Bels Leid nicht ungeschehen machen, und so fühlte er sich ziemlich leer und traurig, nur getröstet von dem Schatz, den er in Armen hielt.
    Bei dem Gedanken, ihr könnte etwas passieren, zog er sie noch enger an sich. Ihr

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