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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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du sofort lesen. Es ist von einem Boten überbracht worden.“
    „Himmel, was ist denn jetzt schon wieder?“ Er schlitzte den Brief auf.

Ängstlich beobachtete Bel Robert. Seine strenge Miene ver- finsterte sich, und dann knüllte er den Brief zusammen.
    „Was ist los?“
    „Man teilt mir mit, dass meine Schwester zeitweilig der Schule verwiesen wurde, weil sie mit einem Fremden gespro- chen hat. Einem Mann namens Dolph Breckinridge.“
    Bel schlug die Hand vor den Mund. „Wie konnte er es nur wagen ...?“
    „Zweifellos wollte er damit mich treffen. Gott sei Dank hat Lizzie Carlisle meine Schwester zur Vernunft gebracht.“
    „Er hat ihr nichts getan ...“
    „Nein, Gott sei Dank. Lizzie hat sofort die Schulleiterin ver- ständigt. Anscheinend hat Breckinridge versucht, meine Schwester in seine Kutsche zu locken.“
    Die Vorstellung, Dolph könnte dem unschuldigen Mädchen etwas angetan haben, um sich an ihr zu rächen, war für Bel einfach schrecklich.
    „Ich fürchte, nun müssen meine Schwester und ihre Freun- din uns begleiten“, sagte er. „Hoffentlich macht es dir nichts aus; ich muss gestehen, mich stört es gewaltig. Ich hatte mir unseren Aufenthalt anders vorgestellt.“
    „Natürlich macht es mir nichts aus, Robert, aber wie steht es mit dem Ruf der Mädchen? Vielleicht sollte ich lieber nicht mitkommen.“ Sie hielt den Atem an und wappnete sich, da sie mit einer Enttäuschung rechnete.
    „Sei nicht albern. Deinetwegen fahre ich doch überhaupt erst. Wenn es dir nichts ausmacht, könnten wir dich als ihre Gouvernante ausgeben. Da oben kennt dich ja niemand.“
    „Noch eine Maskerade?“ Sie seufzte. „Jacinda wird sofort merken, dass da etwas Unschickliches im Busch ist. Sie ist zu klug, wir versuchen am besten gar nicht erst, die Wahrheit vor ihr zu verbergen.“
    „Dann muss sie es eben diskret akzeptieren. Auf ihre Art ist sie schon ziemlich erwachsen.“
    „Lizzie wird schockiert sein. Ich wusste gar nicht, dass du sie kennst. Ein liebes, schüchternes, bescheidenes Mädchen.“
    „Sie ist mein Mündel.“
    „Wirklich? Meine Güte, Robert, gibt es in London vielleicht auch jemanden, um den du dich nicht kümmern musst?“
    „Miss Carlisle ist die Tochter meines früheren Gutsverwal- ters. Der Mann ist vor zehn Jahren gestorben, und Lizzie war

seine einzige Tochter. Andere Verwandte gab es nicht, und sie war von klein auf Jacindas Freundin – und ihr Gewissen. Gott sei Dank war sie dabei, als Dolph sie ansprach.“
    Bel schüttelte den Kopf. „Irgendwie fühle ich mich dafür verantwortlich. Wenn ich mir vorstelle, was alles hätte passie- ren können ...“
    „Belinda“, unterbrach er sie sanft. „Hör auf. Es hat keinen Sinn, und außerdem ist ja nichts geschehen. Vergiss es einfach. Und jetzt raus mit dir. Ich habe noch jede Menge zu erledigen, bis es Zeit für deine Überraschung ist.“
    Bel lächelte ihn schüchtern an. Er grinste und nahm den Fe- derkiel auf, um Mrs. Hall zu antworten.
    Sie brachen abends um acht Uhr auf. Robert hatte gesagt, sie solle sich besonders festlich kleiden, hatte ihr aber nicht verra- ten, wohin er sie ausführen wollte. In der Stadtkutsche zog er die Vorhänge vor, damit sie nicht erriet, wohin es ging.
    „Mach die Augen zu, meine Süße. Wir sind gleich da.“
    „Wie könnte ich, wo du so attraktiv bist?“
    „Schmeichelei bringt dich auch nicht weiter.“
    Lachend schloss sie die Augen, doch Roberts Bild hatte sie immer noch lebhaft vor sich. So elegant wie an diesem Abend hatte sie ihn noch nie gesehen; statt wie sonst Schwarz trug er einen bestickten Samtrock in tiefem Pflaumenblau. Der Steh- kragen drückte die Kragenspitzen des strahlend weißen Hem- des überaus verführerisch an sein Kinn. Seine weiße Seiden- krawatte war ein wahres Meisterwerk, und die Satinweste zierte ein elegantes goldenes Paisleymuster. Biskuitfarbene Kniehosen schmiegten sich an seine muskulösen Oberschen- kel, während die weißen Seidenstrümpfe die makellosen Wa- den betonten. Vor ihr stand der Inbegriff männlicher Schön- heit, bis hinunter zu den schwarzen Abendschuhen.
    „Ich halte es nicht mehr aus!“ rief sie, die Augen immer noch fest geschlossen. „Wo sind wir?“
    „Wart’s ab“, neckte er. „Und dass du mir nicht blinzelst!“ Sie hörte, wie der Schlag geöffnet und die Stufen herabgelas- sen wurden. Robert nahm ihre Hand, kletterte hinaus und half ihr beim Aussteigen.
    „Riecht nach Pferden“, verkündete sie und rümpfte die Na-

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