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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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wächst.“
    „Unsinn!“
    „Aber es stimmt, Miss Hamilton, ehrlich“, meinte Lizzie mit ernstem Nicken.
    „Meine Brüder haben immer Ritter der Tafelrunde gespielt, als sie klein waren.“
    Sie machten sich zu Fuß auf und trafen unterwegs eine Men- ge Einheimische – drei Schafe hütende Kinder, einen alten Bauern, der seine Hühner zum Markt brachte, und zwei wet- tergegerbte Männer, die Jacinda als den Wildhüter und den Gutsverwalter vorstellte. Amüsiert beobachtete Bel, wie Jacin- da die Männer über die umliegenden Felder ausfragte und die Männer es sich gutmütig gefallen ließen.
    Der sonnenverbrannte Gutsverwalter konnte den Herzog gar nicht genug loben für all den Wohlstand, den er seinen Päch- tern durch fortschrittliche Anbaumethoden beschert hatte. Der große, sanfte Wildhüter vertraute ihnen an, dass er ein ge- wisses Maß an Wilderei in den herzoglichen Wäldern dulden sollte, eine Anweisung, die mit zu Roberts Ruf als gütiger Grundherr beigetragen hatte.
    Schließlich trennten sich ihre Wege. Zusammen mit dem La- kaien, der ihre Sachen schleppte, setzten sie ihren Weg zum Pendragon Castle fort.
    Als sie die uralte Festung erreichten, starrte Bel fasziniert auf die felsigen Ruinen. Lebendiger Zeuge eines uralten My- thos, reckte sich die Burg auf einer Seite noch steil in die Hö-

he, überragt nur von einem knorrigen alten Baum, während der Wall auf der anderen Seite verfallen war.
    Neugierig trat Bel näher. Sie konnte sich gut vorstellen, wie die Kinder hier Ritter der Tafelrunde gespielt hatten. Sie hör- te hinter sich Steine bröckeln und sah, dass Lizzie ihr folgte.
    „Gerade ist mir eingefallen, dass ich gar nichts über Lady Ja- cindas andere Brüder weiß“, sagte Bel zu dem Mädchen. „Ich kenne ja nur Hawkscliffe und Lord Alec.“
    „Nun, der zweitgeborene ist Lord Jack, aber über den spricht man nicht. Leider ist er das schwarze Schaf in der Familie.“
    „Ist er wirklich ein Schmuggler?“ flüsterte Bel.
    „Ich würde ihm so ziemlich alles zutrauen, aber er hat ein gutes Herz, Miss Hamilton.“
    „Warum ist er denn ein Schmuggler geworden?“
    Den beiden fiel gar nicht auf, dass ihnen Jacinda über die Felsen nachgeklettert war. Anscheinend hatte sie die Bemer- kung gehört. „Um gegen Papa zu rebellieren, der so grausam zu ihm war“, erklärte sie. „Mein Papa war nämlich nicht sein Papa, nur Robert und ich entstammen der herzoglichen Linie. Robert ist der Erbe, Jack hätte eigentlich der Ersatzerbe sein sollen, und ich bin das Versöhnungsbaby.“
    Bel schnappte nach Luft, und Jacinda lachte. „Schon gut. Es macht mir nichts aus, Ihnen von meiner Familie zu erzählen, liebste Miss Hamilton. Sie gehören ja jetzt zu uns.“ Sie umarm- te Bel, lachte und wirbelte auf einem Felsen herum. „Jeder weiß, dass meine Mama viele, viele Liebhaber hatte – und so werde ich es auch halten, wenn ich erwachsen bin“, verkünde- te sie trotzig.
    „Jacinda!“
    Lässig zuckte sie die Schultern. „Den einzigen meiner Brü- der, den Papa mochte, war Robert.“
    Bel spielte mit dem Gedanken, dem jungen Mädchen eine Gardinenpredigt zu halten, dachte dann aber, dass Jacinda sie nur provozieren wollte. „Das kommt öfter vor, dass ein Mann all seine Zuneigung für den Erben reserviert und die anderen nicht weiter beachtet.“
    „Papa starb kurz vor meiner Geburt, daher kann ich seine Beweggründe nicht beurteilen, aber Sie müssen doch zugeben, dass es nicht sehr nett von ihm war. Ich weiß nur, dass Jack ei- nes Tages genug davon hatte und zur See fuhr. Nach Jack kom- men die Zwillinge Damien und Lucien.“

„Sie sind unglaublich attraktiv“, flüsterte Lizzie.
    „Damien ist Offizier der Infanterie und ein Kriegsheld“, meinte Jacinda stolz.
    „Und Lucien?“
    „Wir dürfen nicht wissen, wo genau er sich aufhält“, begann Lizzie.
    „Aber jetzt, wo der Krieg vorbei ist, kann ich es Ihnen ja er- zählen!“ Jacinda schaute Bel mit einem etwas spitzbübischen Grinsen an. „Lucien ist in Paris. Er ist ein Spion!“
    „Ein militärischer Beobachter“, korrigierte Lizzie, doch Ja- cinda schnaubte nur.
    „Wirklich, ein Spion?“ fragte Bel erstaunt.
    „Ja, aber das dürfen Sie niemandem verraten. Wir sollen al- le glauben, dass er in Ägypten an einer Ausgrabung teil- nimmt.“
    „Warum denn das?“
    „Weil das seine Abwesenheit erklärt. Der arme Lucien, ich glaube, er wäre wirklich lieber Archäologe geworden, aber die Pflicht rief. Zuerst hat er es wie

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