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Gaelen Foley - Knight 01

Gaelen Foley - Knight 01

Titel: Gaelen Foley - Knight 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die schöne Kurtisane
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irgendetwas?“
    Er bedeckte ihre Hand mit der seinen und gab Bel einen Kuss. „Ich will nur, dass du glücklich bist.“
    „Hier mit dir bin ich so glücklich wie nie zuvor.“
    Er umarmte sie, und sie legte den Kopf an seine Brust. Schließlich küsste Robert sie auf die Stirn und ließ sie gehen. Glücklicherweise kam ihr Papa früh genug, dass noch Zeit für ein Gespräch unter vier Augen blieb. Sie setzten sich in den Garten, wo die Nachmittagssonne schon lange Schatten warf. Bel hatte die Strafpredigt ihres Lebens erwartet, doch statt- dessen entschuldigte sich ihr Vater mit so bekümmerter Miene bei ihr, äußerte so großen Schmerz über den nächtlichen An- griff, dass sie zu Tränen gerührt war. Sie hatte allerdings eini- ge Überzeugungsarbeit zu leisten, bis sie ihm klarmachen konnte, dass Roberts Liebe viel zu ihrer Heilung beigetragen hatte.
    „Aber er ist nicht dein Ehemann, Kindchen“, protestierte er vorsichtig.
    „Ich weiß, aber ich ... ich vertraue ihm, Papa. Ich liebe ihn. Wenn er mich heiratete, würde das seiner politischen Lauf- bahn und seinem Ruf schaden, und er kann doch so viel Gutes in der Welt bewirken. Was ist denn wichtiger – mein persönli- ches Wohlbefinden oder die vielen tausend Leute, deren Leben durch Roberts Arbeit verbessert werden könnte? Ich weiß, es klingt furchtbar unkonventionell, aber wozu brauchen wir ei- nen Trauschein? Ich weiß doch, dass er mich hebt.“
    Er runzelte die Stirn und schüttelte so besorgt den Kopf, dass es ihr schwer fiel, weiterhin fröhlich zu wirken. Beinalle wäre sie mit der Wahrheit herausgerückt: dass sie sich nichts mehr wünschte, als Roberts Frau zu werden.
    Aber was blieb ihr übrig? Sie war eine Kurtisane, sie war sei- ne Geliebte. Das war ihre Rohe, und die musste sie akzeptie- ren. Eine Herzogin, die die Tradition der Hawkscliffe-Hure weiterführte, konnte Robert nun wirklich nicht brauchen. „Wie ist es dir gelungen, aus dem Gefängnis zu kommen?“ Etwas trübselig sah er sie an. „Ich hab ein paar Gefälligkei- ten eingefordert, die mir die Kollegen von der Universität noch

schuldig waren.“
    Sie brachte es nicht übers Herz, ihn zu fragen, warum er das nicht schon früher getan hatte, doch er schien ihre Gedanken zu erraten.
    „Ich hab sie nicht gleich gefragt, weil ich mir Sorgen wegen meines Rufs gemacht habe, genau wie dein Herzog“, erklärte er voll Reue. „Das werde ich mir nie verzeihen.“
    Bel seufzte und tätschelte ihm liebevoll die Schulter. „Das solltest du aber tun, denn ich habe dir längst vergeben.“
    Bald darauf gab es Abendessen.
    Bel spürte die Spannung zwischen Robert und ihrem Vater, obwohl beide zu wohlerzogen waren, um ausfallend zu wer- den. Zum Glück überbrückte Jacindas munteres Geplauder je- de eventuelle Gesprächspause, und als Lizzie dann auch ein Wort einflechten konnte, entdeckte Mr. Hamilton zu seiner Freude in ihr einen verwandten Bücherwurm und zog das schüchterne Mädchen angelegentlich ins Gespräch.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Bel, dass Robert sie mit ei- nem seltsamen Blick musterte. Fragend sah sie ihn an, doch er nahm nur ihre Hand und hielt sie fest, während die anderen über „Gullivers Reisen“ plauderten.
    Nachdem Papa ins Dorf zurückgekehrt war und die Mäd- chen sich schlafen gelegt hatten, nahm Robert sie mit nach oben auf den Bergfried und verführte sie unter den Sternen. Mit seinen Schwüren ewiger Treue entlockte er ihr Tränen, die aus tiefstem Herzen kamen.
    So vollkommen war seine Liebe, so exquisit seine Zärtlich- keit, als hätte er gewusst, dass er ihr Herz am nächsten Tag in tausend Stücke brechen würde.
    Bel stand vor der Bibliothek. Er hatte sie aus irgendeinem Grund zu sich gerufen, doch nach dem, was durch die Tür drang, erwartete er sie noch nicht. Bel lauschte, getrieben von einer dunklen Vorahnung.
    „Ich weiß, dass ihr Miss Hamilton gern habt, Mädchen, aber in London ist das Leben sehr viel komplizierter als hier. Wenn ihr ihr im Park auch nur zunickt, riskiert ihr euren Ruf.“
    „Heißt das, dass wir sie schneiden sollen?“ rief Jacinda.
    „Von Schneiden kann keine Rede sein. Sie versteht schon. Mir gefällt es ja auch nicht, aber so ist es nun einmal.“
    „Aber es wird ihr wehtun ...“

„Und wir lieben sie!“
    „Natürlich. Wir alle lieben sie. Mädchen, mir geht es nur um eure Zukunft.“
    „Wirst du sie denn auch schneiden, Robert?“ erkundigte sich Jacinda.
    „Natürlich nicht. Für Männer gelten andere

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