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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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küssen?“
    „Weil ich es nicht ertrage, so lange zu warten, bis du mich küsst.“
    Seine offene Antwort brachte sie aus der Fassung. „Sie ha- ben tatsächlich erwartet, dass ich Sie küsse?“ erwiderte sie, atemlos vor Empörung.
    „Es erwartet? Nein, ich habe es mir gewünscht.“ Träge lä- chelte er sie an. „Mit jeder Faser meines Wesens.“
    Sie starrte ihn an, halb erregt, halb beunruhigt. „Aber ... ich weiß doch gar nicht, wie.“
    „O doch, das weißt du schon“, wisperte er.
    Sie entzog sich ihm nicht. Stattdessen errötete sie hilflos. Sein Kopf war jetzt so nah, dass er ihren warmen Atem auf den Lippen spürte.
    Gleich darauf neigte sie den Kopf ihm entgegen. Sie senk- te die Lider, während ihre Lippen nur noch wenige Millime- ter von den seinen entfernt waren. „Ich weiß nicht, wie“, protestierte sie noch einmal kaum hörbar, legte ihm dann die Hand auf die Schultern, schloss die Augen und küsste ihn so zart wie ein Engel.
    Lucien hielt vollkommen still, erfüllt von einer solchen Freude, dass er lieber gestorben wäre, als zuzulassen, dass es ein Ende nahm. Sie schlang ihm die Arme um den Hals und küsste Lucien noch einmal, fester diesmal. Ihr schlanker Körper zitterte, als er ihr die Arme um die Taille legte. Sie war zögernd, vorsichtig, aber ihre Brüste bebten, und ihre Augen hatten sich zu einem sinnlichen Mitternachtsblau verdunkelt. Ihre Wimpern senkten sich herab, und die Welt versank um ihn, als sie ihn zu sich herunterzog und behut- sam die Zungenspitze zwischen seine Lippen schob.
    Schockiert und bezaubert unterwarf er sich ihrem Willen, wollte nichts mehr, als ihre Wünsche zu erfüllen. Sie stöhn- te, als sie den Kuss vertiefte, die Finger in seine Haare grub. Sie strich an seinem Kinn entlang, seiner Kehle, tastete den Rand des Krawattentuchs ab, bis er alle Vernunft vergaß – und hielt dann plötzlich inne.
    Als er die Arme nach ihr ausstreckte, stemmte sie die Hän- de gegen seine Brust und hielt ihn entschlossen auf Abstand.

„Nein.“ In ihren Augen glomm es warnend auf. Ihre Lippen waren feucht und geschwollen. Ihre Wangen glühten rosig. „Das reicht“, keuchte sie.
    Ihn verließ seine ganze Raffinesse, sein gesamter Verstand, er war nur noch Lust. Trunken von ihr, fiel ihm keine einzi- ge Schmeichelei ein, mit der er sie zu sich hätte zurücklo- cken können. Sie ließ die Hand von seiner Brust gleiten und trat schwankend zurück.
    „Alice“, keuchte er.
    Sie ging weiter, den Pfad hinunter in den dunklen Wald. Er blieb stehen und rieb sich die Nasenwurzel, um wieder halb- wegs zu sich zu kommen. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare und stieß ein leises, wie betrunkenes Lachen aus. Lieber Himmel, das hatte er gewiss nicht vorhergesehen. Er folgte ihr. Sie war ein paar Meter vor ihm und rannte förm- lich zum Haus zurück.
    „Alice!“
    Keine Antwort. Sie blieb nicht einmal stehen.
    „So warte doch!“
    Sie tat seinen Ruf mit einem ärgerlichen Schulterzucken ab. Er musste rennen, um sie einzuholen, doch als er sie er- reicht hatte, ignorierte sie seinen fragenden Blick. Ihre blau- en Röcke blähten sich wie Segel, so schnell lief sie.
    „Alice?“ fragte er zögernd.
    „Bleiben Sie mir vom Leib.“
    Er sah, dass ihre Wangen scharlachrot angelaufen waren, und erkannte, dass sie sich ihrer lustvollen Reaktion schäm- te. Ein verwegenes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Mein Liebling, das braucht dir doch nicht peinlich ...“
    „Sie zwingen mich, das Versprechen zu brechen, das ich meinem Bruder gab. Ich wollte immer für Harry da sein. Ist Ihnen das eigentlich klar? Macht Ihnen das überhaupt etwas aus?“
    Er packte sie am Arm, um sie aufzuhalten. Sie wirbelte he- rum.
    „Hör auf“, meinte er ruhig, aber er bemerkte die Furcht in ihrem Blick – nicht vor ihm, sondern vor ihren eigenen Ge- fühlen. Sie war noch nicht bereit, ihre Leidenschaft zu ak- zeptieren – zumindest nicht ihre Leidenschaft für ihn.
    „Ich bin nicht so! Ich bin nicht Ihr Spielzeug ...“
    „Das brauchst du mir nicht zu sagen, das weiß ich, Alice.

Ich habe dir doch mitgeteilt, dass es mir ernst ist. Ernster als je zuvor in meinem Leben. Oder ist es das, was dir Angst macht?“
    „Sie machen mir Angst. Sie, Lucien – Draco – wer immer Sie sein mögen. Ihnen ist doch nur an Ihnen selbst gelegen, an Ihrem Vergnügen! Wissen Sie eigentlich, wie egoistisch Sie sind? Sind Sie überhaupt in der Lage, es zu erkennen?“ Sie riss sich von ihm los.

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