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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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„Wenn nicht, möchte ich Sie daran erinnern, dass Sie mich hier gegen meinen Willen festhalten. Ich will nicht hier sein, und ganz bestimmt möchte ich mich nicht auf einen ... einen verlebten Schuft einlassen, der nur darauf aus ist, mich zu verderben!“ Sie riss sich die weiße Moschusrose, die er ihr geschenkt hatte, aus dem Knopfloch, warf sie auf den Boden und eilte davon.
    „Ich bin allein, Alice.“
    Seine scharfen Worte überraschten sie so, dass sie stehen blieb, als sie die Wiese erreichte. Misstrauisch drehte sie sich um. Er war vollkommen verkrampft und sein Blick verzerrt. Lucien fühlte sich nackt vor ihr – war ungeduldig, frus- triert – , aber er konnte sich einfach nicht bezähmen. Irgend- wie musste er es ihr begreiflich machen.
    „Verstehst du denn nicht?“ Er versuchte das dunkle Flehen in seiner Stimme zu unterdrücken, aber es gelang ihm nicht. „Ich brauche ... ich weiß nicht, was ich brauche. Ich weiß nur, dass ich allein bin. Vollkommen allein.“
    Da. Nun hatte er es gesagt.
    Er schaute ihr in die Augen, lieferte sich ihr mit seiner gan- zen Seele aus. Er sah, wie sie zitterte und mit sich rang, doch sie blieb hart.
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „ Das über- rascht mich nicht.“
    Er zuckte zusammen.
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und verschwand.

6. KAPITEL
    Ein paar Stunden später verließ Lucien Revell Court auf sei- nem andalusischen Hengst und ritt hinaus in die schwarze, windige Nacht. Das Pferd donnerte über die Brücke und flog dann voll Lust an der Bewegung den Hügel hinauf.
    Er ritt tief in den Sattel gebeugt und mit kurzen Zügeln, und der Wind peitschte ihm durchs Haar. Der Wald ringsum wirkte richtig lebendig, überall knarrten Äste, und das Laub raschelte im Wind. Dem Pferd gefiel das gar nicht, es schnaubte die Böen an und warf den Kopf zurück.
    Die Bauern behaupten, dass in Nächten wie dieser Geister unterwegs sind, fiel Lucien ein. Seine Stimmung war ebenso düster wie die Landschaft ringsum. Kein Mond schien, die Wolken, vom Wind gepeitscht, jagten wie eine Herde grauer Schafe an den Sternen vorüber. Die Kälte und die Geschwin- digkeit, mit der sein Pferd dahingaloppierte, dämpften den Zorn und den Schmerz, die er immer noch empfand. In sei- nen Adern brannte noch die unerfüllte Leidenschaft. Alices Worte hatten ihn zutiefst verletzt, und doch hatte er wie ein Narr darauf gewartet, dass sie aus ihrem Zimmer kam, wäh- rend er sich stundenlang mit Nichtigkeiten abgab, weil er sich auf anderes nicht konzentrieren konnte, bis eine Zofe ihm mitteilte, dass Alice sich das Abendessen aufs Zimmer kommen lassen wolle.
    Anscheinend wappnete sie sich für eine Belagerung. Er war lang genug in der Armee gewesen, um Belagerungen zu verabscheuen. Immer endeten sie in einer Katastrophe. Aus- hungern konnte er sie vermutlich nicht, aber er weigerte sich, sie noch einmal mit Worten dazu zu bewegen, das Zim- mer zu verlassen. Natürlich hatte er immer noch den Schlüs- sel; er könnte die Schlacht im Handumdrehen für sich ent- scheiden, aber ehrenhaft wäre ein solcher Sieg nicht. Wenn

er einfach bei ihr hereinplatzte, würde sie ihn nur noch mehr verachten. Allmählich begann er einzusehen, dass er mit den üblichen Methoden überhaupt nichts ausrichten konnte. Auf was hatte er sich da bloß eingelassen? Er zügelte das Pferd, da er spürte, dass es sich fürs Erste ausgetobt hatte.
    Der Hengst zeigte sich gleich zugänglicher. Dankbar tät- schelte Lucien den samtenen Nacken – er verstand die Lau- nen des Pferdes und glaubte, dass auch das Tier ihn ver- stand. In gemäßigtem Trab ließen sie die Wälder hinter sich und begaben sich hinaus in die offenen Moorlandschaften. Nach halbstündigem Ritt kam auf dem nächsten Hügel sein Ziel in Sicht – ein einsames Gasthaus namens „George’s Head“. Es handelte sich dabei um ein bescheidenes Steinge- bäude mit Schieferdach und schmalen Fenstern mit weißen Rahmen. Im „George’s Head“ wurde eines der besten Biere weit und breit gezapft. Die abgeschiedene Lage und die Dis- kretion des Wirts Gus Morgan hatte Lucien dazu veranlasst, es als Briefkasten für Lord Castlereaghs geheime Kommuni- qués und die Botschaften seiner weitreichenden Kontakte zu verwenden. Angespannt schaute er sich um, als er sich dem Gasthaus näherte, bereit, in Sekundenschnelle seinen Degen oder die Pistole zu ziehen. Er musste immer und überall mit einem Hinterhalt feindlicher Agenten rechnen.
    Als er in den

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