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Gaelen Foley - Knight 02

Gaelen Foley - Knight 02

Titel: Gaelen Foley - Knight 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stürmisches Begehren
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meinte sie verlegen.

Lucien tauschte einen amüsierten Blick mit dem alten Kämpfer, während die jungen Männer sich räusperten und sich das Lachen verkniffen. Lucien kam auf sie zu, worauf sie noch röter wurde.
    „Niemand wird verletzt, meine Liebe. Es ist doch nur ein Sport“, sagte er.
    „Aber ein brutaler.“
    „Ein Mann muss das tun, wenn er die Ehre seiner Dame verteidigen will“, erklärte er mit funkelnden Augen. „Ich bin wirklich unglaublich gerührt, dass Sie sich solche Sorgen um meine Sicherheit machen.“
    „Eigentlich bin ich eher ihretwegen besorgt“, erwiderte sie und nickte zu den jungen Burschen hinüber, die ziemlich un- verhohlen lauschten. Als sie zu ihnen hinschaute, grinsten sie.
    „Unsinn, meinetwegen sollten Sie sich Sorgen machen“, entgegnete er entrüstet. „Ich kämpfe hier schließlich allein gegen eine Übermacht von fünf. Außerdem sind die Jungs viel jünger als ich. Damit liegen sämtliche Vorteile bei ih- nen.“
    „Nun, ich will auch nicht mit ansehen, wie Sie Prügel be- ziehen!“
    Er lächelte spitzbübisch. „Na also! Es macht Ihnen doch etwas aus. Ich glaube fast, Sie fangen an, mich zu mögen, wenn auch gegen Ihren Willen. Und jetzt setzen Sie sich wie- der hin und versuchen Sie, dem Spiel etwas abzugewinnen, mein Mädchen.“ Er schlug die Knöchel aufeinander und stolzierte zu seinen Gefährten zurück. „He Jungs, sie sagt, ihr sollt mich nicht ins Gesicht schlagen.“
    Die jungen Draufgänger lachten, während Alice sich ein Lächeln verbeißen musste. Er raubt mir wirklich den letzten Nerv, dachte sie mit einem kleinen Seufzen.
    Lucien wusste nicht, welcher Engel Alice in der Nacht be- sucht hatte, um ein gutes Wort für ihn einzulegen. Ein Wun- der schien geschehen zu sein, denn sie war tatsächlich nett zu ihm. Dies veränderte die Sachlage. Wenn sie es fertig brachte, einen Schritt auf ihn zuzugehen, war er mehr als bereit, ihr auf halbem Wege entgegenzukommen. Kompro- misse fielen ihm nicht leicht, aber vielleicht war es wirklich ein wenig unvernünftig zu erwarten, dass sie ihn als „Draco“

in all seiner bösen Pracht akzeptierte. Er hatte beschlossen, dass er ihr eine Art Charakterzeugnis übergeben wollte.
    Nachdem er hastig gebadet und frische Sachen angezogen hatte, nahm er mit ihr denselben Pfad durch den Wald, den sie schon am Vortag gegangen waren. Nach dem Regen war es dort ziemlich matschig. Sie waren unterwegs zu dem win- zigen Dörfchen im Tal, wo sie seinen ehemaligen Hauslehrer besuchen wollten, Seymour Whitby.
    Wenn Lucien diesmal ein wenig langsamer ausschritt, so lag das daran, dass er sich im Training besonders verausgabt hatte. Das Bewusstsein, dass Bardou sich irgendwo da drau- ßen herumtrieb, hatte ihn dazu veranlasst, bis an die Gren- zen zu gehen – und natürlich die Tatsache, dass sie zugese- hen hatte. Von dem Moment an, da sie auf Zehenspitzen in die Halle geschlichen war, hatte er ihren Blick auf sich ruhen gespürt – und dabei hatte er geglaubt, sie würde sich den ganzen Tag in ihrem Zimmer einsperren und schmollen. Es war ihm gelungen, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr er darüber frohlockte, dass sie seinen Köder geschluckt hatte. Die hungrige Bewunderung in ihrem Blick hatte ihn mit freudigem Begehren erfüllt. Es war wirklich unglaublich, wie sehr er sich nach ihrer Zuwendung verzehrte, aber er konnte es nicht ändern. Eigentlich hatte er vorgehabt, sich ihr gegenüber distanziert zu geben, aber ein Blick in ihre blauen Augen hatte genügt, um ihn alle Vorsätze vergessen zu lassen. Ihre bloße Nähe genügte, um seine unguten Gefüh- le wegen Bardou zu lindern.
    Während sie in einvernehmlichem Schweigen durch den Wald gingen, rückte er die Ledertasche mit Büchern zurecht, die er über der linken Schulter trug. Sie enthielt die letzten Werke, die er für Mr. Whitby in London bestellt hatte. Alice hatte den Korb mit den Milchbrötchen, dem Sandkuchen und einer Flasche Wasser aus den heißen Quellen von Revell Court übernommen. Mr. Whitby schwor auf Wasserkuren. Die Heilkräfte, sagte er, wirkten bei seiner Arthritis wahre Wunder.
    Am Felsen hielten sie kurz inne, um den Blick zu genießen. Der Himmel hatte sich bezogen, und es sah nach Regen aus. Während sie Seite an Seite ins Tal hinunterschauten, spürte er ihre Nervosität, als erinnerte sie sich daran, wie leiden- schaftlich sie ihn gestern an dieser Stelle geküsst hatte.

Er warf ihr einen hoffnungsvollen Seitenblick zu, da er ganz und gar

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