Gaelen Foley - Knight 02
auszusperren.
Kalter Schweiß brach ihm aus. In schmerzlicher Furcht schloss er die Augen. Lieber Gott, bitte. Ich brauche sie. Es war ein Akt der Verzweiflung; in seiner schrecklichen Ein- samkeit tastete er blind nach ihrer Liebe. Wenn sie ihn jetzt nicht hineinließ, würde er wohl nie wieder den Mut aufbrin-
gen, sich jemandem zu öffnen.
Er wappnete sich für das Schlimmste, griff nach dem Tür- knauf, drehte ihn – und atmete auf, als der Knauf nachgab, die unverschlossene Tür aufschwang und ihm Zutritt in ihr dunkles, mondbeschienenes Zimmer gewährte.
Als die Tür knarrte, setzte Alice sich mit heftig klopfendem Herzen auf. Sie hatte irgendwie gespürt, dass er draußen vor der Tür stand, hatte mit weit geöffneten Augen auf der Seite gelegen, kaum zu atmen gewagt und abgewartet, was er tun würde. Er trat ein, stand als Silhouette in der Tür.
Sie bekam kaum Luft, war wie versteinert von seinem Blick. Er schüchterte sie ein. Luciens Gesicht war nackt, sei- ne Augen glitzerten im Mondlicht voll sinnlicher Begierde. Sie warf ihm einen Blick zu; auch in ihr regte sich Verlangen. Seine schwarzen Hosen schmiegten sich an seine Beine. Er trug weder Weste noch Rock noch Krawatte. Sein weißes Hemd stand am Hals offen, die Ärmel aufgerollt. Er war be- ängstigend, überwältigend, schön.
Langsam kniete sie sich aufs Bett und schaute ihn an. Er zitterte leicht, sie konnte seine Sehnsucht spüren. Sie wuss- te, weswegen er hier war, und sie ahnte auch, dass er niemals wiederkehren würde, wenn sie ihn jetzt fortschickte. Ihr Herz hämmerte. Wortlos streckte sie ihm die Hand entgegen. Er regte sich nicht.
„Komm“, flüsterte sie. „Komm zu mir.“
Er schien sie zu mustern. Dann schloss er leise die Tür hin- ter sich und ging zu ihr hinüber. Er stand neben ihrem Bett, auf dem sie in ihrem Nachthemd kniete. Er rührte sich nicht, doch im Licht des Mondes und des schwach glimmenden Feuers erkannte sie, dass er sich nach Berührung sehnte.
„Ich hätte dich nicht bitten dürfen, mir blind zu vertrauen, wo wir doch beide wissen, dass ich das nicht verdiene“, sag- te er angespannt. „Ich werde die Grotte schließen, sobald mir das möglich ist. Ich kann es dir nicht erklären ... aber verlass mich nicht.“
Sie umfasste sein starkes Kinn. Er drückte die Wange in ihre Hand und küsste Alice auf das Handgelenk.
„Ich hätte nicht so tun dürfen, als hinge meine Liebe für dich von irgendwelchen äußeren Umständen ab“, wisperte sie. „Das tut sie nicht. Es tut mir Leid, dass ich dir wehgetan
habe. Ich liebe dich. Und ich will dich.“
Mit einem leisen, erstickten Stöhnen zog er sie in die Arme, bemächtigte sich ihrer Lippen in einem drängenden Kuss. Sie ergab sich ihm, bereit, so leichtsinnig bereit, sich ihm ganz zu schenken, ohne es auch nur einmal zu bedauern. Atemlos wartete sie ab, als er ihr das Hemd abstreifte, ihre Brüste bloßlegte.
Sie legte den Kopf mit einem Seufzer zurück, als er sein Gesicht zu ihrem Busen neigte. Ihre Haut war kühl, doch sei- ne Lippen waren sengend heiß und verbrannten sie. Benom- men strich sie ihm über das schwarze Haar.
Er streichelte ihre Schenkel, ließ die Hand nach oben wan- dern, presste den Finger auf die Stelle zwischen den Beinen. Sie zog ihm das Hemd vom Leib, strich ihm über den Rü- cken, bis er das erhitzte Gesicht von ihren Brüsten hob. Sie spürte, wie sein Herz hämmerte, als sie seine herrliche Brust liebkoste und mit den Handflächen über seinen glatten Bauch fuhr. Als sie den Hosenbund erreicht hatte, schaute sie fragend auf und begegnete einem glühenden Blick.
Sie wartete, spürte, wie seine Hände zitterten, als er seine Hosen öffnete. Sie schob sie ihm ein Stück über die Hüften, und dann entrang sich ihm ein leises Stöhnen, als sie mit der Hand unter seine Kleider schlüpfte und ihn so berührte, wie er es sich wünschte. Voll Entzücken schloss er die Augen, während sie ihn streichelte, ihn in steigender Lust auf Ohr, Hals und Schultern küsste, bis er erschauerte und sie rasch zum Innehalten brachte, indem er sie an den Schultern pack- te.
„Leg dich hin“, befahl er keuchend.
Vor Begierde bebend, ließ sie sich auf den Rücken sinken. Er schob ihr das Nachthemd über die Hüften, ließ Küsse auf ihre Schenkel herabregnen und vergrub dann das Gesicht zwischen ihren Beinen. Sie verkrampfte sich, bog den Rü- cken durch, erzitterte in ungläubiger Ekstase. Fast meinte sie, den Verstand zu verlieren, als er auch
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