Gaelen Foley - Knight 03
unterging. Sie bemerkte, in welcher Hast er seine schwarze Hose abstreifte, und dann war er auch schon in sie eingedrungen, mächtig und pulsierend. Er stöhnte leise, und sie erzitterte unter ihm in seligem Ver- langen.
Sie genoss seine leidenschaftlichen Küsse und gab sich ihm ganz hin. Urzeitliche Energien beflügelten ihn, wäh- rend er sie gnadenlos befriedigte, damit sie ja nicht vergaß, zu wem sie gehörte. Als der Höhepunkt nahte, ließen sie je- de Zurückhaltung fahren. Sie keuchten und wanden sich wie verrückt, als könnten sie gar nicht eng genug mitei- nander verschmelzen.
Eine Welle, der Leidenschaft überrollte sie, die so über- wältigend war, dass sie gar nicht mehr merkten, welche Lustschreie sie ausstießen, Schreie, die so laut waren, dass sie weithin hörbar über das Wasser schallten. In diesem Moment beschränkte sich ihr gesamtes Universum auf die- se blinde Leidenschaft und Erlösung. Er sank auf sie nie- der, erschöpft und befriedigt, verschwitzt, zitternd und bleischwer.
„O Damien“, murmelte sie nach ein paar Minuten und legte ihm in träger Zuneigung die Arme um die Schultern. Er lächelte schläfrig und bettete den Kopf auf ihre Brust. „Ich finde“, sagte er, „dass wir uns öfter streiten sollten.“
Als die Schaluppe am nächsten Tag endlich Ostende er- reichte, wurden die Pferde in einer riesigen Schlinge zu Wasser gelassen, damit sie ans Ufer schwammen. Die Pas- sagiere stiegen in ein Beiboot, das ein paar Matrosen an den Strand ruderten. Damien hob seine Frau hoch und trug sie ans Ufer, damit sie nicht in den tiefen Sand zu tre- ten brauchte. Flach erstreckte sich das Land vor ihnen. Mi- randa fand, dass es ein langweiliger, öder Ort war, wo es viel zu sehr nach Pferd stank. Wegen der Sandstrände war es ein idealer Landungspunkt für die Kavallerie.
Sie hielten sich nicht lang auf, luden ihre Sachen auf ein paar Maultiere, die Damiens Adjutant in der nahen Stadt aufgetrieben hatte, stiegen auf ihre Pferde und nahmen die hervorragend gepflasterte Straße, die während des ganzen zweistündigen Ritts entlang eines Kanals verlief. Die kah- le, wasserreiche Gegend war so flach, dass sie die Wind- mühlen und Kirchtürme schon aus zehn Meilen Entfer- nung ausmachen konnten. Als sie schließlich in der hüb- schen, pittoresken Stadt ankamen, nahmen sie im Hotel de Commerce ein frühes Souper ein. Der Herr am Empfang erzählte ihnen, dass es noch etwa sieben Stunden bis Gent waren, wo sich inzwischen König Louis mit seinem Hof- staat eingefunden hatte, nachdem er Paris nach Napoleons Ankunft fluchtartig verlassen hatte. Gestärkt machten sie sich auf die Weiterreise.
Als sie in die Stadt einritten, die von britischen Infante- rietruppen bewacht wurde, und ein paar Soldaten Damien erkannten, erhob sich allgemeiner Jubel. Damien hielt an,
um die Soldaten zu begrüßen, und sie erzählten ihm, dass viele seiner Freunde bereits angekommen waren. Danach begab er sich mit Miranda in die schöne, weitläufige Stadt, und sie mieteten sich über Nacht im eleganten Hotel de Flandre ein. Abends besuchten sie einen Empfang für den König. Miranda war noch nie jemandem von königlichem Geblüt begegnet, doch der arme, unter Gicht leidende Louis XVIII. entsprach ihren Erwartungen nicht so ganz, wie er so keuchend und hustend auf seinem Stock lehnte, als könnte ihm jeden Augenblick das königliche Herz ver- sagen.
Obwohl sie seit zwei Monaten verheiratet war, beein- druckte es sie immer noch über die Maßen, als ein stattli- cher Höfling sie und Damien dem König offiziell als Earl und Countess of Winterley vorstellte.
Bin ich wirklich eine Countess, staunte sie und unter- drückte ein Lachen. Sie, die Rebellin von Yardley, eine Countess? Sie vollführte einen tiefen Knicks, während Da- mien sich elegant vor dem dicken König verbeugte. Sie durften sich erheben, man dankte ihnen, und dann waren sie entlassen und konnten mit Damiens Offiziersfreunden plaudern. Er stellte sie ihr der Reihe nach vor, und jeder lobte ihn für seinen hervorragenden Geschmack. Miranda strahlte sie ob ihrer galanten Schmeicheleien an und wich Damien nicht von der Seite.
Nach ein paar angenehmen Stunden auf dem Empfang und einem noch angenehmeren Zwischenspiel im luxuriö- sen Hotelzimmer schliefen sie eng umschlungen ein, wach- ten am nächsten Morgen zu einer zivilen Stunde auf und trafen sich wieder mit den anderen Offizieren. Gemeinsam machten sie sich nach Brüssel auf, wo der Duke of Welling-
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