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Gaelen Foley - Knight 03

Gaelen Foley - Knight 03

Titel: Gaelen Foley - Knight 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Graf und die schöne Waise
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sprechen Sie frei heraus, Sir. Ich möchte alles über den wahren Charakter meines Mündels erfahren.“
    „Nun ja, was ihr Wesen angeht, könnte man sagen, dass Miss FitzHubert ein wenig ... starrköpfig ist.“
    „Hm.“
    Mr. Reed nahm einen Schluck Tee. „Sie ist ziemlich intel- ligent, gibt sich aber keine große Mühe. Sehen Sie, Mylord …“, vertraulich beugte er sich vor und senkte die Stimme, „... ihr mangelt es an Disziplin. Als Offizier wissen Sie na- türlich um den Wert, nein, die Notwendigkeit dieser Tu- gend.“
    Damien stützte den Ellbogen auf die Seitenlehne und strich sich nachdenklich über die Lippen. „Fahren Sie fort.“
    „Sie neigt zu Wutausbrüchen, zu Trotz und Ungehorsam. Ihr mangelt es an Respekt und an Ehrlichkeit ...“
    „An Ehrlichkeit? Verlogene Frauen sind mir ein besonde- rer Gräuel.“
    „In der Tat. Erst gestern hat Miss FitzHubert mutwillig ein Porzellanfigürchen zerbrochen, das unserer Direktorin gehörte, und dann versuchte sie auch noch, ihrer gerechten Strafe durch Lügen zu entgehen!“
    Lieber Himmel, dachte Damien entsetzt. Da hatte er ja einen schönen Satansbraten geerbt.
    „Nun, das ist alles sehr beunruhigend, Mr. Reed. Bitte senden Sie mir eine Rechnung, damit ich das Eigentum der Direktorin ersetzen kann.“
    „Das ist sehr freundlich, Sir, aber es geht mir mehr um Mirandas Veranlagung als um den Sachschaden an sich. Ich muss gestehen, es erleichtert mich sehr, dass Sie sie ab- holen gekommen sind, denn Miss Brocklehurst und ich sind wahrhaftig mit unserem Latein am Ende.“
    Misstrauisch schaute Damien ihn an. Abholen? Vielleicht hatte er den Mann falsch verstanden.
    „Es tut mir sehr Leid, dass mein Mündel Ihnen solche Schwierigkeiten macht, Mr. Reed. Ich werde selbst mit Mi- randa sprechen, Sie können sich darauf verlassen, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Zu Ihrer Verteidigung möchte ich allerdings vorbringen, dass es das Schicksal

nicht gut mit dem Mädchen gemeint hat – ich spreche vom Tod ihrer Eltern und der dauernden Abwesenheit ihres On- kels. Mir scheint, Major Sherbrooke hat sie zu lange ver- nachlässigt. Es klingt, als wäre sie ein ziemlicher Wildfang geworden.“
    „Das ist sie leider in der Tat, trotz all unserer Anstren- gungen. Schließlich müssen wir uns um insgesamt dreißig Mädchen kümmern, da können wir nicht all unsere Zeit und Energie auf ein einziges verwenden.“
    „Nun, jetzt, wo Miranda weiß, dass sie sich ab sofort vor mir zu verantworten hat, werden Sie sie bald gefügiger fin- den.“
    Mr. Reed erhob sich, die Fingerspitzen auf den Schreib- tisch gestützt. „Ich fürchte, Mylord, das wird nicht gehen.“
    „Wie bitte?“
    „Die Lage erfordert entschiedenere Maßnahmen.“
    „Was wollen Sie damit andeuten?“
    „Ganz einfach: Ihr Mündel hat die Regeln von Yardley so oft gebrochen, dass es unter anderen Umständen längst von der Schule verwiesen worden wäre. Doch mir waren die Hände gebunden, da sie ja nirgendwo hinkonnte. Doch jetzt, wo Sie hier sind, kann ich Miss FitzHubert leider nicht mehr guten Gewissens auf Yardley behalten.“
    „Aber Sie wollen doch nicht etwa vorschlagen, dass ich sie zu mir nehmen soll?“ rief er mit klopfendem Herzen aus.
    „Mylord“, begann Mr. Reed mit unerschütterlichem Lä- cheln, „ich bestehe darauf. Ihr Mündel übt auf die anderen Mädchen einen sehr schlechten Einfluss aus. Für sie tra- ge ich schließlich auch Verantwortung.“ Mit einer Miene der Endgültigkeit setzte sich Mr. Reed, öffnete die Klap- pe seines Schreibtisches und begann darin herumzukra- men.
    „Das geht doch nicht! Ich verstehe ja, dass Sie auch an die anderen Schülerinnen denken müssen, aber für Miran- da sind Sie doch auch verantwortlich!“ stammelte Da- mien.
    „Jetzt nicht mehr, Sir.“ Er blickte ihn über die Schreib- tischklappe hinweg an. „Das ist jetzt Ihre Aufgabe.“
    Damien sprang auf und stützte die Hände auf die Kante des Schreibtisches. „Jetzt hören Sie mal zu, guter Mann.

Ich bin nur hier, um das Kind kennen zu lernen und ihr von Major Sherbrooke zu erzählen. Ich entschuldige mich für ihr Benehmen, und ich gebe Ihnen mein Wort, dass so et- was nicht mehr vorkommen wird, aber ich kann sie nicht zu mir nehmen. Das ist völlig unmöglich. Ich werde in Lon- don von meiner Familie erwartet.“
    „Nun, wenn Sie sie in der Gosse aussetzen möchten, ist das nicht meine Sache. Ich gebe sie ... in Ihre Hände.“ Mr. Reed kratzte seine Unterschrift unter die

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