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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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wie man Geld macht“, meinte Strayhorn und wandte den Blick nicht ab.
    „Aber dafür braucht man Zeit“, erwiderte Billy und ver- suchte sich trotz seiner Kopfschmerzen zu konzentrieren. „Und noch dazu Nerven und ein bisschen Einfallsreichtum. Das ist alles. Und du? Gehörst du nicht zu den treuen An- hängern von O’Dell?“
    In Strayhorns wachsamen Augen flackerte es, dann schüt- telte er langsam den Kopf. Rackford fiel ein altes Sprich- wort ein: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Viel- leicht konnten er und Strayhorn einander von Nutzen sein. Ohne ein weiteres Wort drehte der schlaksige Mann sich um und verließ den Raum, nachdem er Rackford kurz zuge- nickt hatte. Dann fiel die Tür hinter ihm zu. Auch wenn Rackford hoffte, dass Strayhorn versuchen würde, ihm zu helfen, wusste er doch nur allzu gut, dass jeder Räuber ei- gentlich nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht war. Rack-

ford wollte sein Schicksal weder von Strayhorns Intrigen noch von O’Dells Gnade abhängig machen, denn der Mann kannte keine Gnade. Rackford musste auf der Stelle hier verschwinden.
    Vorsichtig tastete er den Boden ab, bis er spürte, dass ein Brett an einer Stelle nachgab. Es war dick und verwittert und lag nur an seinem Platz, ohne festgenagelt zu sein. Das Brett kann sich sowohl als nützliche Waffe als auch als Fluchtmöglichkeit erweisen, dachte er und musterte seine Wachen.
    Mit einer schwachen Bitte um Wasser lockte er sie näher. Grinsend kamen sie auf ihn zu.
    „Du willst was zu trinken, du verdammter Hund?“ Der ei- ne fing an, sich die Hose aufzuschnüren. „Dann will ich dir mal...“
    Mit einer schnellen Bewegung hob Rackford das Dielen- brett auf und schlug beiden Männern damit die Beine weg. Vor sich sah er Jacindas Gesicht, und das verlieh ihm neue Kraft. Noch einmal schlug er mit dem Brett zu, um sicher- zustellen, dass sie auch am Boden blieben, dann trat er dem einen in den Magen, räumte drei weitere Bodenbretter weg und sprang in den engen Gang hinunter. Ehe die Wachmän- ner sich wieder aufgerappelt hatten, rannte er durch den Gang aus dem Gebäude und verschwand in dem Straßenla- byrinth des Viertels.
    Fast sofort waren die Jackals hinter ihm her. Sein Kopf hämmerte im Rhythmus seiner rennenden Füße, und sein Atem hallte keuchend durch die Nacht.
    Er sah sich nicht um. Er hörte’, wie sie ihn verfolgten – sechs oder sieben Mann, die laut riefen und hinter ihm her rannten, aber nur einen erkannte er.
    O’Dell.
    „Folgt ihm! Findet raus, wo er hingeht! Ich krieg dich noch, Blade, du Hurensohn!“
    Rackford schoss um eine Ecke und raste weiter, aber seine Kopfwunde begann durch die Anstrengung erneut zu blu- ten. Ihm wurde übel, und er spürte leichten Schwindel. Vol- ler Angst, dass er gleich ohnmächtig werden könnte, hielt er sich an der Tür eines alten Schuppens zwischen zwei Häu- sern fest, taumelte hinein und zog die Tür leise hinter sich zu. Innen fiel Rackford gegen die Wand und versuchte, sei-

nen Atem zu beruhigen, während er draußen die Jackals vorbeirennen hörte.
    „Seht da hinten nach! Ihr anderen kommt mit. Hier ent- lang!“
    Die Männer trennten sich und liefen in zwei verschiedene Richtungen weiter, aber Rackford wusste, dass sie sich nicht weit entfernten. Himmel, das war knapp. Gleich würden sie zurückkommen – und er war im Moment zu schwach, um sich verteidigen zu können. Langsam rutschte er an der Wand nach unten, bis er auf dem Boden saß, schloss die Au- gen und spürte, wie ihm kalter Schweiß auf die Stirn trat. Dann plötzlich spürte er nur noch entsetzliche Schmerzen, und sein Kopf dröhnte förmlich. Rackford zwang sich, wie- der aufzustehen.
    Nach einer kurzen Erholungspause drückte er die Tür ein paar Zentimeter auf und sah, dass draußen alles leer war. Er nahm all seine Kraft zusammen, trat hinaus und machte sich halb rennend, halb stolpernd auf den Rückweg zu sei- nes Vaters Haus in Lincoln’s Inn Field.
    Nate, alter Freund, dachte er, als er viel später auf seinem Bett zusammensank, heute Nacht hätte ich deine Hilfe ge- braucht. Ohne sich die Mühe zu machen, seine blutver- schmierte Kleidung auszuziehen, schloss Rackford die Au- gen und überließ sich der Dunkelheit.
    Am nächsten Tag erwachte er erst am späten Vormittag und hatte das Gefühl, als ob eine Herde Elefanten über ihn hin- weggetrampelt wäre. Sein ganzer Körper war steif und wund, und sobald er sich bewegte, tat ihm alles weh. Sein Bauch schmerzte da, wo sie ihn

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