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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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er erneut. „Komm raus und schau mir ins Gesicht, du feiger Hund!“
    Als die Jackals sein Geschrei hörten, traten sie aus allen Ecken auf den Platz hinaus und schoben sich näher, wobei sie vorsichtig Abstand hielten. Sie schienen anzunehmen, er sei verrückt geworden. Rackford konnte förmlich spüren, dass die Mündungen von mindestens zehn Pistolen auf ihn gerichtet waren. Doch keiner der Männer drückte ab, weil sie entweder von seinem kühnen Auftreten überrascht wa- ren oder weil sie abwarteten, was er durch sein Verhalten bezweckte. Höchstwahrscheinlich hielten sie das Ganze für eine Falle. Rackford konzentrierte sich auf O’Dells Gefolgs- männer und Leibwächter. Er wusste, dass O’Dells Macht ins

Wanken geraten war, und war fest entschlossen, seinen Feind zum offenen Zweikampf herauszufordern.
    „Ihr da!“ rief er den Männern zu. „Wollt ihr es zulassen, dass O’Dell sich hinter euch versteckt?“
    Unsicher traten die Männer von einem Fuß auf den ande- ren.
    „Wo ist er? Hat er zu viel Angst, um sein Gesicht zu zei- gen?“
    Niemand antwortete.
    „So einen Mann nennt ihr euren Anführer?“ provozierte Rackford sie weiter. „Ich frage euch: Geht es euch besser mit ihm? Das bezweifle ich. Cullen O’Dell hat euch nur Ärger und Verdruss gebracht. Er ist kein Anführer, sondern ein Schuft. Und offenbar auch noch ein Feigling!“
    „Hier gibt es keine Feiglinge, Blade!“ schrie Tyburn Tim trotzig.
    Die anderen murmelten zustimmend.
    „Nein? Warum geht dann nicht einer von euch zu ihm und sagt ihm, dass er rauskommen soll, damit wir das hier von Mann zu Mann zu Ende bringen können? Nur er und ich?“
    „Na, wenn das nicht der große Billy Blade ist!“ O’Dell kam aus der Kneipe geschlendert, das schmale Gesicht höh- nisch verzerrt. Rackford las jedoch Angst in seinen Augen. „Hallo, bist du von den Toten auferstanden, um mir beizu- bringen, wie man ein großer Mann wird, Blade?“
    Rackford presste die Lippen zusammen.
    O’Dell warf seinen Männern einen Blick zu. „Bringt ihn um“, befahl er gleichmütig.
    Keiner bewegte sich.
    Tyburn Tim war der Einzige, der seine Waffe hob, den Hahn spannte und auf Rackford zielte, aber Oliver Stray- horn drückte die Mündung von Tyburns Pistole rasch nie- der.
    „Bring ihn doch selbst um, O’Dell“, erwiderte der große, dünne Mann. „Sieht ganz so aus, als wäre das eine Sache zwischen Blade und dir. Oder hast du etwa doch Angst?“
    „Du verschlagener Hund, Strayhorn“, zischte O’Dell. „Ich hab keine Angst – vor nix und niemandem, vor dir nich und vor dem schon gar nich!“
    „Gut. Dann könnt ihr ja einen fairen Kampf austragen.“ Strayhorn nickte den anderen kurz zu; sie senkten ihre Waf-

fen und wichen ein paar Schritte zurück.
    Rackford musterte Strayhorn kurz, dann betrachtete er O’Dell. Der Anführer der Jackals schaute sich verwirrt un- ter seinen Männern um und erkannte, dass er ein ernstes Problem hatte.
    Wenn er jetzt gegen Rackford antrat, konnte es gut sein, dass er dabei ums Leben kam. Wenn er sich aber weigerte zu kämpfen, würde er sein Gesicht verlieren und damit auch seinen Posten als Anführer der Bande.
    „Verdammt sollt ihr sein“, fluchte O’Dell, als er sich ent- schlossen umdrehte. Er warf Tyburn Tim seine Muskete zu, zückte dann sein Messer und ging drohend auf Rackford zu. Rackford umfasste den Griff seines Messers fester und machte sich auf O’Dells Angriff gefasst. Er richtete sich ker- zengerade auf, und sein Herz begann schneller zu schlagen. Langsam tänzelten O’Dell und er umeinander, wobei jeder den anderen genau im Auge behielt.
    Plötzlich holte O’Dell aus und ließ sein Messer mit einer schnellen Bewegung durch die Luft zu sausen. Rackford wich beherzt aus, sprang dann vor und stieß seinerseits zu. Aber O’Dell wich ebenfalls mühelos aus, und Rackford er- kannte, dass O’Dell ebenso gute Instinkte für das Leben auf der Straße entwickelt hatte wie er selbst.
    Alles um ihn herum schien sich zu drehen, so dass er die Gesichter der Männer, die sich um sie versammelt hatten, nicht mehr unterscheiden konnte. Ihm dröhnte sein eigener Herzschlag in den Ohren.
    „Wo hast du die ganze Zeit gesteckt, Blade? Du hast wohl vergessen, wie man kämpft“, meinte O’Dell.
    Rackford rannte los, packte O’Dell, und beide stürzten zu Boden. Sie rollten herum, und O’Dell holte erneut aus, um zuzustechen. Rackford versuchte, O’Dells Hand auf den Bo- den zu pressen, doch sein Gegner

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