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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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streckten sich ihm entgegen, als wäre er ein Glücksbringer. Man schlug ihm auf die Schultern, klopfte ihm auf den Rücken, und doch schien unter all der Freude eine nervöse Sorge zu lauern. Angesichts des Mobs klammerte Jacinda sich verängstigt an Blades Arm.
    „Blade!“ rief ein Mann. „Hast du O’Dell erledigt? Ist er tot?“
    Die Menge verstummte und wartete auf die Antwort. Ja- cinda warf Blade einen Blick zu.
    Er straffte die Schultern und zwang sich, den Kopf zu he- ben. „Nein. Heute nicht. Der Feigling ist weggerannt. Wie immer. Er ist immer noch da draußen.“
    Schweigen.
    „Schluss mit den langen Gesichtern!“ schrie Nate sie plötzlich ärgerlich an und deutete auf den Captain. „Wann hat dieser Mann je sein Versprechen gebrochen? Wenn Bla- de sagt, dass er ihn erledigt, dann wird er das auch tun! Und jetzt Musik! Hier kann euch nichts passieren, wie ihr ganz genau wisst.“
    Die Musiker gehorchten, und die Spannung löste sich bei den ersten Flötentönen. Bald fielen der Trommler und das Akkordeon ein, und langsam kam die Feier wieder in Schwung.
    „Komm mit, Jane Smith“, wies Blade Jacinda an und führte sie weiter.
    Jetzt schlugen die Leute ihm wieder auf den Rücken und grüßten ihn mit neuem Mut.
    „Du wirst ihn kriegen, Blade! Du kriegst ihn!“
    Blade achtete nicht auf sie und verzog höhnisch den Mund. „Sag den anderen, dass sie nicht zu viel trinken sol-

len“, flüsterte er Nate zu.
    „Aye.“ Nate wandte sich um und verschwand in der Men- ge, wo er von einer üppigen Frau mit einem Krug Ale und einem herzhaften Kuss begrüßt wurde.
    Blade ließ sich von Sarge Jacindas Tasche wiedergeben und führte die junge Frau um das Haus herum, das an eine enge Gasse grenzte. Hier herrschte rege Geschäftigkeit. Ein halbes Dutzend bulliger Männer lud Fässer auf einen Wa- gen, auf dem ein drahtiges Männchen stand und alles no- tierte, anscheinend eine Art Buchhalter. Aufgeregt winkte er Blade zu, während ein schmieriger Kutscher mit einer Muskete über der Schulter ihn lässig grüßte.
    „Blade.“
    „N’Abend, Al. Hast du alles im Griff?“ Blade schüttelte ihm die Hand.
    „Geht gleich los, Sir.“
    „Passt gut auf, heute. Draußen wimmelt es von Straßen- räubern!“
    Der Mann lachte über den Witz, dann drängte Blade Ja- cinda weiter zu einer kleinen Steintreppe, die seitlich ins Haus führte. Alles wirkte wie ein normales Geschäft, aber Jacinda warf Blade einen misstrauischen Blick zu.
    „Was verladen die Männer da?“
    „Gebrauchte Güter“, gab er vage zurück.
    In dem Moment ertönte eine schrille Stimme: „Blade! Blade!“ Ein kleiner Junge schoss zwischen den Männern hervor und rannte auf ihn zu.
    „Das ist ja der Junge, der mich bestohlen hat!“ rief Jacin- da.
    „Warte mal.“ Blade schob sie in den Schatten. „Ich will erst hören, was der kleine Schuft selbst zu sagen hat.“
    „Hallo, Blade, hast du O’Dell erwischt?“ Der Junge rann- te auf ihn zu. „Hast du ihn ordentlich verdroschen? Der kann sicher drei Tage nicht gehen“ Hey, Blade, weißt du was? Ich muss dir was zeigen. Guck mal, was ich gemacht habe!“ Mit einer großen Geste streckte er die Hand aus und präsentierte seinem Anführer eine Hand voll glänzender Münzen.
    Ihrer Münzen. Jacindas Augen wurden schmal.
    „Heute ist aber einer fleißig gewesen“, verkündete Blade gedehnt. „Wo hast du das her, Eddie?“

„Aus dem Bull’s Head.“ Stolz strahlte der Junge seinen angebeteten Anführer an. „Du hättest mich mal sehen sol- len, Blade! Der Kerl wusste gar nicht, wie ihm geschah! Ich war weg, ehe er bis drei zählen konnte! Eigentlich waren es sogar zwei, nein, drei Kerle. Und groß! Fast so groß wie du!“
    „Was du nicht sagst“, erwiderte Blade gleichmütig. „Schau mal, wen ich dir mitgebracht habe. Das ist Miss, äh, Smith.“ Damit griff er hinter sich und zog Jacinda sanft nach vorne.
    Eddie riss die Augen auf, und Jacinda sah ihn streng an.
    „Mist“, stieß der Junge hervor und wollte wegrennen, aber Blade packte ihn am Kragen und hielt ihn fest. „Nicht so schnell. Miss Smith, hier lang.“
    „Au, Blade, lass mich los. Ich habe nur Spaß gemacht.“ Zeternd trabte der Junge vor ihnen her, bis sie in einem ge- räumigen Zimmer ankamen, das mit einem großen Holz- tisch, Stühlen, einem angeschlagenen Sekretär in der Ecke und einem kalten Ofen ausgestattet war. Ein paar staubige Regale und ein paar Holzkisten vervollständigten die Ein- richtung. Blade

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