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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Cumberland“, erwiderte Blade. „Ich habe nur deine Interessen im Auge. Für was für einen Mann hältst du mich? Ich nehme mir doch nicht gewisse Freihei- ten bei einer jungen Dame heraus, wenn ich noch nicht ein- mal weiß, wie sie heißt.“
    Jacinda sprang wütend vom Bett auf und lief auf ihn zu. „Das ist ein abscheulicher Trick! Ganz abscheulich!“
    „Dir scheint es Spaß gemacht zu haben.“
    „Ich verlange, dass du mir auf der Stelle meine Sachen wiedergibst!“
    „Nein.“
    Als Jacinda den warnenden Unterton in seiner Stimme bemerkte, blieb sie stehen. Sie war wütend und voller Angst, dass er herausfinden könnte, wer sie war. Anderer- seits hatte sie keine Chance gegen ihn, dafür war er viel zu stark. „Ich habe dir vertraut.“
    „Wenn du mir vertraut hättest, hättest du mir deinen Na- men verraten.“
    „Tu das nicht, Blade. Was spielt es für eine Rolle, wer ich bin?“
    „Lass es mich so ausdrücken: Ich möchte gerne wissen, wie hoch du über mir stehst.“ Damit griff er erneut in ihre Tasche.
    Jacinda presste sich die Hand an die Stirn und konnte nur hoffen, dass er nicht lesen konnte. Ihre Reisepapiere waren in der Tasche. Wenn er doch lesen konnte, würde er heraus- finden, wer sie war, und sie auf der Stelle zu ihren Brüdern zurückschicken.
    Jacinda schlang die Arme um sich und beobachtete, wie Blade die Münzen, die sie in der schmutzigen Gasse einge- sammelt hatte, zu einem sauberen Haufen aufschichtete. Als

Nächstes warf er ihre Handschuhe, eine Bürste und einen Kamm beiseite. Als er dann wieder in die Tasche griff, zog er ihr sauber gebügeltes Taschentuch hervor, faltete es aus- einander und betrachtete die eingestickten Initialen.
    „J. M. K.“, las er vor und schaute sie fragend an.
    Er kann lesen, dachte Jacinda erschrocken. Aber viel- leicht nur einzelne Buchstaben? Trotzig musterte sie ihn und antwortete nicht.
    „Was ist das?“ Jetzt zog er ihr Buch hervor und blätterte darin, als wenn er so etwas noch nie gesehen hätte.
    Jacinda atmete tief durch. „Das ist ,Der Korsar’ von Lord Byron. Pass auf, dass du es nicht kaputtmachst ...“
    Er schnaubte und wollte es schon beiseite legen, als die Reisepapiere aus dem Buch fielen. „Was ist das?“ fragte er und hob sie auf.
    Der Fund veranlasste Jacinda zu einem neuen Versuch, sein Schnüffeln zu vereiteln. „Gib sie sofort zurück, du Schuft!“ rief sie, lief auf Blade zu und versuchte, ihm die Papiere aus der Hand zu reißen, aber er nahm sie einfach in die andere Hand und lachte Jacinda aus. „Gib mir das sofort zurück, sonst gehe ich in die Bow Street, das schwöre ich, Blade!“
    „Das tust du ja doch nicht“, entgegnete er. „Du würdest dir die Augen ausweinen, wenn sie mich hängten.“
    „Du mieser Bastard!“
    Blade hielt sie mühelos mit einer Hand auf Abstand, wäh- rend er mit der anderen ihren Pass aufblätterte und ver- suchte, im Kerzenlicht ihren Namen zu erkennen. Voll schlimmer Vorahnungen betrachtete Jacinda seine gemei- ßelten Züge, die nichts verrieten, während sie mit angehal- tenem Atem auf seine Reaktion wartete.
    Blade schwieg lange. Dann ließ er Jacinda los, ergriff den Pass mit beiden Händen und trat näher zur Kerze.
    Er kann doch nicht lesen, frohlockte Jacinda innerlich, aber dann sah sie, dass er blass wurde.
    „Ach du meine Güte“, sagte er schwach. „Du bist Lady ... Jacinda Knight.“
    Jacinda schloss kurz die Augen. Verflixt!
    „Du verräterisches Biest!“ schrie Blade sie auf einmal an und fuhr zu ihr herum. „Du hättest mich warnen können. Und du wagst es, mir meinen Trick vorzuwerfen? Wenn ich

gewusst hätte, wer du bist, Mylady, hätte ich dich niemals angerührt. Wenn ich gewusst hätte, dass du Luciens Schwester bist ... Himmel, willst du, dass ich umgebracht werde?“
    „Ich habe alles versucht, um dich da herauszuhalten.“ Wieder griff Jacinda nach ihren Papieren, aber er hielt sie hoch über seinen Kopf.
    „Aber offenbar ohne Erfolg. Ich kann es nicht fassen. Aus- gerechnet du! Die jungfräuliche Schwester von Lord Lu- cien!“ Ungläubig betrachtete er sie und ging dann zum Ka- min, wo er kopfschüttelnd in die Glut starrte. „Jacinda Knight reißt von zu Hause aus! Bist du verrückt, Mädchen? Du hast genug zu essen, ein Dach über dem Kopf, eine Fa- milie, die dich liebt, und Blut, das fast so blau ist wie das des Königs. Du führst ein Leben, in dem dir alles auf einem Sil- bertablett gereicht wird. Was willst du denn

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