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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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nen aus dem Boot, um es auf den Sandstrand zu ziehen. Mit knurrenden Mägen ging es dann auf ein Felsplateau mit

atemberaubender Aussicht, auf dem sie ihr Picknick aus Fleischpasteten und Käse zu sich nahmen, das sie mit Apfel- saft hinunterspülten.
    Dann saßen sie in zufriedenem Schweigen da und schau- ten zu, wie die untergehende Sonne sich im Wasser spiegel- te, während der Horizont sich in einem Feuerwerk von Rot- tönen entzündete und darüber allmählich der Nachthimmel zum Vorschein kam, an dem ein Stern nach dem anderen er- schien. Billy spürte, wie das rhythmische Klatschen der Wellen ihn einlullte.
    Langsam wurde das Meer dunkel und der Himmel schwarz, während der Leuchtturm draußen vor der Bucht begann, seine hellen Strahlen herumzuschicken und die Seehunde sich auf den Felsen für die Nacht zurückzogen. Dann fiel den Jungen ein, dass die Köchin ihnen für das Nachtmahl Blaubeergrütze mit Buttercreme versprochen hatte. Rasch sprangen sie auf, sammelten ihre Spielzeug- schwerter, Angelruten, den Eimer mit den Fischen, Mu- scheln und interessanten Steinen ein und machten sich dann im Dämmerlicht auf den Heimweg.
    Billy steckte gerade das Fernrohr tief in seine Mantelta- sche, als sie plötzlich eine seltsam kalte Stelle passierten. Billy stellten sich die Nackenhaare auf, aber dann traten sie aus dem Wald und sahen den Turm von Torcarrow vor sich aufragen, ehe das ganze große Haus in Sicht kam. Torcarrow bestand aus einem Herrenhaus aus dem 14. Jahrhundert, an dessen einer Seite ein Turm angebaut war, denn die Herren von Truro und St. Austell hatten seit über drei Jahrhunder- ten die Aufgabe, Cornwall vor einer eventuellen französi- schen Invasion zu schützen.
    Doch als Billy einen Blick auf das Haus warf, gefror ihm das Blut in den Adern.
    Vaters Kutsche stand vor dem Haus.
    Sein Herz begann heftig zu schlagen. Er hatte Truro den Schrecklichen erst in ein paar Tagen zurückerwartet, aber im Licht der vielen Fackeln, die den Hof erhellten, stand eindeutig die Kutsche des Marquis.
    Billy schluckte und bemühte sich nach Kräften, seine Angst vor seinen Freunden zu verbergen. Plötzlich hatte er keinen Appetit mehr auf den süßen Nachtisch der Köchin und dachte nur noch daran, wie er das Fernrohr unbemerkt

in die Glasvitrine im Arbeitszimmer seines Vaters zurückle- gen konnte, ehe der es vermisste. Unglücklicherweise war der dunkel vertäfelte, staubige Raum immer der erste, in den der Marquis sich nach einer Reise zurückzog, um alles durchzusehen, was an Korrespondenz während seiner Ab- wesenheit angefallen war. Ob betrunken oder nüchtern, Lord Truro genoss die Macht, die seine Pflichten ihm über Besitz und Leute verschafften, zu denen er auch die Mitglie- der seiner Familie rechnete.
    Es dauerte noch zwanzig Minuten, bis die Jungen auf dem kurvigen Weg das Haus erreichten. Billy führte die Jimgen hinten herum zur Küche, wo sie den Fisch ablieferten und der Köchin mitteilten, dass sie jetzt bereit für den Nachtisch seien. Billy, der unbedingt schnell das Fernrohr zurückbrin- gen wollte, sagte seinen Freunden, dass er gleich nachkom- men würde, aber dann warf er der netten alten Köchin einen Blick zu.
    „Cooky, wo ist Mutter?“
    Die alte Frau schaute ihn warnend an. „Warum, Master William?“ fragte sie. „Eure Mutter hat sich in ihr Zimmer zurückgezogen, um ein wenig zu ruhen. Sie hat Kopf- schmerzen, fürchte ich.“
    Billy machte ein grimmiges Gesicht. Mutter verfügte über eine Art siebten Sinn. Sie wusste immer, wann sich Stürme in Truro zusammenbrauten. Wann immer sie spürte, dass et- was Unangenehmes bevorstand, zog sie sich weise in die Si- cherheit ihrer Räume zurück und tauchte nicht mehr auf, bis alles vorüber war. Sie stellte Billy nie Fragen zu seinen Schrammen und blauen Flecken.
    Mit dem Fernrohr in der Tasche, das bei jedem Schritt an Billys Bein schlug und ihn schuldbewusst an seine Missetat erinnerte, lief er leise durch die Flure an der großen Maha- gonitreppe vorbei. Hier und da sah er Bedienstete, die sich bemühten, seinem Vater aus dem Weg zu gehen. Die vertrau- te, unheimliche Stille lag über dem Haus, aber schon weit vor dem Arbeitszimmer vernahm er, dass sein Vater einen Diener anbrüllte. Die Strafpredigt war noch lauter als sonst.
    „Verdammt“, murmelte Billy, als er mitbekam, dass sein Vater den Diener beschuldigte, das Fernrohr gestohlen zu haben, und ihm auch noch androhte, ihn über die Felsen ins

Meer zu

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