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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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uns erweisen, Sir. Ich will Namen, Verste- cke, Details über ein paar Schurken, hinter denen wir schon lange her sind. Ich möchte alles über Verbrecherbanden er- fahren, die wir schon lange festsetzen wollen, Hintermänner von ...“
    Verflucht gefährlich, dachte Blade und überlegte. Falls auch nur einer seiner früheren Gefährten erfuhr, dass Blade doch noch lebte und die Polizei mit Informationen versorg- te, dann würde sich sein Vater einen anderen Erben suchen müssen. Dann wäre er ein toter Mann.
    „Wenn Sie uns an Ihrem Wissen über die Londoner Unter- welt teilhaben ließen, könnte die Polizei erstaunliche Erfol- ge in der Verbrechensbekämpfung erzielen.“
    Blade leckte sich nervös die Lippen. Vielleicht war ein Wechsel der Seiten gar nicht schlecht. Wieder musste er an die zerlumpten Kinder denken, die in der Gosse spielten. Er wusste schon lange, dass die unmoralischen Zustände in den

Slums sowohl durch die soziale Not als auch durch die scharfe Gesetzgebung des Parlaments verursacht wurden. Mit seiner Hilfe konnte sich etwas ändern. Vielleicht konn- te die Bow Street wirklich etwas tun, um die gesetzlosen Straßen zu zähmen, die für ein Monster wie O’Dell der idea- le Nährboden waren. Blade überlegte kurz, dann nickte er, um sein Einverständnis zu erklären.
    „Gut, ich mache es.“
    Lucien schaute ihn zufrieden an; Truro nickte langsam.
    „Aber ich warne Sie, wir werden Sie im Auge behalten“, sagte der Magistrat.
    Blade hob das Kinn. „Sonst noch etwas?“
    „Nur noch, dass Sie wie ein Wilder aussehen, Lord Rack- ford“, erwiderte Sir Anthony. „Ich schlage vor, Sie lassen sich die Haare schneiden.“

8. KAPITEL
    Rackford. William Spencer Albright, Earl of Rackford.
    Will Rackford.
    Drei Wochen später betrachtete Rackford sich aus nächs- ter Nähe im Spiegel, während er seine Manschetten zu- knöpfte, und stellte sicher, dass sein neuer Name auch fest in seinem Hirn verankert war. Tja, Billy Blade gab es nicht mehr – in aller Stille im Gefängnishof von Newgate aufge- knüpft, ohne dass ihm einer auch nur eine Träne nachge- weint hätte, was nicht überraschend war.
    Als er sich jetzt in der eleganten Abendkleidung und mit kurz geschnittenen Haaren im Spiegel sah, war er über- rascht. Er war nicht wiederzuerkennen! Seine Haare wirk- ten ohne die sonnengebleichten Strähnen dunkler. Blade war jetzt glatt rasiert, seine Hände waren gepflegt und ma- nikürt, und nur ein paar alte Schwielen weigerten sich zu verschwinden. Die Maniküre hatte Blade noch einigerma- ßen geduldig über sich ergehen lassen, aber als sein Kam- merdiener dann versucht hatte, seine Gesichtshaut mit allen möglichen Cremes und Tinkturen aufzuhellen, hatte es ihm gereicht. Das gestärkte Krawattentuch umschloss seinen Hals wie das Halsband eines besonders garstigen Hundes, der dadurch im Zaum gehalten werden sollte. Blade be- trachtete seine Kleidung – weißes Leinenhemd, schwarzer Abendanzug und schimmernde Schuhe.
    Na, egal, im Herzen war er immer noch der Alte. Auch wenn er oberflächlich zivilisiert aussah, innerlich war er es weniger denn je, da er jetzt in einer Welt lebte, in der er von Menschen umgeben war, denen er nicht traute und deren Regeln ihm fremd waren.
    Alle seine treuen Freunde waren nach Australien ver- schifft worden, um dort Zwangsarbeit zu leisten. Was jetzt

wohl in seinem Viertel los war, wollte er sich lieber gar nicht vorstellen, aber er hatte vor, das bald herauszufinden. O’Dell war bestimmt davon überzeugt, dass er gewonnen hatte, aber er würde sich noch wundern.
    Blade zuckte zusammen, als er hinter sich eine Bewegung wahrnahm, aber es war nur sein Kammerdiener Filbert, ein zierlicher, kahlköpfiger und höchst fähiger kleiner Mann, der sich in einiger Entfernung aufgestellt hatte und Blade geduldig eine weiße Weste hinhielt. Sie waren in den opu- lenten Räumen des Backsteinstadthauses seines Vaters am Lincoln’s Inn Fields.
    Die Wände waren mit französischer Seide bespannt, und die Decken zierten gemalte Medaillons. Schwere blaue Samtvorhänge hingen vor den hohen Fenstern. Höchst ele- gant, aber dennoch ein Käfig.
    „Ihre Weste, Mylord?“ fragte Filbert.
    Rackford ließ sich von seinem Diener in das elegante Klei- dungsstück helfen, und Filbert schloss die kleinen Knöpfe. Blade begriff langsam, dass er keinen Handgriff selber ma- chen durfte, es sei denn, es wäre unumgänglich. Blade spiel- te anstandslos mit, denn er hatte den Verdacht, dass

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