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Gaelen Foley - Knight 04

Gaelen Foley - Knight 04

Titel: Gaelen Foley - Knight 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prinz der Nacht
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Jacinda nur, dass diese selbst ein Auge auf Lord Griffith geworfen hatte. Aber sosehr Daphne auch versuchte, Jacinda einzuwickeln, Jacinda hatte keineswegs die Absicht, Daphne zu verkuppeln. Das hatte ein so loyaler Freund der Familie wie Ian nicht verdient.
    „Oh, da bist du!“ rief Daphne und ging zu ihnen hinüber. „Wir haben uns schon gefragt, wo du wohl steckst.“ Die gro- ße, schlanke Rothaarige trug ein blassgrünes Kleid aus spinnwebfeiner Seide mit großen rosa Rosen am Saum und an den kurzen Puffärmelchen. „O Himmel, es ist dir doch nicht übel?“ fragte sie mitfühlend und stellte sich neben Ja- cinda.
    „Nein, ich brauchte nur ein bisschen frische Luft“, erwi- derte Jacinda mit mechanischem Lächeln.
    „Gut, dann komm wieder mit rein! Du verpasst ja das Fest. Außerdem …“, Daphne lächelte scheu, „rate mal, wer gekommen ist! Lord Griffith! Er ist gerade als Begleiter dei- ner Schwägerin, Lady Lucien, gekommen. Sollten wir sie nicht begrüßen?“ Ohne Jacindas Antwort abzuwarten, er- griff sie die vermeintliche Freundin kichernd beim Arm und

zog sie mit sich.
    „Wo gehst du hin, meine Liebe?“ fragte Lord Drummond belustigt, als er sah, dass die kichernden Mädchen Jacinda zur Tür zogen.
    „Ich weiß es selbst nicht“, rief Jacinda zurück.
    „Wir bringen sie gleich wieder her, Mylord“, versicherte Helena ihm.
    Jacinda ließ ihr Weinglas stehen und erlaubte es ihren neuen „Freundinnen“, sie fröhlich in den Ballsaal zu eskor- tieren, Daphne neben sich und Amelia und Helena im Schlepptau. Nach der sanften Dunkelheit des Gartens musste Jacinda im hellen Licht des Raumes blinzeln; jeweils zwölf Kerzen brannten in den Kronleuchtern, deren Licht von gewaltigen Wandspiegeln vielfach zurückgeworfen wurde.
    Der Ball war bereits ein Riesengedränge, denn der Earl of Devonshire war für seine Gastfreundschaft bekannt. Die Mädchen mussten sich einen Weg bahnen, um dahin zu kommen, wo Lord Griffith mit Alice, Robert und Bel stand und ins Gespräch vertieft war. Als die Mädchen durch den Raum kamen, in dem auf langen Tischen verschiedene Er- frischungen aufgebaut worden waren, sahen sie Alec an ei- nem der grünen Kartentische sitzen, die Krücken neben sich an den Stuhl gelehnt. Er spielte gegen drei alternde Drachen der Gesellschaft um einen Shilling pro Karte, wobei er sie schamlos umgarnte und dabei um ihr Geld erleichterte. Da er außerdem der Liebling der jungen Damen war, mussten sie stehen bleiben, um ihn zu begrüßen. Alec grinste Jacin- da an und beantwortete die aufgeregten Fragen von Daph- ne und Amelia nach seinem armen gebrochenen Knöchel.
    „Alles halb so schlimm“, erwiderte er.
    Jacinda warf ihrem Bruder einen bösen Blick zu. Du soll- test dich schämen, dachte sie.
    Lizzie umsorgte ihn wie eine Mutter. Sie hatte eine gute Figur und trug ein zurückhaltendes grünes Kleid mit Elfen- beinspitze, aber so elegant das Kleid auch war, irgendwie schaffte sie es immer, unauffällig zu bleiben. Lizzie wollte es so. Sie, die so gut wie nie schlecht gelaunt war, sah im Mo- ment so aus, als wenn sie am liebsten eine der Krücken ge- nommen und sie den Mädchen, die mit Alec flirteten, über- gezogen hätte. Als sie Jacinda entdeckte, löste sich Lizzie

mit resigniertem Blick von Alecs Seite, ließ ihn flirten und trat zur Freundin.
    Jacinda lächelte, als ihre Lizzie sich zu ihr gesellte. Wort- los bot die Freundin ihr einen Schluck Limonade an, aber Jacinda schüttelte den Kopf. Dann schauten beide zu Alec hinüber.
    „Was für ein Hallodri“, meinte Jacinda amüsiert.
    „Ich weiß“, seufzte Lizzie, „aber man kann ihm nie böse sein.“ Beunruhigt runzelte sie die Stirn. „Ich hoffe, er be- friedigt seinen Spieltrieb, ehe die Herren kommen und um höhere Einsätze spielen, aber ich fürchte, er spielt sich ge- rade erst warm.“
    „So dumm kann er doch nicht sein! Um Himmels willen, Robert hat ihm doch zu verstehen gegeben, dass er Alec kein Geld mehr gibt, wenn er noch mal so viel spielt!“
    Lizzie wirkte nervös.
    „Was ist?“ fragte Jacinda.
    „Robert hat ihm schon das Geld gestrichen, Jas – teilwei- se“, gestand sie unglücklich. „Es passierte, als du auf dem Land warst. Alec hat es mir vor ein paar Tagen erzählt. Ro- bert meinte, er gebe ihm erst dann wieder Geld, wenn Alec ihm beweist, dass er einen Monat lang aufhören kann zu spielen. Alec hat ziemlich viel bei Brook’s verloren, fürchte ich. Sie haben sich furchtbar gezankt. Irgendeiner

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