Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
zu geben. Sie konnte es kaum ab- warten, ihm das zu sagen, aber sie wartete auf den richtigen Moment.
Nun war es schon Zeit zu gehen, und endlich hatten sie es geschafft, für einen Moment der Zweisamkeit in einen der be- rüchtigten Seitenwege Vauxhalls abzubiegen. Was das Reden anging, kam erstmal keiner zu Wort. Lizzie benutzte ihren hellgrünen Sonnenschirm, der so gut zu ihrem Kleid pass- te, dazu, sie beide vor den neugierigen Augen abzuschirmen, während sie sich dahinter leidenschaftlich in den Armen la- gen.
Lizzie zitterte vor Lust, als er sie wieder und wieder küsste, und beide bekamen sie nichts von dem prächtigen Feuerwerk mit, das hinter ihnen am Nachthimmel explodierte, noch hör- ten sie die gekonnten Melodien des Blasorchesters.
In einer belaubten Nische am Wegesrand waren sie ganz allein in ihrer Welt.
„Oh, Lizzie“, flüsterte Devlin ihr zu, und sein Atem strich weich über ihre Wange, „ich ... sehne mich so verzweifelt nach dir.“
„Ich mich auch nach dir, Devlin. Wann können wir reden?“
„Reden? Ich kriege kaum zwei Worte raus, wenn ich dich sehe.“ Seine Hand glitt über ihren Körper, und sie erbebte. Dann fuhr Lizzie ihm über die wunderbar breite, männliche Brust. „Lass mich heute zu dir kommen“, flüsterte Devlin, „erinnere dich, ich weiß genau, wie ich in dein Zimmer kom- men kann.“
„Ja, Devlin, ja, besuch mich heute Nacht, bitte. Du fehlst mir so, und wir haben so viel zu besprechen. Kletter den Maulbeerbaum hoch, ich werde mein Fenster offen lassen.“
„Wirst du im Bett auf mich warten?“
„Ja.“
„Nackt?“
„Wenn du willst. Auch wenn meine Kleider dich anschei- nend nie von irgendetwas abhalten können, mein Teufel. Du kannst mich so geschickt ausziehen.“
„Himmel, ich könnte vor Verlangen nach dir verrückt wer- den, Weib.“
„Warte ein paar Stunden, ehe du kommst. Am Wochenende bleiben die Mädchen immer lange auf.“ Sacht biss sie ihn in den Hals, aber seine Krawatte störte – sie konnte es kaum
abwarten, ihm das Ding und alle anderen Kleidungsstücke herunterzureißen. Bald. Sie fuhr fort, ihn zu liebkosen, und ihre Augen verrieten ihm, dass sie für ihn bereit war. „Weck mich, falls ich eingeschlafen sein sollte.“
Sein kehliges Lachen klang verheißungsvoll. „Glaub mir, das werde ich. Schlaf, solange du Zeit dazu hast, mein Mäd- chen, denn ich werde dich bis zum Morgen wach halten.“
„Ich kann es kaum abwarten ...“
„Oh, Himmel“, bemerkte eine kalte Stimme von jenseits des Sonnenschirms angewidert und unterbrach den intimen Moment. „Da wird einem ja schlecht.“
Devlin und Lizzie fuhren auseinander und starrten einan- der an. Dann fluchte Devlin, und Lizzie errötete tief.
Alec.
Lizzie senkte den Schirm und sah ihr Idol von einst mit verächtlichem Gesicht und schmerzerfüllten Augen vor sich stehen. Er blickte Lizzie an, als wenn sie ihn verraten hätte, ehe er in stummem Tadel den Kopf schüttelte.
Devlin legte Lizzie den Arm um die Taille.
„Hast du was dagegen?“, forderte er Alec heraus.
„Ja, das habe ich, alter Junge.“ Alec sah Lizzie wieder an. „Was willst du eigentlich? Ich bin schockiert, Lizzie. Ist dein Ruf dir denn völlig egal?“
Sie schloss die Augen und errötete noch tiefer, als ihr klar wurde, dass er jedes Wort zwischen ihnen gehört hatte. Wahr- scheinlich sollte sie froh sein, dass es nur Alec war, der sie belauscht hatte, nicht eine der Klatschbasen aus der Gesell- schaft. Irgendwie hatte Dev sie mitgerissen, wie es immer war, wenn sie in seinen Armen lag.
„Geh“, befahl Devlin leise.
Alec bewegte sich nicht. „Ich denke mal, du bist auch nicht besser als ich, Lizzie. Wie viele Jahre hast du mich gelockt, bist mir gefolgt – hast alles für mich getan, mir am Hals ge- hangen und auf meinem Schoß gesessen? Ich hätte dich anfas- sen können, aber ich habe es nie getan, obwohl ich es wollte. Du warst immer so rein.“ Ärgerlich sah er sie an. „Himmel, wenn ich gewusst hätte, dass du so eine bist ...“
„Pass auf, was du sagst!“, warnte Devlin ihn.
„Bitte, Devlin“, flüsterte Lizzie und hielt ihn fest, als er auf Alec losgehen wollte. „Alec, hier ist nicht der richtige Ort. Du bist offenbar aufgeregt.“
„Aufgeregt?“ Mit einem Fluch wandte er sich ab und stütz- te die Hände in die Taille. Wütend sah er zu Boden und ging dann mit einer rüden Geste davon.
Lizzie vergrub ihr Gesicht an Devlins Brust. „Oh ... wie furchtbar das war.“
„Er
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