Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut
kann von Glück sagen, dass er gegangen ist. Willst du immer noch, dass ich heute Nacht zu dir komme? Ich kann es verstehen, wenn du deine Meinung jetzt geändert hast ...“
„Natürlich will ich noch, dass du kommst!“ Lizzie um- armte ihn. „Niemand kann zwischen uns kommen, Liebling. Nicht einmal er. Küss mich.“
Er gehorchte, und sofort flammte wieder die Leidenschaft zwischen ihnen auf, aber diesmal war Lizzie auf der Hut und hielt ihre Reaktion auf ihn im Zaum.
„Arrivederci, mia cara“, flüsterte Dev, als er sie widerstre- bend freigab.
Lächelnd und mit strahlenden Augen sah Lizzie ihm nach.
Dann schwenkte sie ihren Schirm und gesellte sich wieder zu Billy und Jacinda, die sich gerade verabschiedeten. Sie sah sich nach Devlin um, aber er war verschwunden, und sie vermutete, dass er bei seinem Club oder einer anderen Männergruppe war, wo er sich die Zeit vertrieb, bis er zu ihr kommen würde. Ja, ich werde dich heiraten, ja. Deine Kinder bekommen, ja. Lady Strathmore hatte die ganze Zeit Recht.
Doch als sie sich an die Kutsche lehnte, um auf Billy und Jacinda zu warten, kam Alec erneut auf sie zu.
Trotzig hob sie den Kopf.
Wütend und eifersüchtig sah er sie an, aber er hatte sich jetzt besser im Griff. „Nun, du scheinst deine Entscheidung ja getroffen zu haben, aber ehe du etwas tust, was du später bedauerst, solltest du etwas über deinen Liebling Dev wis- sen.“
„Wenn du jetzt versuchst, ihn schlecht zu machen, vergeu- dest du nur deine Zeit.“
„Es ist mein Ernst, Lizzie. Ich wollte dir das nie sagen, aber ...“ Er schwieg. „Hast du je von einem Horse and Chariot Club gehört?“, fragte er dann.
„Nein.“ Aber sie dachte sofort an die amüsanten Fahrstun- den im Hyde Park mit Dev und verbiss sich ein Lächeln.
„Was ist damit?“
„Strathmore ist Mitglied.“
„Na und?“
„Dieser Club wird von sehr schlechten Männern geführt, Lizzie, und glaub mir, sie tun sich nur mit ihresgleichen zu- sammen.“
„Wovon redest du?“ Lizzie war verwirrt und nicht allzu froh, etwas Schlechtes über den Mann zu hören, den sie lieb- te, aber Alecs intensiver Blick verriet ihr, dass er die Wahr- heit sagte. Sie wusste, dass er sich in der Gesellschaft bestens auskannte. Falls Dev Geheimnisse hatte, würde Alec sie ken- nen.
„Himmel, ich weiß nicht, ob ich dir das sagen kann“, mur- melte Alec und wandte unbehaglich den Blick ab.
„Alec?“ Er sah so ernst aus, dass sie Angst bekam. „Was ist los?“
Er fluchte und schüttelte den Kopf. „Sieh mal, mit Dev kann man wunderbar seinen Spaß haben, aber heiraten, Lizzie? Selbst wenn du mich nicht mehr liebst, möchte ich nicht, dass du verletzt wirst. Verzeih, dass ich dir jetzt etwas höchst Delikates erzählen muss.“
Erschrocken blickte Lizzie ihn an und nickte.
Alec sah sich rasch um und senkte die Stimme. „Der Sport ist nur eine Tarnung für verdorbene, reiche Männer, die sich ganz und gar der Ausschweifung verschrieben haben. Um im Horse and Chariot Club aufgenommen zu werden, muss ein Mann drei Prüfungen bestehen. Zuerst muss er einen Hang zum Leichtlebigen haben, was Devlin schon vor zehn Jahren bewiesen hat.“
„Aber damals war er über den Tod seiner Familie entsetzt. Er war ja kaum mehr als ein Kind!“
Alec schüttelte den Kopf. „Der zweite Test ist ein großes Ge- schenk an die Mitglieder. Es heißt, Devlin habe für Tausende einen ehemaligen Theaterpavillon gekauft und restauriert, in dem er die Schufte unterhält.“
„Woher weißt du das alles?“
„Ich bin wiederholt von einem Herrn eingeladen worden, da mitzumachen, er heißt Lord Carstairs.“ Bei dem Namen verzog Alec angewidert die Lippen.
„Ach so. Und was ist die dritte Bedingung?“
„Oh, mein süßes Mädchen.“ Alec seufzte und sah sie trau-
rig an. „Es tut mir Leid, Bits, aber sie nennen ihn nicht grund- los Teufel. Was immer passiert, ich werde für dich da sein.“
„Sag es mir!“, stieß Lizzie hervor, nicht sicher, ob sie ihm glauben sollte, obwohl sie wusste, dass Alec sie nie anlügen würde.
Grimmig sah er sie an. „Als dritten Test muss das Mitglied sich einer entführten Jungfrau aufzwingen, während die an- deren zusehen.“
Dev hatte noch ein paar Stunden Zeit, ehe er sich mit Liz- zie traf, war aber zu unruhig, um still herumzusitzen, und so fuhr er zum Pavillon, wo der Club sich traf. Nachdem sie sich pflichtbewusst auf den Festen der Stadt gezeigt hatten, trudelten die Clubmitglieder jetzt nach und
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