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Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut

Titel: Gaelen Foley - Knight 05 - Rache im Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liebe im Herzen
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den kurzen Ärmeln und der verlockenden Spitze war es ein aus- gesprochen verführerisches Kleidungsstück, von dem er in hundert Jahren nicht gedacht hätte, dass die kleine vernünf- tige Miss Carlisle so etwas als Nachthemd tragen würde. Das Mädchen überraschte ihn immer wieder aus Neue.
    Ihr Anblick überwältigte ihn. Das lange Haar ergoss sich lockig über ihre bloßen Schultern, und sie saß über ein gro- ßes Buch gebeugt und kaute gedankenverloren am Ohrstück einer Lesebrille. Einen Fuß hatte sie unter ihren wohlgerun- deten Po gezogen. Als Devlin sie so sah, spürte er ein warmes Ziehen in seinen Lenden. Ihm gefiel die Vorstellung, dass sie die Tür vielleicht für ihn offen gelassen hatte, aber er wusste, dass er sich damit etwas vormachte.
    Gut erzogene, vertrauensvolle junge Damen wie Miss Car- lisle hatten vielleicht davon gehört, aber nie wirklich verstan- den, dass es Männer auf der Welt gab, die sich ohne nachzu- denken über die Regeln des Anstandes hinwegsetzten. Einen davon gab es sogar hier im Haus. Ein schmales Lächeln spiel-

te um seine Lippen.
    Einen, der auf der Schwelle zu ihrem Zimmer stand.
    Der helle Schein der Kerze tanzte auf Lizzies Übersetzungs- text, aber bisher hatte sie wenig zustande gebracht, nur ins Leere gestarrt und kleine Tintenkreise auf den Rand ihres Ma- nuskripts gezeichnet. Sie hatte das Kinn in die Hand gestützt und konnte die ganze Zeit nur an eines denken: an Devlin. Ihr bedauernder Seufzer ließ die Kerze flackern. Lizzie gab sich geschlagen, steckte die Feder zurück in den Halter, legte den Kopf auf den Arm und betrachtete unter gesenkten Li- dern die Kerzenflamme, wie sie zitterte und tanzte. Vielleicht hätte sie doch einmal nachsehen sollen, ob Devlin wieder in der Bibliothek auf sie gewartet hatte. Was konnte ein biss- chen Flirten schon schaden, wenn hinterher sowieso alles vorbei war? Wenn sie ehrlich war, war es hier sonst ziemlich langweilig und ruhig. Sein Besuch war das Aufregendste ge- wesen, was sie seit Wochen erlebt hatte ...
    Plötzlich spürte sie, dass sie nicht mehr allein im Zimmer war. Lizzie hob den Kopf und spähte über die Schulter, dann keuchte sie leise auf. Devlin stand in der offenen Tür und starrte sie an.
    Zum Teufel mit der Anschleichtechnik dieses Mannes – sie hatte nicht einmal gehört, dass die Tür aufgegangen war.
    „Devlin, was tun Sie denn hier?“, rief sie aus.
    Rasch legte er den Finger auf die Lippen und kam in ihr Zimmer.
    Lizzies Herz klopfte wie wild, als er die Tür hinter sich schloss und sich dagegenlehnte. Sein Gesicht blieb im Schat- ten. Sie sah, dass er die Ärmel seines Hemdes hochgerollt und die Hände in die Taschen seiner schwarzen Hose gesteckt hatte.
    Lizzie sah ihn an und wurde sich auf einmal sehr bewusst, wie wenig sie selbst anhatte. Deshalb stand sie nicht auf, son- dern zog sich zum Schutz hinter die Lehne ihres Stuhls zu- rück.
    „Ich bin gekommen, um dir auf Wiedersehen zu sagen.“ Vol- ler Bewunderung sah er sie von oben bis unten an. „Himmel, du bist wunderschön.“
    Lizzie errötete, als sie das hörte. Sie war sich ziemlich sicher, dass ihr noch nie zuvor jemand gesagt hatte, dass sie schön

sei. Aus sicherer Entfernung betrachtete sie das harte, männ- liche Gesicht Devlins und fragte sich, was diesen wilden Krie- ger nur bewogen haben mochte, zu ihr zu kommen, aber dann spürte sie plötzlich die Einsamkeit, die ihn umgab und die so groß war wie ihre eigene. Unerschrocken blickte sie ihm in die Augen und erkannte sein brennendes Verlangen nach ihr.
    Alles in ihr sehnte sich danach, es ihm zu erfüllen.
    Langsam stand sie auf und zeigte sich ihm ganz.
    Er zuckte zusammen, und Begehren stand ihm ins Gesicht geschrieben, als er sie langsam von oben bis unten ansah. „Wenn du mir sagst, dass ich wieder gehen soll, werde ich es tun“, flüsterte er heiser.
    Lizzie schüttelte den Kopf, unfähig, noch länger gegen ihr Verlangen anzukämpfen. Sie wollte es nicht einmal versu- chen. Es gab jetzt nur diesen Moment, nur diese Nacht. Nur ihn. Nur dieses eine Mal, bat ihr Körper. Sie war genauso einsam wie er und hungerte danach, einen Mann zu spüren. Egal, was seine Fehler sein mochten, sie wusste, dass Devlin Strathmore ihr eine Nacht voller Vergnügen schenken konn- te, wie sie sie sicher niemals wieder würde erleben können.
    Sie öffnete die Arme und hieß ihn willkommen.
    Seine Augen blitzten. Rasch schloss er die Tür ab und kam dann mit wenigen großen Schritten zu

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